Verbraucherschutz: Nachhaltig produzierte Waren erkennen
Nachhaltig denken, handeln und leben liegt voll im Trend. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher gehen davon aus, dass sie durch den Kauf von entsprechend gekennzeichneten Produkten einen positiven Beitrag leisten: zum Schutz von Umwelt und Klima, für gute Arbeitsbedingungen und fairen Handel. „Nachhaltigkeit basiert auf einem Dreieckskonzept. Dazu gehören gesellschaftliche, ökologische und soziale Gesichtspunkte. Sie sind eng miteinander verknüpft und müssen alle in den globalen und komplexen Wertschöpfungsketten berücksichtigt werden“, so Frank Hoeft, Experte für Nachhaltigkeit bei TÜV Rheinland. Das Problem: Kein Siegel vereinigt alle drei Komponenten, sondern nur Teilaspekte – wenn überhaupt.
Allein in Deutschland gibt es mehr als tausend Gütesiegel. Das stellte die Verbraucherorganisation Foodwatch fest. In diesem dichten Label-Dschungel den Überblick zu behalten ist für Verbraucherinnen und Verbraucher nahezu unmöglich. Zu allem Überfluss gibt es momentan keine gesetzlichen Vorgaben für die Überprüfbarkeit eines Siegels. Das bedeutet, dass sich beispielsweise Händler und Supermarktketten schlicht und einfach selbst auszeichnen können, sich aber an keine Auflagen gebunden fühlen. Nach eigenen Kriterien werden Nachhaltigkeits-Prüfsiegel verliehen, die die Käuferinnen und Käufer in die Irre führen können, ein sogenanntes Greenwashing. „Wir sprechen von einer Siegel-Flut, die nicht nur unübersichtlich ist, sondern damit auch die Glaubwürdigkeit von tatsächlich nachhaltig produzierten Produkten schwächt“, so Frank Hoeft.
Mit dem jüngst entwickelten Standard „Nachhaltige Unternehmensführung“ von TÜV Rheinland werden bestehende Siegel überprüft und weiterentwickelt und dabei alle drei Bereiche, der gesellschaftliche, der ökologische sowie der soziale, berücksichtigt. „Ziel ist es, das Nachhaltigkeitsverständnis bei Unternehmen und Organisationen zu vereinheitlichen, um mehr Transparenz zu erreichen. Das soll später wiederum den Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der Produktwahl zugutekommen“, betont TÜV Rheinland-Experte Frank Hoeft.
Mehr Informationen zu dem Standard auf www.tuv.com/nachhaltige-unternehmensfuehrung im Internet.
Quelle: TÜV Rheinland AG
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