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06.02.2007 |
BSW: Solarwärmebranche verzeichnet 2006 Rekordzuwächse
6.500 Beschäftigte mehr als im Vorjahr, 58 Prozent mehr neu installierte Leistung und 1,2 Milliarden Euro Branchenumsatz – 2006 war auch für die deutsche Solarwärmebranche ein Rekordjahr. Nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW) waren Ende 2006 940.000 Solarwärme-Anlagen auf deutschen Dächern installiert und die rund 4.000 deutschen Solarunternehmen beschäftigten rund 19.000 Mitarbeiter. Für die kommenden Jahre rechnet der BSW mit einer weiteren Expansion und folgt damit der Einschätzung des schweizer Bankhauses Sarasin, das bis 2010 ein jährliches globales Wachstum bei der neu installierten Leistung von 25 und 30 Prozent erwartet.
„Solares Heizen profitiert ganz klar von zunehmenden Engpässen bei Öl und Gas und der damit verbundenen Kostenexplosion. Die berechtigte Angst der Verbraucher vor weiteren Preissprüngen und zunehmenden Klimaschäden macht Solarenergie zum Verkaufsschlager und füllt die Auftragsbücher der mittelständischen Solarwärmeindustrie. Der Count-Down für die 1 Millionste Anlage läuft!“, kommentiert BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig die aktuellen Branchenzahlen.
Bereits heute können mit den 940.000 Solarwärme-Anlagen auf deutschen Dächern jährlich rund 500 Millionen Liter Öl oder Kubikmeter Gas eingespart werden. Dies entspricht rund 36.000 Öllieferfahrzeugen. Hinzu kommen eingesparte Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid von jährlich rund einer Million Tonnen.
Für die kommenden Jahre rechnet der BSW mit einer weiteren Expansion und folgt damit der Einschätzung des schweizer Bankhauses Sarasin, das bis 2010 ein jährliches globales Wachstum bei der neu installierten Leistung von 25 und 30 Prozent erwartet. Durch den raschen Ausbau der Solarwärme könne Deutschland nach BSW-Einschätzungen seine Importabhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und mittel- bis langfristig rund 30 Prozent aller Ölimporte aus Nahost einsparen.
Entsprechend positiv schätzen die Solarwärmeunternehmen hierzulande ihre Geschäftslage und die Geschäftserwartungen ein, wie das Marktforschungsinstitut EuPD Research im Rahmen einer Befragung von 100 Marktteilnehmern ermittelte. Der so genannte Geschäftslageindex erreichte im 4. Quartal 2006 mit 148 Punkten ein neues Allzeithoch und auch der Geschäftklimaindex - der Mittelwert aus aktueller Geschäftslage und Geschäftserwartung - zog deutlich an.
„Die Branchen-Stimmung hellt sich spürbar auf“, sagt Michael Forst, Managing Partner vom Brancheninformationsdienst EuPD. Als Gründe dafür führt er die Neuauflage des Marktanreizprogramms für regenerative Wärmesysteme und das von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel für Mitte 2007 angekündigte regenerative Wärmegesetz nach Vorbild des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes an. Diese Planungssicherheit habe den Unternehmen bislang gefehlt, wie der bisherige Wellenkurs beim Geschäftsklimaindex zeige, so Forst weiter.
Der BSW fordert seit drei Jahren von der Bundesregierung eine gesetzliche Verstetigung der Solarförderung. Körnig: „Die Überführung der jedes Jahr aufs Neue unter Prüfungsvorbehalten stehenden Solarwärme-Zuschüsse in ein Wärmegesetz ist überfällig. Wir hoffen auf eine schnelle Einigung der Koalitionsfraktionen.“ Das geplante Wärmegesetz analog zum Stromsektor sei ein wichtiger Marktöffner und Investitionsanreiz für den Technologiestandort Deutschland und werde sich in jeder Hinsicht auszahlen, so Körnig. Auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hat sich inzwischen der Forderung nach einem Wärmegesetz angeschlossen.
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW)
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