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31.12.2012 |
Jahresbilanz 2012 – Ein Jahresrückblick in vier Teilen (Teil 4)
„Nicht-Nachhaltigkeit ist nicht nachhaltig.“ (Alan Knight) - In diesem Sinne wünscht Ihnen das gesamte solarportal24-Team einen schönen Jahreswechsel und alles Gute für ein nachhaltiges 2013.
Oktober 2012:
Rund drei Milliarden Euro zusätzlich verdienen die Energiekonzerne dieses Jahr an privaten Verbraucherinnen und Verbrauchern, indem sie gefallene Einkaufspreise für Strom nicht an die Haushaltskunden weitergeben. Deren Strompreis müsste aktuell zwei Cent pro Kilowattstunde niedriger liegen, ergab eine Studie des Energieexperten Gunter Harms.
Verbraucherinnen und Verbraucher weltweit fordern einen verstärkten Einsatz Erneuerbarer Energien. Dafür sind sie auch bereit, mehr für mit Ökostrom hergestellte Produkte zu bezahlen. Parallel dazu investieren mehr und mehr Unternehmen rund um den Globus verstärkt in nachhaltige Energie. Ein großer Teil der Unternehmen setzt bisher allerdings noch immer kaum auf Strom aus erneuerbaren Quellen. Dies ist das Ergebnis der Vestas-Studien „Global Consumer Wind 2012“ und „Corporate Renewable Energy Index Report“ (CREX).
Durch Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Energieeffizienz sowie den Ausbau der Erneuerbaren Energien können die Kommunen Energiekosten sparen, ihre Infrastruktur modernisieren und somit Arbeitsplätze im lokalen Handwerk sichern und für regionale Wertschöpfung sorgen, was wiederum zu höheren Pacht- und Gewerbesteuereinnahmen führen kann, so Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) anlässlich der Eröffnung des Kommunalen Klimaschutzkongresses Baden-Württemberg 2012.
Die aktuelle Diskussion konzentriert sich sehr stark auf den Strompreisanstieg, während die wahren Preistreiber bei den Energieausgaben von Privathaushalten und auch Unternehmen häufig unbeachtet bleiben: Seit 2000 sind die Energiekosten von Privathaushalten insgesamt um rund 81 Prozent gestiegen. Ein Haushalt, der mit Öl heizt, zahlt aktuell mehr als das Doppelte an Heizkosten als noch im Jahr 2000. Für einen benzinbetriebenen PKW, der jährlich 12.000 Kilometer zurücklegt, sind die Kraftstoffpreise im selben Zeitraum um 63 Prozent gestiegen. Strom inklusive EEG Umlage verzeichnet hingegen die geringste Preissteigerung von 48 Prozent.
Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE) betont in einer Stellungnahme zur Energiewende die Notwendigkeit, langfristig zu denken. Die heutigen Investitionen seien eine Absicherung gegen die Strompreissteigerungen von übermorgen. Studien für das Bundesumweltministerium im Rahmen der BMU-Leitstudie beziffern die Einsparung der Energiewende gegenüber einer Weiterführung der fossilen Energieversorgung auf 570 Milliarden Euro bis 2050. Damit werden sich alle jetzt am Anfang anfallenden Investitionen in einem überschaubaren Zeitraum amortisieren und positive volkswirtschaftliche Effekte entfalten.
Die Höhe der EEG Umlage ist kein geeigneter Indikator für die realen Kosten der Erneuerbaren Energien. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace. Die Bundesregierung kann die Kosten für Erneuerbare Energien deutlich reduzieren, statt sie ansteigen zu lassen. Dafür muss sie die Industrieförderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) begrenzen, sowie Strom aus regenerativen Energien von der Energiesteuer befreien.
Die Kostensteigerung beim Strom wird zu etwa 45 Prozent durch die massiv gestiegenen Kosten für Brennstoffpreise auf den globalen Märkten sowie Umverteilungseffekte angetrieben, die entstehen, weil energieintensive Industrie und große Stromverbraucher keine beziehungsweise deutlich geringere Abgaben für die EEG Umlage zahlen müssen. So das Ergebnis zweier Kurzanalysen des Öko-Instituts.
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) lehnt Forderungen nach einer radikalen Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ab. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz an sich sei nicht der Treiber für die steigenden Energiekosten, betont der NABU. Die reinen Förderkosten für Wind- und Photovoltaik Strom seien nur für etwa die Hälfte der EEG Umlage verantwortlich und mit rund sieben Euro pro Monat und Haushalt auch deutlich günstiger als Atom- und Kohlestrom mit all seinen bislang nicht einkalkulierten Folgekosten.
91 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger gehen die Industrieprivilegien bei den Stromkosten zu weit. 57 Prozent lehnen sogar jegliche Sonderregelung ab, weitere 34 Prozent fordern weniger Ausnahmen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des unabhängigen Energieanbieters LichtBlick hervor. Lediglich neun Prozent der Befragten halten die Kostenentlastung der Industrie in Höhe von rund neun Milliarden Euro jährlich für gerechtfertigt.
