Erneuerbare aus dem Osten - eine Erfolgsgeschichte
Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien auf Länderebene sind die ostdeutschen Bundesländer führend: Unter den fünf Ländern mit dem größten Anteil Erneuerbarer Energien an der Bruttostromerzeugung belegen sie drei Plätze. Auch die Bürgerinnen und Bürger in Ostdeutschland befürworten Ökostrom. 76 Prozent der Privathaushalte wollen an der Energiewende festhalten - vorausgesetzt, die Kosten klettern nicht noch weiter nach oben, so ein Ergebnis der Studie „Energiewelt Ost“, die im Auftrag des Stromversorgers Envia Mitteldeutsche Energie (Envia-M) erhoben wurde.
Welche Weichen die Politik noch stellen muss, damit die Energiewende erfolgreich ist, erläutern am 24. September auf der Regionalen Energiekonferenz Ostdeutschland 2013 die Wirtschafts-Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang aus Sachsen-Anhalt, ihr Amtskollege Jochen Staschewski aus dem Thüringer Wirtschaftsministerium sowie Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlock.
Neben der Politik kommen in Leipzig auch Vertreter aus Industrie, Kommune und Beratung zu Wort. Thematische Schwerpunkte der Regionalen Energiekonferenz sind neben dem politischen Masterplan für die Energiewende neue Geschäftsmodelle für die Solarregion Ostdeutschland außerhalb der EEG Förderung, die Auswirkungen eines fortschreitenden Rekommunalisierungstrend, Energiespeicher als Baustein für die Integration der Erneuerbaren Energien sowie Versorgungssicherheit in Ostdeutschland. (Programminfos gibt es hier)
Gastgeber der Konferenz ist die VNG - Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG). Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht, Vorstand Gasverkauf/Personal bei VNG spricht über die Bedeutung von Erdgas für die Energieversorgung in Ostdeutschland. Der Umbau des gegenwärtigen Energiesystems sei ohne Erdgas nicht zu schaffen, so Barbknecht. Es biete die notwendige Versorgungssicherheit und stehe zugleich für einen klima- und umweltschonenden Weg.
Brandenburg hat sich ambitionierte energiepolitische Ziele gesteckt und schon erhebliche Ausbauerfolge insbesondere bei Wind und Biogas erzielt. Bis zum Jahr 2030 sollen die Erneuerbaren Energien den gesamten Strombedarf in Brandenburg und Berlin rechnerisch decken können. Die Windkraft wird daran einen Anteil von 80 Prozent haben; der Bedarf an flexibleren Kraftwerken und Speichertechnologien wird wachsen. Über die Energiezukunft Ostdeutschlands berichtet Eniva-Vorstandschef Carl-Ernst Giesting.
Der Ausbau der Verteilernetze sei die wichtigste Maßnahme, so Giesting, daher seien auch die Regionalversorger wichtige Akteure für das Gelingen der Energiewende. Mit Geschäftsführern der Stadtwerke Burg und Dresden diskutiert Giesting unter Leitung von Olaf Pritsch, Director der Pöyry Management Consulting, über neue Wege für Stadtwerke, Bürgerbeteiligungen sowie politische Rahmenbedingungen für Ostdeutschland.
„Mit der dezentralen Versorgung entstehen Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle, neuen Marktteilnehmern und teilweise anderen Finanzierungsformen. Für EVU bedeutet dies ein massives Umdenken, weg von großen, langfristigen Investitionen hin zu einem kleinteiligeren Geschäft mit teilweise kürzeren Zyklen und anderen Geschäftsmodellen. Die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen wird für EVU zum „Seriengeschäft“ und erfordert eine hohe Innovationsfähigkeit der Organisation“, erklärt Pritsch gegenüber dem Veranstalter.
Für die Energiewende sind professionelle Stromspeichersysteme in allen Bereichen der energiewirtschaftlichen Wertschöpfungskette notwendig - aber noch nicht hinreichend. Welche Stromspeicher wirtschaftlich sind, was virtuelle Kraftwerke leisten können und warum sich besonders der ostdeutsche Raum für den Bau innovativer Speicherprojekte eignet, erläutert Prof. Dr. Norbert Menke, Geschäftsführer bei Durion, ein Systemanbieter für verbrauchsnahe Stromerzeugung und Stromspeicherung.
Die Angst vor Stromausfällen ist groß, die Fragen nach der Netzstabilität sind daher dringlich: Über notwendige Maßnahmen für mehr Netzstabilität spricht Gunter Scheibner, Leiter Systemführung der 50Hertz Transmission. Ob ein wirtschaftlicher Betrieb von konventionellen Kraftwerken noch möglich ist, erläutert Thomas Prauße, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig, am Beispiel eines Gas- und Dampfkraftwerk(GuD).
Quelle: EUROFORUM Deutschland SE
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