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03.07.2006

Energieversorgung: Kein Grund zur Entwarnung

Bis 2030 könnte der Welt-Energiebedarf gegenüber 2003 um 71 Prozent ansteigen. Das veröffentlichte jetzt die Energie-Informationsbehörde des US-Energieministeriums in ihrem jüngsten Weltenergie-Ausblick 2006. Sie erwartet damit eine noch höhere Verbrauchssteigerung als die Internationale Energie-Agentur (IEA), Paris, in ihrem letztjährigen Ausblick – vor allem aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums außerhalb der OECD-Länder. Der Bund der Energieverbraucher sieht deshalb in der Frage der Welt-Energieversorgung keinen Grund zur Entwarnung.

Vergangene Woche veröffentlichte der Bund der Energieverbraucher aktuelle Zahlen zu den fossilen Brennstoffen Öl und Gas. Demnach seien laut ESSO die Weltölreserven 2002 um 25 Milliarden Tonnen auf 165 Milliarden Tonnen gestiegen. Allerdings nicht aufgrund neu entdeckter Ölquellen, wie man meinen könnte. Vielmehr handele es sich dabei lediglich um die Neu-Aufnahme kanadischer Ölgewinnung aus Ölsanden in die als sicher bestätigten Reserven. Die Ölförderung selbst dagegen sank 2002 um gut 30 Millionen Tonnen auf 3,55 Milliarden Tonnen.

Auch die Welterdgasreserven hätten mit 155 673 Milliarden Kubikmetern einen neuen Höhepunkt erreicht, angeführt von Russland mit 47 544 Milliarden Kubikmetern. Damit sei die Gasförderung um 16 Milliarden Kubikmeter auf Milliarden Kubikmeter gewachsen, so der Bund der Energieverbraucher, für den diese Zahlen allerdings kein Grund zur Entwarnung sind:

Durch die höheren Ölreserven würde sich die Reichweite der Ölreserven lediglich um sieben Jahre erhöhen. Statt noch 39 würden sie bei einer über die Jahre gleich bleibenden Fördermenge inklusive der kanadischen Ölsande nun noch 46 Jahre reichen. Da Prognosen aber davon ausgehen, dass sich der weltweite Energieverbrauch bis 2030 sogar verdoppeln wird, wird mit den fossilen Energieträgern wohl früher Schluss sein als manchem lieb ist. Ähnliches gilt für die Gasvorräte: Bei gleich bleibender Förderung würden sie noch für 62 Jahre reichen, der steigende Energiebedarf wird aber auch diese Rechnung bald hinfällig machen.

Energieexperte Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher: „Nicht einmal für unsere Kinder werden die Öl- und Gasvorräte noch reichen. Keiner will das Menetekel sehen und daraus die Konsequenzen ziehen.“

Für die OECD-Länder selbst rechnet die Internationale Energie-Agentur IEA laut Bund der Energieverbraucher bis 2030 im Mittel mit lediglich einem Prozent Zuwachs des Energiebedarfs. Außerhalb dieser Staaten könnte der Bedarf jährlich um 3 Prozent ansteigen. Und auch der CO2-Ausstoß könnte sich nach Abschätzung der US-Behörde bis 2030 gegenüber 1990 verdoppeln.

Quelle: Bund der Energieverbraucher


  

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