Am 11. Oktober 2012 stellt Bundesumweltminister Peter Altmaier seinen Verfahrensvorschlag zu einer Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vor. Er kündigt eine „grundlegende Reform des EEG die über die bisherigen Korrekturen und Anpassungen hinausgeht“ an. So sollen zeitliche und quantitative Ausbauziele für die Erneuerbaren Energien gesetzlich festgelegt werden. Der Anteil der Erneuerbaren Energien soll bis 2020 mit 40 Prozent und bis 2050 mit 80 Prozent nicht überschritten werden. Die Direktvermarktung soll darüber hinaus angereizt werden durch Marktprämie, Ausschreibungs- oder Quotenmodelle.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) begrüßt den heutigen Verfahrensvorschlag des Bundesumweltministers sowie seine Feststellung, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auch in Zukunft das zentrale Instrument für den Ausbau Erneuerbarer Energien sein wird. Allerdings lehnt der BEE jegliche Mengenbegrenzungen oder feste Quoten für einzelne Technologien ab. Erneuerbare und verbleibende konventionelle Energien könnten erst in einen sinnvollen Wettbewerb treten, wenn es einen entsprechenden Energiemarkt gebe.
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) wirft der Bundesregierung vor, die Energiewende durch den von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) präsentierten Verfahrensvorschlag zur Neuregelung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes erneut bewusst auszubremsen. Die geplante Reform des Gesetzes schwäche den Ausbau der Erneuerbaren Energien, statt den Anpassungsbedarf des EEG zu klären. Die DUH kritisiert auch, dass sich die Bundesregierung inzwischen vom Gedanken einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung zugunsten von Geschenken an die Industrie verabschiedet hat.
Die Vorschläge des Bundesumweltministers für eine Reform des Gesetzes zur Förderung der Erneuerbaren Energien sieht Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) „skeptisch“. „Wir müssen jetzt nicht daran gehen, die Erneuerbaren Energien zu bremsen, sondern wir müssen gucken, dass alles aufeinander abgestimmt und synchronisiert wird. Das ist die Herausforderung. Da muss man mutig vorangehen und nicht zu viel auf rückwärtsgewandte Bedenkenträger hören.“
68 Prozent der Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren haben ein starkes Bewusstsein für Umweltprobleme und Nachhaltigkeitsfragen. Sie wissen, dass nur so viele Ressourcen verbraucht werden sollten wie nachwachsen können. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Studie Nachhaltigkeitsbarometer - was bewegt die Jugend? von Greenpeace und der Leuphana Universität Lüneburg.
Die Zustimmung der deutschen Bevölkerung gegenüber Erneuerbaren Energien ist nach wie vor sehr hoch. 93 Prozent halten den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien für „wichtig“ bis „außerordentlich wichtig“. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien von August bis Oktober 2012 durchgeführt hat.
Am 15. Oktober 2012 geben die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) die EEG Umlage für 2013 bekannt. Demnach beträgt die Umlage für die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütete Stromeinspeisung im kommenden Jahr 5,277 Eurocent je Kilowattstunde (kWh).
Verschiedene Verbände wie der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) oder EUROSOLAR weisen darauf hin, dass nicht einmal die Hälfte der EEG Umlage für das kommende Jahr auf die reinen Förderkosten für Erneuerbare Energien zurückgeht. Der reine Förderungsanteil für den Zubau von Erneuerbare-Energie-Anlagen an der gesamten EEG Umlage 2013 steigt nur von rund 2,1 auf 2,3 Cent/kWh, also weniger als die Hälfte der gesamten Umlage (5,28 Cent/kWh).
„Eine Stromversorgung ohne gefährliche Atomkraftwerke und ohne klimaschädliche Kohlemeiler, darum geht es, wenn um Strompreise diskutiert wird. Die Energiewende mindert die Risiken und Nebenwirkungen der Stromerzeugung. Somit ist auch die EEG Umlage ganz klar eine sinnvolle Investition in die Zukunft“, erklärt Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Das Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ vergleicht, was ein 4.000 kWh-Haushalt für unabhängigen Ökostrom in den 100 größten deutschen Städten tatsächlich zahlen muss und stellt fest: In 77 von 100 Städten gibt es mindestens einen Anbieter echten Ökostroms, der günstiger ist als der örtliche Grundversorger.
Vor dem Hintergrund der Steigerung der EEG Umlage im Jahr 2013 mahnt der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) eine Versachlichung der Debatte und einen ehrlichen Kosten-Nutzen-Vergleich an. „Bei einer gesamtwirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Betrachtung kommt die Energiewende die Verbraucherinnen und Verbraucher sogar deutlich günstiger als das Festhalten an fossilen Kraftwerken“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft.
Bei der Anhörung des Finanzausschusses des Bundestages am 17. Oktober 2012 fordert die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, die im Sommer von der Bundesregierung im Schulterschluss mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ausgehandelte zehnjährige Weiterführung des so genannten Spitzenausgleichs im Zusammenhang mit der Ökosteuer abzulehnen. Etwa 18.700 von rund 23.000 begünstigten Unternehmen des produzierenden Gewerbes müssten im Fall der Verabschiedung des Gesetzes keinerlei Gegenleistung für ein Steuergeschenk erbringen, das die deutschen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler über zehn Jahre mit weit mehr als 20 Milliarden Euro belastet.
