Die Energiewende muss kommen!
„Alle Bereiche der Wirtschaft und Gesellschaft müssen die Anstrengungen zur Minderung der Treibhausgase verstärken.“ Das sagt der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, angesichts aktueller Temperaturrekorde in Deutschland. Eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie GmbH zeigt: Um 160 Millionen Tonnen könnte Deutschland seine Treibhausgas Emissionen in den nächsten zehn Jahren reduzieren. Wenn mehr energieeffiziente Technologien eingesetzt würden.
„Die zunehmenden Wetterextreme, Wassermangel, großflächig abschmelzende Eisflächen und die sich selbst in Europa ausbreitenden Wüsten bestätigen den durch die erhöhten Treibhausgas Emissionen verursachten Klimawandel“, so Müller. „Heute muss man davon ausgehen, dass, wenn nicht gegengesteuert wird, in Deutschland die Temperaturen um bis zu 0,3 °C pro Jahrzehnt ansteigen und eine Erwärmung um 1,5 bis 5,8 °C im globalen Mittel bis 2100 eintreten wird.“ Nach Meinung Müllers stehen wir am „Beginn einer Entwicklung, die noch wesentlich bedrohlicher zu werden droht, wenn wir nicht rechtzeitig umsteuern.“
Umsteuern also. Aber wie? Zum Beispiel durch Nutzung energiesparender Lösungen bei Elektrogeräten, beim Neubau und bei der Renovierung von Gebäuden und Anlagen. Forscher des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie GmbH fanden im Auftrag der E.ON AG heraus, dass durch den Einsatz energieeffizienter Technologien die Treibhausgas Emissionen in Deutschland in den nächsten zehn Jahren um bis zu 160 Millionen Tonnen reduziert werden könnten.
Insgesamt rund 40 Prozent an Energie könnten Haushalte, Industrie, Gewerbe und Handel so sparen und davon auch noch direkt profitieren, berichten die Forscher. Denn die Investitionen in Endenergieeffizienz könnten sich richtig rechnen. Stefan Thomas, Leiter der Forschungsgruppe Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik am Wuppertal Institut: „Die Einsparung in der Energierechnung für die Verbraucherinnen und Verbraucher sowie für die Gesamtwirtschaft ist deutlich höher als das, was für das sparsamste Gerät, die effizienteste Anlage oder eine verbesserte Wärmedämmung zusätzlich ausgegeben werden muss.“
Bleibt die Frage, wie schnell wir umsteuern können und wieviel Zeit uns dafür noch bleibt. Die Forscher jedenfalls sind sich einig, dass es ohne staatliche Förderung nicht gelingen wird, diese Potenziale rasch zu realisieren.
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Natur und Reaktorsicherheit (BMU), Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH
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