BSW-Solar: Fotovoltaik-Industrie in neuen Bundesländern weltweit führend
Die Solarstromindustrie in Ostdeutschland wächst rasant: Im Jahr 2007 wurden die Produktionskapazitäten für Solarzellen in den neuen Bundesländern verdoppelt und überstiegen erstmals die Gigawatt-Marke. Weltweit stammt rund jede sechste produzierte Solarzelle aus Ostdeutschland, so aktuelle Erhebungen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar). Für die kommenden fünf Jahre prognostiziert der Verband über 20.000 neue Industriearbeitsplätze in der deutschen Fotovoltaik Branche, davon mehr als 15.000 in den neuen Bundesländern.
„Im Osten geht die Sonne auf! Die neuen Bundesländer sind das Herz der deutschen Solarproduktion und auch im internationalen Vergleich das ,Solarvalley‘“, freut sich Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar. Innerhalb weniger Jahre ist Ostdeutschland zum weltweit führenden Standort für Solartechnik aufgestiegen.
Allein in diesem Jahr werden über eine Milliarde Euro in den Ausbau der Fotovoltaik Industrie investiert. 15 neue Solarfabriken entstehen derzeit in den neuen Bundesländern und schaffen zahlreiche neue Arbeitsplätze. Aktuelle Beispiele für Solarfabriken, die derzeit in Ostdeutschland entstehen, sind Arise Technologies in Bischofswerda, Signet Solar in Döbeln, Inventux in Berlin, Wacker Schott Solar in Jena, Solibro in Bitterfeld-Wolfen, Nanosolar in Luckenwalde, Avancis in Torgau und PV Silicon in Bitterfeld.
Mittlerweile arbeitet jede/r 100. Industriearbeiter/in der neuen Bundesländer in der Solarbranche. In den letzten zwei Jahren wurden in der ostdeutschen Solarwirtschaft mehr Jobs geschaffen als in der Chemieindustrie und Energiewirtschaft. Insgesamt zählt die Solarindustrie im Osten derzeit rund 7.200 Beschäftigte. Hinzu kommen weitere 6.300 Arbeitsplätze bei Zulieferern, Handel und Handwerk. Für die kommenden fünf Jahre prognostiziert der BSW-Solar über 20.000 neue Industriearbeitsplätze in der Fotovoltaik Branche in Deutschland, davon mehr als 15.000 in den neuen Bundesländern.
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beobachten Wirtschaftsexperten inzwischen die Herausbildung regelrechter solarer Industrie-Cluster. Um die Solarfabriken herum bilden sich durch Ansiedlung von Zulieferindustrie und Forschungseinrichtungen Wirtschafts- und Wissensnetzwerke wie etwa das „Solarvalley Mitteldeutschland“. Hier haben sich 25 regionale Fotovoltaik Unternehmen zu einem Verbund zusammengeschlossen und kooperieren mit zwölf Forschungseinrichtungen und der Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland.
Carsten Körnig: „Die stark expandierenden solaren Wirtschafts-Cluster sind eine unverzichtbare Chance für die Reindustrialisierung strukturschwacher Regionen Ostdeutschlands. Sie sind ein Magnet für Milliarden-Investitionen aus dem In- und Ausland. Die Solarwirtschaft ist die Leitindustrie des 21. Jahrhunderts.“
Eine Bedrohung sieht der BSW-Solar in den jüngsten Vorschlägen der Bundesregierung zur Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG). Das Bundeskabinett hat dem Bundestag vorgeschlagen, die bisher geltende jährliche Absenkung der Solarstromförderung ab 2009 abrupt von fünf auf zeitweise über neun Prozent zu beschleunigen. Carsten Körnig: „Forschung und Produktion arbeiten unter Hochdruck und Hand in Hand an der Kostensenkung und stellen sich ambitionierten Zielen. Der Bogen darf jedoch nicht überspannt werden. Um wettbewerbsfähig zu werden, braucht die junge Branche Spielraum für Innovation und Investitionen!“
Nach Einschätzung des BSW-Solar wäre eine stufenweise Absenkung der Solarförderung um jährlich sechs bis maximal sieben Prozent gerade noch tragbar. Der Verband fordert die Parlamentarier/innen im Deutschen Bundestag auf, den Gesetzesentwurf des EEG dahingehend nachzubessern.
Quelle: Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar)
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