Das vom Präsidenten des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, und der FDP vorgeschlagene Quotenmodell zur Förderung der Erneuerbaren Energien würde die Energiekosten erhöhen und die Vormachtstellung der großen vier Stromversorger in Deutschland weiter zementieren. Große Energieversorger würden zu Lasten privater Stromerzeuger begünstigt und der Ausbau der Erneuerbaren Energien verlangsamt. Dies sind die Ergebnisse einer Untersuchung des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) im Auftrag von Greenpeace.
Es gibt kaum eine Branche oder Technologie, bei der die Preise schneller gesunken sind als bei Photovoltaik Anlagen: nämlich von 2006 bis 2012 um 66 Prozent! Tendenz: Weiter fallend.
80 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger stehen hinter dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Das ist das Ergebnis einer aktuellen, repräsentativen Umfrage von TNS Emnid im Auftrag von Greenpeace Energy. Während 20 Prozent der Befragten das Gesetz in seiner jetzigen Form behalten möchten, wünschen sich 60 Prozent ein optimiertes EEG Lediglich 13 Prozent der Befragten sprechen sich gegen das Gesetz aus.
Einer neuen Studie von Munich Re zufolge war Nordamerika in den letzten Jahrzehnten von allen Kontinenten am stärksten von extremen Wetterereignissen betroffen. Im untersuchten Zeitraum von 1980 bis 2011 kamen rund 30.000 Menschen durch Wetterkatastrophen ums Leben. Der Gesamtschaden aus Wetterkatastrophen betrug in Nordamerika 1.060 Milliarden US-Dollar (in Werten von 2011).
Die Siemens AG gibt bekannt, sich von ihren Solargeschäften zu trennen. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen, geringeren Wachstums und starken Preisdrucks in den Solarmärkten hätten sich die Erwartungen hier nicht erfüllt.
Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigt im Rahmen des Deutschen Arbeitnehmertages in Berlin eine Überprüfung der Ausnahmeregelungen des EEG für Industriebetriebe an: „Auch diesen Teil müssen wir uns noch mal anschauen, ob es eigentlich richtig war, dass wir so viele Unternehmen rausgenommen haben.“
Wegen des schwierigen Umfeldes der Branche sagen die Veranstalter der Intersolar China die für Dezember 2012 geplante Intersolar in China ab.
Für Eigentümerinnen und Eigentümer von Photovoltaik Anlagen, die einen Teil ihres Solarstroms selbst verbrauchen, lohnt sich Photovoltaik nach wie vor, so die Stiftung Warentest. In den meisten Fällen haben sich Solarstromanlagen schon nach zehn Jahren amortisiert.
Beim 6. Gipfel der deutschen Maschinenbauer in Berlin forderte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) erneut eine rasche Reform des EEG Er werde sich die Ausnahmen für die Industrie bei der Umlage für Erneuerbare Energien genauer ansehen, „aber am Grundprinzip nicht rütteln“, versprach Rösler vor rund 500 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verbänden.
Das insolvente Photovoltaik Unternehmen Sovello (Thalheim) entlässt weitere 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Die Heinrich-Böll-Stiftung legt eine Studie zu den Herausforderungen der Energiewende auf europäischer Ebene vor. Die Publikation „Eine Europäische Union für Erneuerbare Energien“ bietet innovative Lösungsansätze zu Netzausbau und kosteneffizienter Förderung von Erneuerbaren Energien. Zudem mahnt sie zu einer stärkeren europäischen Kooperation bei der Energiepolitik.
Mit einer Computersimulation von Energiesystem und Wirtschaft, die den Wettbewerb zwischen den verschiedenen Technologien zur Energieerzeugung umfassend abbildet, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und der Universität von Dayton (Ohio) Wechselwirkungen zwischen Kernkraft- und Klimapolitiken analysiert. Ergebnis: Ein weltweiter Ausstieg aus der Atomkraft erhöht die Kosten für Klimaschutz nur geringfügig.
Die internationale TEEB-Studie „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“ zeigt, dass kostenlose Naturgüter und Ökosystemleistungen nicht ausreichend in politischen und ökonomischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Gleichzeitig macht sie deutlich: Der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Natur lohnen sich volkswirtschaftlich.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) widerspricht energisch Vorwürfen von FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle, dass Subventionen für Photovoltaik Anlagen „Öko-Snobismus“ seien. „Wir haben vor wenigen Wochen das EEG für die Photovoltaik Anlagen völlig neu reformiert. Diese Reform ist von allen Fraktionen, auch von der FDP, mitgetragen worden. Ich meine, sie muss eine Chance haben, zu wirken“, so Altmaier in einem PHOENIX-Interview. Die ersten Anzeichen seien positiv. „Ich glaube, dass wir jetzt nicht mit weiteren Diskussionen zur Reform der Photovoltaik Förderung diesen Prozess unterbrechen sollten.“
Von Januar bis September 2012 entschieden sich mehr als 70.000 Haushalte für ein solares Heizsystem. Das zeigt gemeinsame Marktstatistik des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) und des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH), die in der Zwischenbilanz nach neun Monaten 5,3 Prozent unterhalb des Wertes des Vorjahreszeitraums liegt. Die Verbände erwarten, dass sich die gestiegenen Brennstoffkosten und die verbesserten Fördersätze für Solarthermie Anlagen künftig in höherer Nachfrage bemerkbar machen.
