„First-Mover-Vorteil“ für deutsche Solarzellenhersteller
Im ersten Halbjahr 2006 erzielten deutsche Solarzellen Fabriken einen Produktionszuwachs von 73 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Das meldet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Bereits für das letzte Jahr bescheinigte die Internationale Energieagentur deutschen Solarzellenherstellern auch im weltweiten Vergleich die mit Abstand größten Wachstumsraten. BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig: „Deutsche Hersteller haben den First-Mover-Vorteil“.
„Die Produktion deutscher Solarzellenfabriken wächst doppelt so schnell wie die ausländischer Wettbewerber und hat sich in den letzten drei Jahren versechsfacht. Die deutsche Branche gewinnt kontinuierlich Marktanteile dazu und hat dabei zunehmend Exportmärkte im Visier“, freut sich BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig. Neben dem Technologievorsprung und stabilen politischen Rahmenbedingungen in Deutschland trügen neue Absatzmärkte zunehmend zum guten Ergebnis bei. Die weitere Erschließung wachsender Auslandsmärkte zählt neben der Kostensenkung zu den wichtigsten Herausforderungen der Branche.
„Immer mehr Länder setzen auf Solarstrom. Gerade in Südeuropa zeichnet sich derzeit ein gewaltiger Solarboom ab und deutsche Hersteller haben hier den First-Mover-Vorteil“, so Körnig weiter. In Griechenland, Frankreich, Italien und Spanien wurden jüngst gesetzliche Regelungen nach dem Vorbild des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes geschaffen, die die dortige Markterschließung vorantreiben. In Spanien und Italien werde sich der Markt nach Erwartungen des BSW in diesem Jahr voraussichtlich mehr als vervierfachen. Weltweit wird 2006 ein Marktwachstum von rund 25 Prozent erwartet.
Experten gehen davon aus, dass das dynamische Marktwachstum mit jährlich zweistelligen Wachstumsraten auch in den nächsten Jahrzehnten anhält und mit zunehmender Wettbewerbsfähigkeit immer mehr Länder in die Markterschließung einsteigen.
Vom weltweit wachsenden Fotovoltaikmarkt profitiert neben der Umwelt vor allem die deutsche Wirtschaft. Derzeit entstehen in der Bundesrepublik über zehn neue Solarfabriken. Zusammen mit dem Ausbau bestehender Fabriken belaufen sich die Investitionen am Standort Deutschland auf über eine Milliarde Euro. Die meisten Neuansiedlungen erfolgen in Ostdeutschland, vor allem in Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass die diesjährige europäische Fotovoltaikkonferenz in Dresden stattfindet und mit 2.500 Teilnehmern aus 93 Nationen alle Erwartungen übertrifft.
Damit Deutschland seinen Technologievorsprung auf einem der größten Zukunftsmärkte langfristig sichern kann, investieren die Unternehmen jährlich rund 100 Millionen in Forschung und Entwicklung.
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft (BSW)
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