Gute Aussichten für Fotovoltaik und Solarthermie
Die Solarenergie Industrie ist weiter im Aufwind. Das geht aus der gestern veröffentlichten neuesten Studie der schweizer Bank Sarasin & Cie AG zur Solarenergie Industrie hervor. Weltweit hat demnach die Solarzellenproduktion um 40 Prozent, die Zahl der neu installierten Solarkollektoren um 16,5 Prozent zugenommen. Für die Jahre 2011 bis 2020 prognostiziert die Studie jährliche Wachstumsraten von 21 Prozent für die Fotovoltaik und 20 Prozent für die Solarkollektoren.
In ihrer neuesten Studie „Solarenergie 2006 – Licht- und Schattenseiten einer boomenden Industrie“ untersuchte die auf Vermögensverwaltung und Anlagenberatung spezialisierte Bank Sarasin & Cie AG (Basel) die aktuellen Marktverhältnisse und –aussichten in den drei Anwendungsgebieten Fotovoltaik Solarthermie und solarthermische Kraftwerke.
Im Bereich Fotovoltaik hielt demnach der Boom auch in 2005 an. Die weltweite Solarzellenproduktion stieg um über 40 Prozent auf 1.740 Megawatt. Dies zeigt sich auch am PPVX-Index, der 30 börsennotierte Solarunternehmen aus unterschiedlichen Ländern führt. Er ist im Jahr 2005 um rund 150 Prozent gestiegen und hat allein in den ersten vier Monaten des Jahres 2006 nochmals um rund 125 Prozent zugelegt.
Für die Zukunft geht die Studie davon aus, dass die Siliziumknappheit das Marktwachstum noch bis 2008 abbremsen wird. Für 2010 allerdings wird mit einer weltweit neu installierten Fotovoltaikleistung von rund 4,1 Gigawatt gerechnet. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 26 Prozent für die Zeitspanne 2005 bis 2010. Für das anschließende Jahrzehnt (2011 bis 2020) wird eine durchschnittliche Wachstumsrate von gut 21 Prozent erwartet.
In 2005 wurden weltweit mit 13,6 Gigawatt thermischer Energie (GWth) rund 16,5 Prozent mehr Solarkollektoren installiert als noch 2004. Rund 70 Prozent davon wurden in China installiert, dessen Markt sich um insgesamt 20 Prozent vergrößerte. Der europäische Solarthermiemarkt ist demgegenüber in 2005 um 26 Prozent gewachsen. Nach wie vor dominieren laut Studie die Länder Deutschland, Österreich und Griechenland mit einem Gesamtmarktanteil von 70 Prozent. Aufstrebende europäische Märkte sind vor allem Frankreich (plus 134 Prozent), Portugal (plus 60 Prozent) und die neuen EU-Länder mit einem durchschnittlichen Wachstum von 33 Prozent.
Für 2006 geht die Studie von einer weltweit neu installierten Kollektorkapazität von rund 17,2 GWth aus, das sind 25 Prozent mehr als im Vorjahr. Bis 2010 dürfte die globale Wachstumsrate weiterhin zwischen 25 und 30 Prozent liegen, prognostiziert die Bank. Aufgrund der zunehmenden Reife des Marktes sei zwischen 2011 und 2020 ein Rückgang der durchschnittlichen Wachstumsrate auf 20 Prozent zu erwarten.
Für neue solarthermische Kraftwerke sind die Planungen laut der Studie konkreter geworden, unter anderem aufgrund technologischer Fortschritte, günstigeren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie z.B. Klimaschutzabkommen, hohe Öl- und Gaspreise, Förderprogramme für erneuerbare Energien sowie attraktive Einspeisevergütungen. Speziell in Spanien und im Westen der USA hätten sich die Förderbedingungen für solarthermische Kraftwerke verbessert. Die aktuelle Projektliste der weltweit geplanten solarthermischen Kraftwerke enthalte derzeit sieben im Bau befindliche Projekte. Die weitere Entwicklung hänge nun stark vom Erfolg und den Erfahrungen dieser Projekte ab, so die Studie.
Quelle: Bank Sarasin & Cie AG
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