Die Bundesländer profitieren sehr deutlich von der kommunalen Wertschöpfung durch den Einsatz Erneuerbarer Energien. Das zeigt eine Studie zur kommunalen Wertschöpfung des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums.
Der Wirbelsturm Sandy richtet in der Karibik und an der Ostküste der USA großen Schaden an, mindestens 253 Menschen kommen ums Leben. Millionen Haushalte sind ohne Strom Die Kosten, die der Sturm verursacht hat, belaufen sich laut ersten Schätzungen eines US-Versicherungsdienstleisters auf bis zu 25 Milliarden Dollar. Allein in der Provinz Santiago de Cuba sind 130.000 Häuser vom Hurrikan betroffen. Davon wurden rund 36.000 Gebäude teilweise und über 15.000 vollständig zerstört. Das Kernkraftwerk Oyster Creek war, nach Angaben der Betreiber wegen Brennelementewechsel, etwa eine Woche vor dem Hurrikan heruntergefahren worden. Es ist das älteste noch laufende Kernkraftwerk der USA und vom gleichen Bautyp wie der Reaktor Fukushima I-1.
November 2012:
Am 2. November 2012 findet ein weiterer „Energie-Gipfel“ der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel statt.
Anlässlich des „Energie-Gipfels“ von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten haben der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Paritätische Wohlfahrtsverband und das Kampagnennetzwerk Campact die Bundesregierung aufgefordert, die Energiewende zu beschleunigen und deren Kosten gerechter zu verteilen. Umweltminister Altmaier wurden über 100.000 Unterschriften für eine faire Verteilung der Kosten der Energiewende übergeben.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) fordert anlässlich des jüngsten „Energie-Gipfels“ klare Aussagen zur gesamtstaatlichen Umsetzung der Energiewende und einen tragfähigen Zeitplan für die Branche.
Nach Ansicht des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) ist der jüngste Energiegipfel der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder bei der Bundeskanzlerin „fast ohne Ergebnis geblieben“. Der BBU fordert daher eine Reform des EEG zu Gunsten der Normalverbraucherinnen und -verbraucher auf Basis des Grundgesetzes Artikel 14 Abs. 2: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt insbesondere die Bundesregierung eindringlich vor einer Strategie der Verzögerung bei der Energiewende. Zu den Ergebnissen des „Energie-Gipfels“ im Bundeskanzleramt erklärt die DUH: Nicht der weitere Zubau von Erneuerbarer Energie ist das aktuell größte Problem der Energiewende, sondern die mangelnde Ausrichtung der alten Strominfrastruktur auf die künftig dominierenden Hauptträger des Stromsystems: Wind und Sonne
Um den 5. November sind in New Jersey nach dem Hurrikan Sandy noch 900.000 Häuser ohne Strom im Bundesstaat New York sind es 700.000. Auch Benzin ist weiterhin sehr knapp. Für den 7. November wurde ein Wintersturm erwartet.
Seit 1881 ist die Jahresdurchschnittstemperatur um 1,2 Grad gestiegen. Das belegen Messungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Bis zum Jahr 2100 werden wahrscheinlich nochmals 2 bis 4 Grad hinzukommen. Darin sind sich alle seriösen Klimaforscherinnen und Klimaforscher einig. Einig ist sich die Klimaforschung auch, dass dieser Temperaturanstieg Folgen haben wird: Höhere Durchschnittstemperaturen führen zu mehr und intensiveren Wetterextremen. Das Schadenspotenzial daraus kann damit deutlich wachsen. Darauf muss sich Deutschland frühzeitig und richtig vorbereiten.
Fast eine halbe Million zusätzliche Arbeitsplätze europaweit prognostiziert der Report EU Energie [R]evolution 2012 durch den konsequenten Umstieg auf Erneuerbare Energien. Zudem sparen Verbraucherinnen und Verbraucher langfristig Geld und die Stabilität des Klimas wird sich verbessern. So lautet ein Fazit des neuen Berichts vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Auftrag von Greenpeace und dem European Energy Council (EREC). Demnach ist es möglich, Europa bis 2050 mit Strom aus Erneuerbaren Energien zu versorgen.
China hat seine Ausbauziele für Photovoltaik bis zum Jahr 2015 von den im vergangenen Jahr angekündigten 5 Gigawatt auf zunächst 15 Gigawatt und anschließend sogar 20 Gigawatt hochgeschraubt.
Rund 35 deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen veröffentlichen ein gemeinsames Positionspapier zu den Marktchancen von Sonnenwärmekraftwerken und zur konzentrierten Solarenergie Das neu gegründete Netzwerk mit dem Namen „Deutsche CSP“ will die Kräfte und Interessen der deutschen Unternehmen bündeln und ihre Chancen auf dem internationalen Markt erhöhen.
Mit mehr als 2.700 Stellungnahmen geht die breit angelegte Beteiligung der Öffentlichkeit zum Netzentwicklungsplan Strom 2012 und zum Umweltbericht durch die Bundesnetzagentur zu Ende. Neben Behörden, Verbänden und Unternehmen haben auch viele Privatpersonen die Gelegenheit genutzt, sich in den für die Energiewende zentralen Bereich des Netzausbaus aktiv einzubringen. Insgesamt bestand acht Wochen lang die Möglichkeit, Stellungnahmen einzureichen.
