Im solarportal24-Linkverzeichnis finden Sie schnell, einfach und kostenlos kompetente Ansprechpartner/innen für Ihre Fragen rund ums Thema Solarenergie, Erneuerbare Energien und mehr.
Architekten (22)
Berater (61)
Energieagenturen (9)
Finanzierung (17)
Forschung & Entwicklung (3)
Fort- und Weiterbildung (3)
Großhändler (54)
Handwerker (207)
Händler (69)
Komplettlösungen (22)
Medien (7)
Montagegestelle (7)
Planer (42)
private Solarseiten (15)
Solarhersteller (64)
Solarversicherungen (15)
Verbände/Vereine (13)
Versandhandel (15)
Ökologisch Bauen (12)
Mitmachen
Login / Eintrag ändern


Zurück zu den Nachrichten... Diesen Artikel ausdrucken
30.06.2011

DLR übernimmt Solarthermie-Turmkraftwerk in Jülich

2.153 bewegliche Spiegel (Heliostate) lenken in Jülich Sonnenstrahlen auf die Spitze eines 60 Meter hohen Turms. Jetzt hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) das Solarthermie Turmkraftwerk von den Stadtwerken Jülich GmbH übernommen. Das Pilotkraftwerk soll damit zukünftig intensiver zu Forschungszwecken genutzt werden. Die Solarforscher/innen im DLR wollen hier neue Komponenten entwickeln und testen, die Solarkraftwerke effizienter und kostengünstiger machen, sowie an Herstellungsverfahren von solaren Treibstoffen arbeiten.

„Mit dem Solarturm in Jülich können die Solarforscherinnen und -forscher im DLR Neuerungen wesentlich schneller und in einem anwendungsnahen Maßstab entwickeln und testen. Gemeinsam mit dem neu gegründeten DLR-Institut für Solarforschung in Köln haben wir hier in der Region optimale Möglichkeiten Innovationen schnell bis zur Marktreife zu entwickeln“, sagte Prof. Ulrich Wagner, Vorstand für Energie und Verkehr des DLR. Für die Übernahme des Solarturms und den Ausbau des Instituts für Solarforschung hat das Land NRW insgesamt 27 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre zugesagt, wovon aktuell bereits 60 Prozent bereitgestellt worden sind.

Auf einer Fläche von zirka acht Hektar stehen in Jülich 2.153 bewegliche Spiegel (Heliostate) und lenken die Sonnenstrahlen auf die Spitze des 60 Meter hohen Turms. Dort werden die Strahlen von einem 22 Quadratmeter großen sogenannten Receiver aufgenommen und in Wärme umgewandelt. Der Receiver besteht aus porösen keramischen Elementen, die von Luft aus der Umgebung durchströmt werden. Die angesaugte Luft heizt sich dabei auf etwa 700 Grad Celsius auf. Wird der Solarturm als Kraftwerk genutzt, erzeugt diese heiße Luft Wasserdampf, der eine Turbine antreibt, die über einen Generator Strom produziert.

DLR-Forscher werden den Solarturm in Jülich künftig vor allem für die Entwicklung neuer Komponenten und Herstellungsverfahren von solaren Treibstoffen nutzen, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Prof. Bernhard Hoffschmidt, Co-Direktor des DLR-Instituts für Solarforschung: „Mit dem Solarturm haben wir gezeigt, dass die Technologie der Turmkraftwerke als Gesamtsystem funktioniert. Jetzt geht es darum neue Verfahren und Materialen zu entwickeln.“ DLR-Forscher/innen arbeiten derzeit daran, in den Anlagen teure Thermoöle als Wärmeträger durch Salz zu ersetzen.

Ein weiteres Forschungsprojekt ist die Herstellung von solarem Wasserstoff. Dabei wird die im Turm erzeugte Hitze genutzt, um in einer thermo-chemischen Reaktion Wasser zu spalten. Ziel der Forscher ist es, Innovationen bis zur Marktreife zu entwickeln und so solarthermische Kraftwerke effizienter und kostengünstiger zu machen. „Kleine Modifikationen und Innovationen macht die Industrie in der Zwischenzeit auch alleine, als Forschungsinstitut können wir Technologiesprünge wagen und wiederum zur Marktreife bringen. Mit dem Turm haben wir die Chance, die international führende Rolle des DLR in der Entwicklung solarthermischer Kraftwerkstechnologien weiter zu festigen“, sagte Prof. Robert Pitz-Paal, ebenfalls Co-Direktor des DLR-Instituts für Solarforschung.

Das Turmkraftwerk in Jülich dient als Pilotanlage und Referenz für kommerzielle Kraftwerke in Südeuropa und Nordafrika. Ein nahezu baugleiches Kraftwerk befindet sich derzeit in Algerien in der detaillierten Planung. Die in Deutschland entwickelte Technologie kommt damit in den sonnenreichen Regionen der Erde zum Einsatz. Dort haben solarthermische Kraftwerke ihr größtes Potenzial, sie spielen auch beim Wüstenstromprojekt DESERTEC eine tragende Rolle.

Der Solarturm Jülich wurde 2008 im Auftrag der Stadtwerke Jülich GmbH von dem Unternehmen Kraftanlagen München GmbH (KAM) gebaut. Gefördert wurde die Anlage vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), dem Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie in Nordrhein-Westfalen (MWME), dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung in Nordrhein-Westfalen (MIWF) des und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (STMWIVT). 

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)


  

Vorheriger Artikel:
Genossenschaftsverband Weser-Ems und juwi unterzeichnen Kooperationsvertrag
Nächster Artikel:
Q-Cells SE führt Q.SMART-Module auf nordamerikanischem Photovoltaik-Markt ein

Newsarchiv

Mai 2019 April 2019 März 2019 Februar 2019 Januar 2019 Dezember 2018 November 2018 Oktober 2018 September 2018 August 2018 Juli 2018 Juni 2018 Mai 2018 April 2018 März 2018 Februar 2018 Januar 2018 Dezember 2017 November 2017 Oktober 2017 September 2017 August 2017 Juli 2017 Juni 2017 Mai 2017 April 2017 März 2017 Februar 2017 Januar 2017 Dezember 2016 November 2016 Oktober 2016 September 2016 August 2016 Juli 2016 Juni 2016 Mai 2016 April 2016 März 2016 Februar 2016 Januar 2016 Dezember 2015 November 2015 Oktober 2015 September 2015 August 2015 Juli 2015 Juni 2015 Mai 2015 April 2015 März 2015 Februar 2015 Januar 2015 Dezember 2014 November 2014 Oktober 2014 September 2014 August 2014 Juli 2014 Juni 2014 Mai 2014
 



  solarportal24.de Impressum | Neue Einträge | Top Links | Top Partner | 15.11.2024 03:39
                                                                 News_V2