Magdeburg: Dachbörse zur Nutzung der Sonnenenergie seit 27. März am Netz
Umweltschutz, Zukunftsvisionen, Engagement und Wirtschaftlichkeit verbinden – das ist über eine BürgerInnensolaranlage auch für diejenigen möglich, die selbst keine Dachfläche für eine Fotovoltaik Anlage besitzen. Bereits seit November 2007 produziert die Erste BürgerInnensolaranlage in Magdeburg sauberen Strom aus Sonnenlicht. Letzte Woche schickte Magdeburgs Beigeordneter für Kommunales, Umwelt und allgemeine Verwaltung, Holger Platz, im Rahmen der Kampagne SolarLokal die Dachbörse ins Netz. Auf elf weiteren Gebäuden der Stadt könnten demnächst Fotovoltaik Anlagen installiert werden.
So funktionierts: Im Rahmen der internetbasierten Dachbörse SolarLokal können Objekte zum Zweck der Errichtung von Fotovoltaik Anlagen eingestellt oder gesucht werden. Dadurch bietet diese Plattform Interessierten, denen keine eigene Fläche zur Verfügung steht, die Möglichkeit Umweltschutz, Zukunftsvisionen, Engagement und Wirtschaftlichkeit zu verbinden.
Durch die finanziell attraktiven Rahmenbedingungen (Erneuerbare-Energien-Gesetz) sind Solaranlagen auch für die Bürger/innen ein Gewinn. Wie bei der Vermietung von Wohnungen wird zwischen den Vertragspartnern ein Vertrag abgeschlossen, der die Modalitäten wie Nutzungsdauer, Höhe der Pacht, Rückbau der Anlage usw. regelt.
Im Juli 2006 hatte der Stadtrat hatte beschlossen, dass Magdeburg „Modellstadt regenerativer Energien“ werden soll. Diesem Ziel dient nicht nur der Einsatz umweltfreundlicher Technologien, sondern auch der weitere Ausbau der Kreislaufwirtschaft und der Produktionsstandorte für regenerative Energien und Energiesysteme.
„Die Dachfläche der Grundschule Salbke war die erste kommunale Dachfläche, die die Stadt zur Nutzung der Sonnenergie zur Verfügung stellte“, blickt Holger Platz zurück. „Bürger/innen und Kommune gingen gemeinsame Wege, die Stadt stellt die Dachfläche eines kommunalen Schulgebäudes für die Errichtung der Ersten BürgerInnenSolaranlage zur Verfügung.“
Jetzt sollen über eine Dachbörse unter www.solarlokal.de elf weitere Dachflächen vermarktet werden, davon zehn auf kommunalen Gebäuden. Weitere kommunale Dachflächen sollen nach und nach in die Dachbörse eingestellt werden. „Grundsätzlich sind alle Dächer, die schattenfrei und günstig in Richtung Sonne ausgerichtet sind und die statischen Bedingungen erfüllen, für die Errichtung einer Solaranlage geeignet“, so Holger Platz.
„Ich kann mir vorstellen, für den Ausbau der Dachbörse auch die Wohnungseigentümer/innen als Partner zu gewinnen. Erste Gespräche mit der WOBAU haben wir dazu bereits geführt.“ Refinanziert werden die Anlagen über die bundeseinheitliche Einspeisevergütung von derzeit 46,75 Cent je eingespeister Kilowattstunde.
Die Landeshauptstadt Magdeburg hat im Oktober 2007 einen „Musternutzungsvertrag für den Betrieb von Fotovoltaik Anlagen auf Dachflächen von Gebäuden der Landeshauptstadt Magdeburg“ beschlossen, der unter www.magdeburg.de abrufbar ist. An diesem Musternutzungsvertrag können sich Bürgerinnen und Bürger sowie andere potenzielle Partner orientieren, wenn sie beabsichtigen, kommunale Dachflächen der Landeshauptstadt Magdeburg zur Installation von Fotovoltaik Anlagen zu nutzen. Weitere Musterverträge finden sich unter www.solarlokal.de.
SolarLokal ist eine bundesweite Imagekampagne für Solarstrom in Kreisen, Städten und Gemeinden mit dem Ziel, den Anteil des umweltfreundlichen Solarstroms an der Energieerzeugung auszubauen. Seit dem Start Mitte 2003 wird SolarLokal nach dem Konzept „Bundesweit aktiv – Individuell vor Ort“ durchgeführt. Teilnehmen können alle Kreise und Kommunen kostenlos. Derzeit sind mehr als 200 Kommunen in Deutschland in die Kampagne eingebunden. Die drei kommunalen Spitzenverbände, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag und der Deutsche Landkreistag unterstützen SolarLokal. Getragen wird die Kampagne von dem Naturschutzverband Deutsche Umwelthilfe e.V. und dem deutschen Solarstromkonzern SolarWorld AG. Magdeburg ist der bundesweiten Kampagne im Dezember 2007 beigetreten. In Sachsen Anhalt engagieren sich außerdem Halle, Dessau-Roßlau, Köthen und Nessa in dieser Kampagne.
Weiterführende Infos für Bürgerinnen und Bürger:
Informationen zur Solarenergie und zu Fördermitteln, kostenloses Informationspaket: SolarLokal-Infotelefon 01803 2000 3000.
Die bundesweite und kostenfreie Dachbörse unter www.solarlokal.de bietet die Möglichkeit, Dächer für die Solarstromnutzung zur Verfügung zustellen sowie nach geeigneten Dachflächen zu suchen, Musterverträge sind abrufbar.
Informationen zu Fördermöglichkeiten und erneuerbaren Energien: Klima-Hotline 0180 200 4 200
Informationen zu Energieberatern vor Ort www.dena.de / www.bafa.de
Quelle: SolarLokal
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