China legt bei der Welthandelsorganisation WTO Beschwerde gegen die Europäische Union, insbesondere Italien und Griechenland, ein. Der Vorwurf der chinesischen Regierung lautet, dass die Förderung von Erneuerbaren Energien über Einspeisevergütungen nicht mit dem GATT-Abkommen von 1994 in Einklang stünde.
In einer aktuellen Analyse kommen Energieexpertinnen und -experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zum Schluss, dass die derzeit von verschiedenen Seiten geforderte Einführung eines Quotenmodells zur Förderung Erneuerbarer Energien nicht empfohlen werden kann. Stattdessen sollte das Fördermodell des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) grundsätzlich beibehalten werden, so die Fachleute.
„Die Energiewende wird gelingen: ökonomisch, ökologisch und sozial. Allerdings muss sie als Großprojekt verstanden und professional gemanagt werden“, betonte der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer auf dem Abschlussplenum des 47. Symposiums des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) in Berlin. Der Ausstieg aus der Kernenergie berge für die deutsche Wirtschaft enorme Geschäftsmöglichkeiten. Die Entwicklung und Anwendung neuer Umwelttechnologien könne nicht nur die Energieversorgung des Standortes Deutschland langfristig sichern, sondern sich auch zu einem dauerhaften Exportschlager entwickeln.
Nach langem Ringen legen Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) den Entwurf einer Novelle der Energieeinsparverordnung (EnEV) vor, der die Erfordernisse der Energiewende und die selbst erklärten Ziele der Bundesregierung konsequent ignoriert. Sollte der Entwurf geltendes Recht werden, würde auf der größten Effizienz-Baustelle der Republik, der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes, weiter Stillstand herrschen. Darauf weist die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hin.
Baden-Württemberg stellt den Leitfaden „Bürger machen Energie“ vor. Mit umfassenden Informationen über mögliche Rechtsformen für Bürgerenergie-Anlagen, mit Tipps, wie solche Anlagen am besten zu realisieren sind und mit der Darstellung beispielhaft in Baden-Württemberg umgesetzter Projekte soll damit Bürgerinnen und Bürger die Beteiligung an der Energiewende erleichtert werden.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) hat erstmalig in einer Simulation ein denkbares deutsches Energiesystem untersucht, das gänzlich auf Erneuerbaren Energien basiert. Demnach führt ein vollständig auf Erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem nach erfolgter Transformation zu jährlichen Gesamtkosten, die nicht höher liegen als die jährlichen Gesamtkosten unseres heutigen Energiesystems - und zwar basierend auf heutigen Energiepreisen, also ohne Einbeziehung zukünftiger Steigerungen der Preise fossiler Energieträger.
Der Technologiekonzern Bosch steigt aus dem Wüstenstrom-Projekt Desertec aus.
Auf Basis von Zahlen, Daten und Fakten hat der WWF die bekanntesten Energiewende-Mythen überprüft und zeigt, dass an den Gruselgeschichten, die die Gegner der Energiewende in immer neuen Varianten streuen, um deren Erfolg zu sabotieren, nichts dran ist. Die Mär eines deindustrialisierten, von Stromausfällen geplagten Landes, dessen Bürgerinnen und Bürger in Energiearmut leben werden, weil die Energieversorgung von Kohle und Atom auf Erneuerbaren Energien umgestellt wird, hat mit der Realität nichts zu tun.
Mitte November 2012 meldet die Bonner SolarWorld AG tiefrote Zahlen und kündigt einen Personalabbau an.
Die Ökostromumlage könnte im nächsten Jahr um 20 Prozent niedriger ausfallen, wenn der Preis der CO2-Zertifikate auf 40 Euro pro Tonne steigen würde. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag von Greenpeace. Demnach sind der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie deutlich günstiger, als dies durch die EEG Umlage derzeit erscheint.
Tokelau liegt im Südpazifik und besteht aus drei kleinen Atollen. Es hat eine Landfläche von 10 Quadratkilometern und liegt nördlich von Samoa. Die Atolle können nur mit dem Boot erreicht werden. Zur Deckung ihres Strombedarfs setzten die Einwohnerinnen und Einwohner bisher nahezu ausschließlich Dieselgeneratoren ein. Seit Kurzem ist Tokelau jedoch das erste Land der Welt, dessen Energieversorgung komplett auf Photovoltaik basiert.
Auch die Wörrstädter juwi verringert ihre Beschäftigtenzahl: 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen das Unternehmen verlassen, erklärte juwi-Gründer Matthias Willenbacher gegenüber der Allgemeinen Zeitung (Mainz). Die Solar-Kürzungen träfen noch 25 weitere juwi-Beschäftigte, die jedoch im Zuge von Umstrukturierungen künftig an anderen Stellen im Unternehmen eingesetzt werden könnten, berichtet das Blatt weiter.
Erneuerbare erhöhen die Strompreise – so lautet die zentrale Emotionalisierung der politischen Energiewendedebatte. Der Politologe und Wirtschaftswissenschaftler Andrew Murphy bezeichnet das als „herrschenden Krieg der deutschen Energie-Monopolisten, die wegen des eigenen Existenzkrampfs alles Innovative und nachhaltig Sinnvolle nieder drücken wollen“.
