„Solarturm Jülich“ steht vor dem Baubeginn
Am 31. August 2007 startet der Bau des solarthermischen Demonstrationskraftwerks „Solarturm Jülich“. Mit dem Solarturmkraftwerk wird laut Bundesumweltministerium eine höchst innovative erneuerbare Energietechnik demonstriert. Dies sei ein weiterer Meilenstein einer Entwicklung, die das Ministerium mit seiner Forschungsförderung seit Jahren unterstütze. Das Kraftwerk soll Ende 2008 mit einer elektrischen Leistung von 1,5 Megawatt zur Verfügung stehen und jährlich rund 1.000 Megawattstunden Strom in das öffentliche Netz einspeisen.
Sobald die Sonne scheint, richten sich der Sonne nachgeführte Spiegel, so genannte Heliostate, so aus, dass das Sonnenlicht auf den Turm reflektiert wird. Herzstück des Solarturmkraftwerks ist der Receiver. Umgebungsluft von außen und erkaltete Luft aus dem Luftkreislauf wird angesaugt und bis auf 700 Grad Celcius aufgeheizt. Die heiße Luft wird dann zur Erzeugung von Wasserdampf und zum Antrieb einer Turbine genutzt. Im letzten Schritt wandelt ein Generator die Rotationsenergie der Turbine in elektrischen Strom um, der auf der Mittelspannungsebene in das öffentliche Netz eingespeist wird.
Solarthermische Kraftwerke werden in den kommenden Jahrzehnten - so der zwischenzeitliche Konsens von Politik, Wirtschaft und Forschung - weltweit einen nennenswerten Beitrag zur sicheren Energieversorgung leisten. Der deutsche Anlagen- und Maschinenbau wirkt als Innovationsmotor auf diesem neuen stark expandierenden Markt.
Gemeinsam mit dem Industriepartner KAM (Kraftanlagen München) und den namhaften Forschungseinrichtungen DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und SIJ (Solar-Institut Jülich der FH Aachen) stellen sich die Stadtwerke Jülich der Aufgabe, in dieser zukunftsweisenden Technologie zugunsten einer nachhaltigen Energieversorgung an der nötigen Pionierarbeit mitzuwirken. Große Teile der finanziellen Aufwendungen werden über Zuschüsse der Länder NRW und Bayern sowie des Bundesumweltministeriums abgedeckt.
Die entscheidenden zum Einsatz kommenden Komponenten des solarthermischen Demonstrationskraftwerks wurden bereits in Almeria in Südspanien erfolgreich erprobt. Im Rahmen des Projekts wird jetzt der mehrjährige Test des Gesamtsystems und damit der konsequente Schritt von der Entwicklung zur Vermarktung angestrebt, so die Stadtwerke Jülich. Wirtschaftliches Gesamtziel ist es, der lokalen, der nordrhein-westfälischen und der deutschen Forschung und Industrie eine solide Basis für eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu schaffen und die derzeitige Marktführerschaft zu sichern.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS), Stadtwerke Jülich
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