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Einfluss von Waldbränden auf Atmosphäre und Klima wird untersucht
Im Rahmen des Internationalen Polarjahres 2007/2008 war das Forschungsflugzeug Falcon des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Juli 2008 für eine dreiwöchige Messkampagne in Kangerlussuaq (Grönland) stationiert. Ziel war es, den Einfluss von Waldbränden in Nordamerika und Sibirien auf die Zusammensetzung der Atmosphäre und das Klima in der Nordpolarregion zu untersuchen. Im letzten Jahrzehnt hat die Häufigkeit und Ausdehnung von Waldbränden in diesen Regionen im Sommer stark zugenommen und beeinflusst zunehmend die Arktis - ein besonders sensibler Bereich in Bezug auf Klimaänderungen.
Die Falcon war mit einer Vielzahl von Messinstrumenten zur Erfassung klimarelevanter Spurengase und Partikel vom DLR-Institut für Physik der Atmosphäre, dem Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre des Forschungszentrums Jülich und dem Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg ausgerüstet. Die Falcon-Messungen wurden international mit Flugzeugmessungen der amerikanischen NASA und dem französischen Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) koordiniert.
Der Eintrag von Waldbrandemissionen in die Arktis konnte in einem Höhenbereich von den bodennahen Schichten bis in 12 Kilometer (unteren Stratosphäre) nachgewiesen werden. Schadstofffahnen wurden über Tage mehrfach vermessen, um die Veränderung der Emissionen auf dem Weg von den Feuern in die Polarregion zu untersuchen. Chemische Umwandlungen in den Schadstofffahnen führen zur Bildung von Ozon, einem Treibhausgas. Darin enthaltene Partikel beeinflussen direkt den Strahlungshaushalt. "Die Arktis war in diesem Sommer wesentlich stärker als erwartet durch Emissionen von Waldbränden aus Kanada und Sibirien beeinflusst" berichtet der Projektleiter Dr. Hans Schlager.