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17.08.2009

ersol: Schwieriger Photovoltaik-Markt belastet Q2-Ergebnisse

Die zur Bosch-Gruppe gehörende ersol Solar Energy AG (Erfurt) bilanziert das zweite Quartal 2009 mit einem Konzernumsatz von 72,9 Millionen Euro, und damit um 43,9 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum (129,9 Millionen Euro). Den starken Einbruch führe man im Wesentlichen auf die generell schwierige Marktlage – insbesondere im internationalen Geschäft –, die allgemeine Nachfrageschwäche in Verbindung mit einem deutlichen Preisrückgang bei Photovoltaik Modulen sowie das aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise schwächere Projektgeschäft zurück, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Dementsprechend zeige auch die Verteilung der Umsätze der ersol Gruppe nach Regionen eine deutliche Abschwächung des internationalen Geschäfts: Die Exportquote sank um 55,4 Prozentpunkte von 72,6 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 17,2 Prozent im ersten Halbjahr 2009. Der Inlandsumsatz belief sich demnach in den ersten sechs Monaten 2009 auf 82,8 Prozent (Vorjahr: 27,4 Prozent). 9,6 Prozent der Umsatzerlöse wurden im europäischen Ausland erzielt. Die Entscheidung Spaniens, bei photovoltaischen Anlagen den geförderten Zubau im Jahr 2009 auf 0,5 GWp zu begrenzen, führte Unternehmensangaben zufolge dazu, dass sich der Umsatzanteil auf 0,1 Prozent reduzierte (Vorjahr: 17,7 Prozent).

Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) lag demnach mit -10,6 Millionen Euro deutlich unter dem des Vorjahreszeitraumes (22,4 Millionen Euro). Bei gesonderter Betrachtung des zweiten Quartals 2009 betrage das EBIT -13,7 Millionen Euro, so dass der Rückgang im Wesentlichen auf die anhaltend negative Marktentwicklung zurückzuführen ist, so das Unternehmen. Die EBIT-Marge reduzierte sich im gleichen Zuge von 17,2 Prozent im Vorjahreszeitraum auf -14,5 Prozent in den ersten sechs Monaten 2009. 

Das Ergebnis vor Steuern ging Unternehmensangaben zufolge im Vergleich zum Vorjahr (18,6 Millionen Euro) auf -13,4 Millionen Euro deutlich zurück. Der Nettomittelabfluss aus betrieblicher Tätigkeit (operativer Cashflow) belief sich demnach im ersten Halbjahr 2009 auf 70,3 Millionen Euro und erhöhte sich damit um 57,8 Millionen Euro gegenüber 12,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Veränderung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2008 sei im Wesentlichen auf das negative Betriebsergebnis sowie den signifikanten Anstieg der Vorräte aufgrund der Nachfrageschwäche bei Solarmodulen zurückzuführen, meldet ersol. Demgegenüber sei eine deutliche Reduzierung der Zinsaufwendungen, die aufgrund des gesunkenen Zinsniveaus nahezu halbiert werden konnten, gestanden.

Auch an ersol gehe die aktuelle Marktlage nicht spurlos vorüber, heißt es dazu in der Pressemitteilung weiter. Anhaltender Preisdruck durch vorhandene Überkapazitäten und ein Wandel des Marktes zum Käufermarkt würden sich in den Kurzfristprognosen niederschlagen.

„Unsere Unternehmenszahlen 2009 werden sich deutlich schwächer entwickeln als ursprünglich angenommen. Wir erwarten nun einen Umsatz unter 300 Millionen Euro und ein negatives Betriebsergebnis (EBIT). Wesentliche Gründe für den Rückgang sind ein gegenüber 2008 rückläufiger Gesamtmarkt insbesondere durch massive Einschränkungen des spanischen Photovoltaik Marktes, die schwerste Weltwirtschaftskrise der vergangenen Jahrzehnte und das daraus resultierende erhebliche Überangebot bei Solarmodulen und -zellen, was zu einem extremen Preisdruck und letztendlich zu einem deutlichen Preisrückgang von bis zu 30 Prozent im ersten Halbjahr 2009 geführt hat. Zusätzlich schwächt die aufgrund der Finanzmarktkrise immer noch bestehende ‚Kreditklemme’ das weltweite Projektgeschäft“, beschreibt Holger von Hebel, Vorstandsvorsitzender von ersol, die aktuelle Marktlage und gibt einen Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr.

Dennoch bleiben seiner Ansicht nach die mittel- und langfristigen Perspektiven der Branche positiv, da regenerative Energien und damit auch die Photovoltaik eine bedeutende Rolle im zukünftigen Energiemix spielen würden. Zukunftsmärkte seien neben Südeuropa insbesondere Nordamerika und Asien, allen voran China, das mit erheblicher staatlicher Unterstützung den Ausbau regenerativer Energien vorantreiben wolle. „Sicherlich stehen wir vor großen Herausforderungen, aber als hochinnovatives Unternehmen mit integrierter Wertschöpfungskette wird ersol eine wichtige Rolle im zukünftigen Photovoltaik Markt spielen. An den Endzielen für unsere aktuellen Ausbaupläne halten wir grundsätzlich fest, lediglich der Hochlauf neuer Kapazitäten wird der kurzfristigen Nachfragesituation folgend angepasst. Die Finanzierung der Ausbauvorhaben ist über Konzerndarlehen gesichert und die EU-Fördermittel wurden uns zugesagt“, ergänzt von Hebel abschließend. 

Quelle: ersol Solar Energy AG

  

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