Die Europäische Kommission startet das über zwei Jahre laufende Projekt „PV GRID“. Ziel des Projekts, in dem mehr als 20 Unternehmern aus der internationalen Photovoltaik Branche zusammenarbeiten, ist, regulatorische Hindernisse abzubauen, die einer besseren Integration von großen Mengen Solarstrom in die europäischen Stromnetze im Wege stehen.
Mehr als die Häfte der Deutschen plant künftig auf Solarthermie zu setzen. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit auf dem zweiten Platz, nur in Italien ist der Anteil derjenigen, die künftig mit der Kraft der Sonne heizen wollen, noch höher. Ebenfalls beliebt als künftige Energiequelle ist die Wärme aus Luft, Erde oder Grundwasser. Das ist eines der Ergebnisse des ersten Vaillant Wärmebarometers, einer repräsentativen Studie, die der Heiztechnikspezialist in Zusammenarbeit mit TNS Infratest durchgeführt hat.
Mit Energieeffizienz-Maßnahmen kann der Primärenergiebedarf der Europäischen Union bis 2050 um zwei Drittel gesenkt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI (Karlsruhe) im Auftrag des Bundesumweltministeriums.
Die Weltbank warnt vor den drastischen Folgen der Erderwärmung und ruft die Regierungen weltweit dazu auf, die 1 Billion Dollar (rund 775 Milliarden Euro) umfassenden Subventionen für fossile Brennstoffe in alternative Energien umzulenken.
Deutschland erlebt eine Strompreiswelle von bisher ungekannten Ausmaßen. Zum Jahreswechsel kündigen 468 Stromversorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 12 Prozent an.
Noch nie war der Ärger über steigende Strompreise so groß. Die Stiftung Warentest empfiehlt: Nicht ärgern - wechseln. Denn mit der Ersparnis eines Versorgerwechsels lässt sich eine Preiserhöhungen leicht wieder ausgleichen.
Das Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ zeigt auf, wie Verbraucherinnen und Verbraucher mit dem Wechsel zu Ökostrom Geld sparen können: Nach ersten Vergleichen sind die Tarife konzernunabhängiger Ökostrom Anbieter in geringerem Umfang gestiegen als die der Grundversorger.
Thüringens Wirtschaftsminister Matthias Machnig kritisiert die bundesweit unter Hinweis auf die EEG Umlage geplanten Strompreiserhöhungen als „nicht nachvollziehbar“: „Bei angekündigten Aufschlägen zwischen zwei und 20 Prozent liegt der Verdacht nahe, dass ein Teil der Stromversorger in Deutschland die Energiewende nutzt, um abzukassieren.“
Die steigenden Strompreise lassen Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland umdenken - das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag von LG Electronics. Die Umfrageergebnisse veranschaulichen, dass Solarstrom und insbesondere die anfänglichen Investitionen in eine Photovoltaik Anlage bei immer mehr Menschen auf Akzeptanz stoßen.
Die Meyer Burger Technology AG (Thun, Schweiz) reagiert auf die anhaltend schwierige Marktsituation in der Photovoltaik Branche mit Personalabbau: Bislang wurde der Personalbestand bereits um insgesamt 19 Prozent auf aktuell 2.272 Mitarbeitende reduziert. Weitere rund 250 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden, 50 davon bei der Roth und Rau AG in Hohenstein-Ernstthal.
Er habe keinen Zweifel daran, dass die Energiewende richtig sei. Dafür werde er kämpfen und sein politisches Schicksal daran knüpfen, erklärte Bundesumweltminister Peter Altmaier in seiner Keynote Speech auf dem 13. Forum Solarpraxis. Bei der Umsetzung der schwierigen Aufgabe Energiewende komme es auf eine stärkere Vernetzung der Beteiligten an, unterstrich er. Hierfür wolle er die Photovoltaik Branche als Partner gewinnen.
Die schweren Verwüstungen des Tropensturms „Sandy“ sind auch zwei Wochen nach dem Landfall ein Thema an der US-amerikanischen Ostküste. Auf dem „PV Briefing & Networking Forum USA“ der Joint Forces for Solar, das zum Abschluss des Jahres in New Jersey stattfand, dominierte „Sandy“ ebenfalls die Diskussionen. So sprachen sich die rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dafür aus, dass die Solarenergie künftig das „Rückgrat des US-amerikanischen Stromnetzes“ sein solle.
Die unabhängige Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch kommentiert den jüngsten offenen Streit zwischen Umweltminister Peter Altmaier und Wirtschaftsminister Philipp Rösler zur EU-Klimapolitik und zur Reparatur des Emissionshandels. Philipp Rösler verhindere, dass Deutschland in der EU mit einer Stimme spricht. Wie Kai aus der Kiste blockiere Rösler plötzlich die Anhebung des EU-Emissionsziels. Noch im Mai hatte er einem regierungsinternen Kompromiss zugestimmt, wonach Deutschland sich für die Anhebung des EU-Klimaziels auf 30 Prozent einsetzt.
Vom 26. November bis zum 08. Dezember 2012 tagt in Doha die 18. UN-Klimakonferenz. Ein internationales Klima-Abkommen wird wie erwartet nicht beschlossen. Bis spätestens 2015 soll ein Entwurfstext vorliegen. Weiterhin ist geplant, dass ein verbindlicher Vertrag im Jahr 2020 in Kraft tritt.
