BSW-Solar nimmt Stellung zum RWI-Papier
„Die von RWI ins Gespräch gebrachten Vorschläge zur Absenkung der Solarstrom-Förderung um 30 Prozent ab 2009 spielen leichtfertig mit der Existenz vieler Tausend Beschäftigter in der Fotovoltaik und würden bei ihrer Umsetzung auf die Zerstörung der deutschen Solarindustrie hinauslaufen.“ So drastisch nimmt der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar) Stellung zum jüngst veröffentlichten Papier „Auswirkungen einer verschärften Degression der Einspeisevergütung von Solarstrom“ des Rheinisch-Westfälisches Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI).
Angesichts der bereits jetzt engen Margen im Solarhandwerk, den notwendigen Milliardeninvestitionen in modernste Produktionstechnik, Forschung und Entwicklung und den explodierenden Rohstoffkosten bei den Herstellern sei die RWI-Aussage zynisch, wonach eine Reduzierung der Förderung um 30 Prozent weder die Anlagenhersteller in den Ruin treiben noch Einbußen beim Montagehandwerk zur Folge haben würde, so der BSW-Solar in seiner Stellungnahme.
Der als Alternativvorschlag vom RWI vorgeschlagene Deckel des Solarstrom-Zubaus bei gleichzeitiger drastischer Rückführung der Förderung wird nach Ansicht des Branchen-Verbands nicht nur den deutschen Markt zusammenbrechen lassen, sondern auch die Absatzchancen deutscher Unternehmen auf den Weltmärkten zerstören und sie damit in den Ruin treiben. Ein Deckel am größten Solarmarkt der Welt, Deutschland, wäre ein fatales Signal für andere Länder, die sich um den Aufbau regenerativer Energieversorgung mit Hilfe der Solarenergie bemühen.
Der BSW-Solar wertet den RWI-Vorstoß als einen „Versuch einer der konventionellen Energiewirtschaft nahe stehenden Personengruppe, den Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland zu untergraben.“
Der Bundesverband Solarwirtschaft e. V. plädiert für eine maßvolle Rückführung der Solarstromförderung im Zuge der aktuellen EEG Novellierung. Eine Absenkung von derzeit 5 Prozent auf bis zu 7 Prozent ist von der Solarwirtschaft gerade noch abbildbar und führt direkt in die Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom ab Mitte des kommenden Jahrzehnts ohne den Verbraucher über Gebühr zu belasten. Mit dem Erreichen der Wettbewerbsfähigkeit schafft sich die im Erneuerbaren-Energien-Gesetz verankerte Solarstromförderung dann schrittweise von alleine ab und schützt den Bürger langfristig vor explodierenden Rohstoff- und Klimafolgekosten.
Solarenergie kann nach Ansicht des BSW-Solar langfristig bis zu 25 Prozent der deutschen Stromversorgung leisten, vorausgesetzt deren erfolgreiche Entwicklung wird nicht vorzeitig und ohne Not durch Initiativen wie die des RWI abgewürgt.
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW-Solar)
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