Stiftung Warentest warnt vor Kostenfallen beim Tchibo-Haus
Das massive Einfamilienhaus, das Tchibo von der Baufirma Heinz von Heiden anbietet, wird schnell zur Kostenfalle. Das sogenannte „Energie-Konzepthaus“ basiert auf einem abenteuerlichen Energiekonzept, von dem nicht klar ist, ob es überall umzusetzen ist. Zu diesem Ergebnis kommt die Onlineredaktion der Stiftung Warentest, die die Vertragsbedingungen zusammen mit der Verbraucherzentrale Bremen überprüft hat.
Welche Fenster, Türen, Treppen, Dachziegel, Sanitär- und Elektroausstattung es haben wird, werde erst nach Vertragsabschluss klar, so die Stiftung Warentest in einer entsprechenden Pressemitteilung. Fußbodenbeläge und Malerarbeiten kosten extra. Und der Vertrag beinhalte unwirksame Zahlungsvereinbarungen.
Das „Energie-Konzepthaus“ bietet Tchibo in drei Varianten mit Wohnflächen von 158 bis 168 Quadratmetern und Preisen zwischen 169.990 und 178.990 Euro an. Verlockend klingt die Versorgung mit Erneuerbaren Energien. Auf dem Dach ist eine kleine Solaranlage vorgesehen, die Heizwärme kommt aus der Erde und wird mit einer Wärmepumpe im Haus verteilt.
Für die Erdwärmeanlagen sind mindestens 60 Meter tiefe Bohrungen notwendig. Erreicht der Bohrer plötzlich Felsgestein oder Grundwasser oder verweigert das Amt die Bohrung, wird es teuer. Denn das Risiko trägt der Bauherr. Er wird zudem verpflichtet, ein Versicherungspaket abzuschließen, dass ihn zum Beispiel glauben macht, er sei bei Insolvenz des Bauunternehmers geschützt. Tatsächlich gibt es diese Sicherheit aber gar nicht.
Fazit der Tester: Das Tchibo-Haus bietet dem Bauherren oder der Baufrau keine Kosten- und Planungssicherheit. Wenn sich Kundinnen und Kunden dennoch dafür interessieren, sollten sie vor Vertragsabschluss einen Rechts-, Bau- oder Energieberater einschalten. Sie werden auch von den Verbraucherzentralen vermittelt.
Der ausführliche Artikel zum Tchibo-Haus ist online unter www.test.de/tchibo-haus veröffentlicht.
Quelle: Stiftung Warentest
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