Während die Weltbank dringend vor den verheerenden Auswirkungen eines Temperaturanstiegs um 4 Grad warnt und die Hoffnungen auf konkrete Ergebnisse bei der UN-Klimakonferenz in Katar erschütternd niedrig sind, bekräftigt der World Future Council auf seiner sechsten Jahresversammlung das Ziel, zukünftigen Generationen einen gesunden Planeten zu übergeben. „Ein schneller Kurswechsel ist eine unabdingbare Voraussetzung, um die drohenden Folgen eines unkontrollierten Klimawandels zu verhindern“, sagte WFC-Gründer Jakob von Uexküll.
Das Öko-Institut und die Nachhaltigkeitsplattform Utopia starten unter dem Slogan „Energiewende – wir fangen schon mal an“ die Kampagne „1.000 Euro Strom sparen!“. Die Aktion informiert Bürgerinnen und Bürger über die hohen Einsparpotenziale im eigenen Haushalt und sucht Stromsparer/innen in ganz Deutschland.
Die Desertec Industrieinitiative (Dii) weist darauf hin, dass ein gemeinsamer Stromverbund zwischen Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten auf der Basis von Solar- und Windkraftwerken den CO2-Ausstoss drastisch senken kann - und das auf besonders kostengünstige Weise.
Der Meeresspiegel ist schneller angestiegen als vorhergesagt. Das geht aus einer Studie hervor, die jetzt im Fachjournal Environmental Research Letters veröffentlicht wurde. Der Anstieg des Meeresspiegels hat potenzielle Auswirkungen für Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, von Küstenregionen bis hin zu Megastädten wie Tokio.
Weil die klimafreundliche Elektrizität keine endlichen Ressourcen als Brennstoff benötigt, liegen die Betriebskosten von Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Regel weit unter denen fossiler Kraftwerke. Bei den notwendigen Anfangsinvestitionen für den Bau der Stromerzeugungsanlagen sah es bisher anders aus. Doch die Kostenschere schließt sich zunehmend. Während die Investitionskosten für Anlagen auf Basis Erneuerbarer Energien sinken, ist der Bau fossiler Kraftwerke in den letzten Jahren teurer geworden.
Dezember 2012:
In Deutschland werden auch im Jahr 2012 wieder mehr als 150 Genossenschaften gegründet, deren Unternehmenszweck der Betrieb von Anlagen der Erneuerbaren Energien ist. Damit entsteht fast jeden zweiten Tag eine neue Energiegenossenschaft.
Zahlreiche Unternehmen, Stadtwerke und Forschungsinstitute schließen sich zum Solar-Cluster Baden-Württemberg e. V. zusammen.
Auch 2012 werden laut Nachhaltigkeits-Branchenreport der Bank Sarasin die Erzeugungskapazitäten für regenerativen Strom mehr als die Hälfte aller globalen Neuinstallationen ausmachen. Windkraft und Photovoltaik sind mit 80 Prozent des Zubaus weiterhin die bedeutendsten Erneuerbaren Energieträger. Insgesamt steigt die kumulierte Stromkapazität aus regenerativen Energien Ende 2012 auf 1.473 Gigawatt. Für die Schweiz, Deutschland und Japan könnte sowohl der frühe Entscheid zum Atomausstieg als auch der Vorsprung bei den Erneuerbaren Energien zukünftig ein enormer volkswirtschaftlicher Vorteil sein.
Die Manz AG (Reutlingen) baut an den Standorten Reutlingen, Tübingen und Karlstein insgesamt 62 Stellen ab. Damit reagiere man auf das anhaltend schwierige Marktumfeld in der Photovoltaik Branche, so das Unternehmen.
Für den weltweiten Klimaschutz sind Erneuerbare Energien unverzichtbar. Rund 38 Prozent der globalen Klimagasemissionen entfallen auf den Energiesektor – und die weltweiten Emissionen dieses Sektors steigen schneller als die aller anderen Industriezweige. Ein entschlossener Ausbau Erneuerbarer Energien kann diesen Trend stoppen. Notwendig dafür sind aber funktionierende Fördermechanismen.
Für die Deutschen ist ökologische Nachhaltigkeit weitaus wichtiger als wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Wohlstand. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt eine repräsentative Studie, die jetzt an der Humboldt-Universität zu Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Der NABU und das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) kritisieren mit Nachdruck die Bescherung für energieintensive Unternehmen: In ihrer Kabinettssitzung am 6. Dezember 2012 plant die CDU/CSU/FDP-Regierung die Verabschiedung weiterer Strompreisbeihilfen für die deutsche Industrie.
Die weltweit installierte Photovoltaik Leistung überschreitet im Dezember 2012 die 100 Gigawatt-Schwelle. Der Ausstoß klimaschädlicher Gase verringert sich dadurch um jährlich 70 Millionen Tonnen.
Der Freiburger Stadtteil Weingarten-West ist auf einem guten Weg, in Zukunft weniger Energie zu benötigen: Die Gebäude werden saniert und die Fernwärmeversorgung angepasst. Dabei ragt das erste auf Passivhausstandard sanierte Hochhaus auch optisch als Vorzeigeprojekt heraus.
