Ölindustrie lobt 10.000 Dollar für Widerlegung der Uno-Klimastudie aus
Der Diskurs über die Klimaveränderung nimmt sonderbare Formen an. Noch vor der offiziellen Veröffentlichung des Klimaberichts der Uno hatte die Öl-Industrie bereits eine Belohnung für Forscher ausgesetzt, die dieser Studie entgegentreten. Das konservative US-Institut American Enterprise Institute (AEI) wolle 10.000 Dollar (ca. 7700 Euro) an Wissenschaftler zahlen, die den Ergebnissen des Uno-Ausschusses zum Klimawandel (IPCC) entgegentreten.
Das AEI wird nach Angaben von Spiegel-Online unter anderem von dem Öl-Konzern ExxonMobil gesponsert. Das Institut habe Briefe an internationale Wissenschaftler verschickt, in dem um Zusendung von Beiträgen gebeten wird, die dem Uno-Bericht widersprechen. Auch die Übernahme von Reisekosten und anderen Auslagen werde angeboten, heißt es. Das AEI wirft den Klimaforschern vor, sie zögen „summarische Schlüsse“, die nur „spärlich“ belegt seien. Das Institut forderte Wissenschaftler auf, die „Grenzen der Klimamodelle“ aufzuzeigen und der polarisierten Debatte um den Klimawandel entgegenzutreten.
Greenpeace-Mitglied Ben Stewart kritisierte das Institut: „Die AEI ist mehr als eine Denkfabrik, sie fungiert wie eine intellektuelle Cosa Nostra der Bush-Regierung.“ Sie sei der Stellvertreter des Weißen Hauses in Sachen Klimawandelleugnung.
In der in Paris veröffentlichten Studie des Uno-Klimaausschusses IPCC heißt es, dass die zu beobachtenden Veränderungen in der Atmosphäre und den Weltmeeren und der Rückgang des Packeises ohne äußere Einwirkung nicht zu erklären seien. „Natürliche“ Ursachen seien den Ergebnissen der Forscher zufolge sehr unwahrscheinlich.
Quelle: IWR
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