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22.03.2011 |
2010: Zuwachs an Photovoltaik-Anlagen fast doppelt so hoch wie 2009
Die Bundesnetzagentur hat ihren Statistikbericht zur Jahresendabrechnung 2009 nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) veröffentlicht. Der Bericht enthält erstmals auch Zahlen zur Direktvermarktung, zum Grünstromprivileg und zum Eigenverbrauch von Solarstrom. Außerdem hat die Bundesnetzagentur die vorläufigen Zahlen der im Jahr 2010 neu installierten Photovoltaik Anlagen veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die installierte Leistung von Photovoltaik Anlagen im Jahr 2010 um knapp 75 Prozent auf rund 17.300 MW.
„Die Solarbranche erlebte mit einem Zubau von etwa 7.400 MW im vergangenen Jahr einen wahren Boom. Damit war der Zubau von Solaranlagen im Jahr 2010 fast doppelt so hoch wie 2009“, sagte Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur.
Der tatsächliche Zubau im Jahr 2010 liegt deutlich unter der Prognose von 9.500 MW. Auf der Grundlage der Prognose wird die EEG Umlage von den Übertragungsnetzbetreibern jährlich zum 15. Oktober für das Folgejahr festgelegt. Für das Jahr 2011 beträgt die EEG Umlage 3,53 Cent pro Kilowattstunde. Mit der EEG Umlage wird die Differenz zwischen der an die Anlagenbetreiber gezahlten Einspeisevergütung für EEG Strom und den Einnahmen aus seiner Vermarktung an der Börse finanziert.
„Der Zubau von Solaranlagen beruht auf den Investitionsentscheidungen vieler unterschiedlichster potenzieller Anlagenbetreiber und ist daher schwer zu prognostizieren. In der Vergangenheit wurde der Zubau regelmäßig unterschätzt. Inwieweit sich die für 2010 zu hohe Prognose auf die EEG Umlage auswirkt, lässt sich noch nicht absehen. Denn die Höhe der EEG Umlage hängt von weiteren Einflussfaktoren ab. So bestimmen u. a. der Wetterverlauf und die Entwicklung der Börsenpreise die Höhe der EEG Umlage. Sollte sich die EEG Umlage 2011 als zu hoch erweisen, werden die Überschüsse auf dem EEG Konto der Übertragungsnetzbetreiber verzinst und bei der Ermittlung der EEG Umlage 2012 entsprechend verrechnet“, erläuterte Kurth.
Die Endabrechung 2009 zeigt nach Angaben der Bundesnetzagentur, dass die installierte Leistung der nach dem EEG vergüteten Anlagen zum 31. Dezember 2009 auf 41.355 MW angestiegen ist. Dies entspricht einer Zuwachsrate gegenüber 2008 von 19 Prozent. Bei der installierten Leistung dominierte als Energieträger weiterhin die Windkraft mit einem Anteil von 61 Prozent vor der Solarenergie mit 24 Prozent und der Biomasse mit zehn Prozent.
Die eingespeiste Strommenge lag bei gut 75.000 GWh und damit fünf Prozent über dem Wert von 2008. Auch hier dominierte der Wind mit 51 Prozent, gefolgt von Biomasse mit 31 Prozent und Solarenergie mit neun Prozent. Die nach dem EEG im Jahr 2009 gezahlten Vergütungen beliefen sich auf insgesamt knapp elf Milliarden Euro, wobei die Anteile von Windkraft, Solarenergie und Biomasse jeweils bei etwa 30 Prozent lagen. Im Jahr 2009 betrug die durchschnittliche Einspeisevergütung 14,36 Cent pro Kilowattstunde.
2009 wurde EEG Strom von insgesamt 318 GWh direkt vermarktet, dies entspricht lediglich 0,4 Prozent der gesamten EEG Strommenge. Den direkt vermarkteten Strom nahmen in erster Linie Stromlieferanten ab, um das sog. Grünstromprivileg zu nutzen. Das Grünstromprivileg setzt voraus, dass für mindestens 50 Prozent des gelieferten Stroms direkt vermarktete erneuerbare Energien eingesetzt werden. Diese Lieferanten sind von der Zahlung der EEG Umlage ausgenommen. Bei der Direktvermarktung erhalten die Anlagenbetreiber keine Vergütung nach dem EEG
Die Bundesnetzagentur überprüft jährlich die von Stromnetzbetreibern und Stromlieferanten übermittelten EEG Daten und veröffentlicht die wesentlichen Ergebnisse im Statistikbericht in aggregierter Form.
Der EEG Statistikbericht 2009 sowie die aktuellen Zahlen zu der installierten Photovoltaik Leistung 2010 sind auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur veröffentlicht.
Quelle: Bundesnetzagentur
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