Die Deutsche Bahn will ihren Ökostrom Anteil ab 2015 auf 26 Prozent des benötigten Stroms steigern. Doch sie will das ausgerechnet mit Stromlieferungen der Atom- und Kohlekonzerne E.on und RWE umsetzen. Damit stellt der größte Stromverbraucher des Landes die Weichen in die falsche Richtung, kritisiert das Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“.
Eine repräsentative Befragung von TNS Infratest in allen 16 Bundesländern zeigt: 93 Prozent sprechen sich generell für den Ausbau Erneuerbarer Energien aus. Eine Mehrheit von bis zu 75 Prozent sieht Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Nähe des eigenen Wohnortes als positiv – und damit deutlich mehr als dies bei fossilen oder nuklearen Kraftwerken der Fall ist. Allerdings findet die Höhe der EEG Umlage des kommenden Jahres nur noch die Zustimmung von knapp der Hälfte der Befragten. Im Vorjahr waren es noch drei Viertel der Befragten.
Interessierte können ab sofort auf der Internetseite der Innovationsallianz Photovoltaik erfahren, an welchen Herausforderungen und konkreten Projekten die deutsche Solarindustrie gerade forscht. (www.innovationsallianz-photovoltaik.de)
In San Antonio (Texas) entsteht eines der bedeutendsten Photovoltaik Kraftwerke unserer Zeit. Bereits Mitte 2013 werden die ersten 50 MW Sonnenenergie ins Netz von San Antonio eingespeist, um bis 2016 auf die Gesamtgröße von 400 MW zu wachsen. Dann werden alle Teilanlagen zusammen Strom für rund 70.000 Haushalte im Großraum San Antonio liefern.
Am 10. Dezember 2012 wird das „European Network of Women for Innovative Energy Solutions“ (Women4Energy) in Stuttgart gegründet. Women4Energy wird Frauen aus der Forschung und der Industrie zu allen Energie relevanten Themen vernetzen und dazu beitragen, dass Ergebnisse aus der Forschung auch in den Markt kommen.
Baden-Württemberg will Vorzeigeregion beim Klimaschutz zu werden.
Einem weiteren kraftvollen Photovoltaik Ausbau steht aus technischer Sicht nichts im Wege, bestätigt die aktuelle Verteilnetz-Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena). Zwar ist die Energiewende auch auf Verteilnetzebene mit langfristigen Investitionen verbunden. Diese lassen sich jedoch durch den Einsatz vorhandener innovativer Technologien wesentlich reduzieren.
Sowohl bei der Sunways Production GmbH wie auch der Sunways AG sollen im Zuge von Restrukturierungsmaßnahmen rund 100 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Die Photon Europe GmbH (Aachen), Herausgeberin der Fachzeitschrift PHOTON, meldet am 14. Dezember 2012 Insolvenz an.
Brandenburg ist im Bereich der Erneuerbaren Energien das führende Bundesland. Knapp dahinter folgt im Bundesländervergleich Bayern, das sich gegenüber 2010 um fünf Plätze verbessern konnte. Schlusslichter sind Berlin und Hamburg. Das geht aus einer Studie hervor, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und das Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag und in Kooperation mit der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) erstellt haben.
Bundesumweltminister Peter Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler stellen am 19. Dezember 2012 den ersten Monitoringbericht „Energie der Zukunft“ vor. Zuvor hatte das Bundeskabinett den Bericht verabschiedet. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die Generationenaufgabe Energiewende vorangekommen ist, es jedoch weitere Herausforderungen zu meistern gilt.
Rund 1.550 Industriebetriebe sollen 2013 weitgehend von der EEG Umlage befreit werden, berichtet SPIEGEL Online. Damit würde sich die Zahl derer, die die Kosten der Energiewende auf die Bürgerinnen und Bürger abwälzen, nahezu verdoppeln. 2012 waren es noch 778 Unternehmen, die von den großzügigen Ausnahmeregelungen profitieren.
In China beginnt ein Umdenken. Regierung, Verbraucher und Erzeuger betrachten die dezentrale Stromerzeugung mit Photovoltaik Systemen inzwischen nicht mehr nur als ein attraktives Exportgeschäft, sondern beginnen den heimischen Markt langsam zu entwickeln.
Der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger hält neue Atomkraftwerke in Deutschland für möglich. „Die Erforschung der Kernfusion, die ebenfalls eine Form von Kernenergie ist, macht gerade große Fortschritte. Vielleicht wird diese Technik eines Tages in Deutschland akzeptiert“, sagt er gegenüber SPIEGEL Online (31.12.2012). Wie der Jahrhunderte lang strahlende Atommüll entsorgt werden und wer dies bezahlen soll, sagt Oettinger nicht.
Im Wahljahr 2013 werden die Weichen weit über die nachfolgende Legislaturperiode hinaus gestellt: Richtung Erfolg oder Misserfolg bei der Energiewende, Richtung Erfolg oder Misserfolg beim nationalen, europäischen und möglicherweise sogar beim weltweiten Klimaschutz, Richtung Erfolg oder Misserfolg auch beim umweltorientierten Verbraucherschutz. Darauf weisen u.a. die beiden Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH), Jürgen Resch und Michael Spielmann, hin.
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