Photovoltaik-Strafzölle: China und EU einigen sich
China und die EU haben sich offenbar im Streit um die Strafzölle auf chinesische Photovoltaik Module geeinigt. Das berichten SPIEGEL Online und das Handelsblatt. Demnach einigte man sich auf Mindestpreise für Importe chinesischer Solarprodukte in die EU. EU-Handelskommissar Karel De Gucht soll von einer „freundschaftlichen Lösung“ gesprochen haben. Durch die Mindestpreise würden die Schäden beseitigt, die der europäischen Solarindustrie durch die „Dumping-Praxis“ zugefügt wurden, wird De Gucht von SPIEGEL Online zitiert.
Handelsblatt und SPIEGEL Online berichten, dass der Kompromiss einen Mindestpreis von 56 Eurocent pro Watt vorsehe. Außerdem soll die Gesamtmenge an Photovoltaik Modulen, die von China in die EU importiert werden dürfen, gedeckelt werden: Maximal sieben Gigawatt Leistung sollen pro Jahr importiert werden dürfen, berichtet das Handelsblatt. Am Montag will De Gucht in einer Pressekonferenz den Kompromiss offiziell vorstellen.
Von den beiden deutschen Interessengruppen „Allianz für bezahlbare Solarenergie“ (AFASE), die sich gegen Strafzölle auf chinesische Solarimporte eingesetzt hat, und EU ProSun, die die Schutzzölle befürwortet, ist bislang keine Stellungnahme zu diesem Kompromiss zwischen China und EU veröffentlicht worden. Mehr als 30 europäische Photovoltaik Unternehmen, organisiert in AFASE, waren am 17. Juli 2013 zu der Anhörung der Europäischen Kommission nach Brüssel gereist, um gegen die Fortsetzung der aus ihrer Sicht schädlichen und nachteiligen Zölle zu kämpfen. Die europäische Solarherstellerinitiative EU ProSun, die über 40 Industrieunternehmen in Europa mit über 4.000 verbundenen Installationsbetrieben vertritt, wendete sich gegen die aus ihrer Sicht unrichtigen Behauptungen der AFASE und nannte diese eine „von den großen chinesischen Solarherstellern und deren Importeuren gegründete Lobbygruppe, die gezielt Panikmache unter Solarunternehmen betreibt“.
Quelle: Handelsblatt, SPIEGEL Online, AFASE e.V., EU ProSun e.V.
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