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19.06.2006

Einzig nachhaltige Lösung für den globalen Energiebedarf

Der weltweit exorbitant steigende Energiebedarf könnte das Zukunftsproblem Nr. 1 werden. Derzeit geht man davon aus, dass sich der Gesamtenergieverbrauch der Welt bis 2050 mindestens verdoppeln wird, während gleichzeitig fossile Brennstoffe knapp werden. Nachdrücklich raten führende Wissenschaftler der Europäischen Union und ihren Mitgliedsstaaten deshalb jetzt zu umfassenden Investitionen von mehreren Millionen Euro in die Erzeugung von umweltverträglicher, sauberer Energie mit Solaranlagen, Wasserstoff und anderen Brennstoffen.

Langfristig sei dies die einzige nachhaltige Lösung für den globalen Energiebedarf, so die Wissenschaftler auf einer kürzlich in Regensburg abgehaltenen internationalen Fachkonferenz. Diskutiert wurden die vielversprechendsten Ansätze für eine umfassende, direkte Solarenergie Umwandlung in Brennstoffe. Im Rahmen der Konferenz wurde zudem eine interdisziplinäre Projektgruppe gegründet. Diese soll Entscheidungsträgern der EU und nationaler Regierungen die Thematik nahe bringen, damit umfassend in diese Technologien investiert wird.

Das grundlegende Problem sei, so die Wissenschaftler, dass sich der weltweite Gesamtenergieverbrauch pro Jahr von seinem derzeitigen Niveau von 14 TW bis 2050 mindestens verdoppeln wird, während gleichzeitig fossile Brennstoffe knapp werden. Die Nutzung von fossilen Brennstoffen erzeugt zudem ein inakzeptables Kohlendioxid-Niveau, das zur globalen Erwärmung führt und katastrophale Folgen für viele Bereiche - wie zum Beispiel die Nahrungsproduktion - hat.

Da die Sonne die Erdoberfläche praktisch zu jeder Uhrzeit erreicht, ist Solarenergie reichlich vorhanden, um den jährlichen Energiebedarf der Welt zu decken. Um diese Energieform nachhaltig nutzbar zu machen, raten die Wissenschaftler dazu, von der Natur zu lernen. Insbesondere in Europa seien erst kürzlich erhebliche Fortschritte beim Verständnis und der Nachahmung natürlicher Prozesse erzielt worden. Die Ergebnisse haben Wissenschaftler überzeugt, dass auf diese Weise Brennstoff in kommerzieller Grössenordnung hergestellt werden könnte.

Die Forscher raten den Mitgliedsstaaten der EU deshalb, jetzt in Solarenergieforschung zu investieren. Der Schwerpunkt sollte darin liegen, sich bei der Schaffung von natürlichen und künstlichen Solarenergie Umwandlungssystemen, die langfristig eine zuverlässige, nachhaltige Energieversorgung ermöglichen, von biologischen Systemen inspirieren zu lassen.

Dazu werden drei parallele Ansätze empfohlen:

- Erweiterung und Anpassung der heutigen Fotovoltaik Technologie zur Erzeugung von sauberen Brennstoffen direkt aus der Sonnenstrahlung

- Entwicklung von Anlagen, die die Photosynthese nachahmen und sie zur Sammlung, Lenkung und Nutzung der Sonnenstrahlung einsetzen, zum Beispiel um Wasser zu trennen, in der Atmosphäre vorhandenes Kohlendioxid umzuwandeln und auf diese Weise verschiedene Formen umweltverträglicher, sauberer Brennstoffe zu erzeugen

- Anpassung natürlicher Systeme für die direkte Erzeugung von Brennstoffen wie Wasserstoff und Methanol anstelle der Umwandlung von fossilen, über Jahrmillionen entstandenen Brennstoffen in einem ineffizienten, klimaschädlichen Prozess

„Die Herausforderungen,“ da sind sich die Forscher einig, „sind gewaltig.“ Deshalb gelte es, keine Zeit zu verlieren, um mit wichtigen Forschungen an Technologien zu beginnen, die eine zukünftige Energieversorgung ohne fossile Brennstoffe nachhaltig sicherstellen können.

Quelle: ppenergie, The European Science Foundation (ESF)



  

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