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23.11.2006

Solarthermie als Basistechnologie für die Gebäudeheizung etablieren

Solarwärme soll künftig eine wichtige Rolle in der Energieversorgung spielen. 49 Prozent des europäischen Energiebedarfs wird für Heiz- und Kühlungszwecke genutzt, ein Großteil hiervon kann mit Solarwärmeanlagen erzeugt werden. Die Kosten für die solare Gebäudebeheizung werden in den kommenden Jahren kontinuierlich sinken und der Anteil der Solarwärme deutlich zunehmen. Dies ist die Überzeugung der Experten, die in der Europäischen Solarthermie Technologieplattform (ESTTP) zusammengeschlossen sind.

Die Plattform nimmt am 6. Dezember mit einem Auftakttreffen ihre Arbeit auf. Etwa 70 Vertreter von Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Politik aus ganz Europa werden hierzu in Brüssel erwartet. Das Ziel der Plattform ist es, eine Vision für die umfangreiche Nutzung der Solarwärme in Europa im Jahr 2030 zu beschreiben und eine entsprechende Forschungsstrategie für die kommenden Jahre zu erarbeiten.

In einem ersten Entwurf für die Solarthermie Vision 2030 hat die ESTTP das Ziel gesetzt, die Solarthermie als Basistechnologie für die Beheizung von Gebäuden fest zu etablieren. Nach Ansicht der Wissenschaftler und Unternehmer werden im Jahr 2030 die Mehrzahl der Neubauten ausschließlich mit Solarwärme beheizt und im Gebäudebestand die Sanierung mit Solarelementen und der Deckung des Wärmebedarfs zu mehr als 50 Prozent mit Sonnenenergie der Standard sein. Die Kosten für die solare Gebäudebeheizung werden in den kommenden Jahren kontinuierlich sinken und der Anteil der Solarwärme deutlich zunehmen. Großes Potential wird auch in der solaren Kühlung, bei der Kühlmaschinen mit Solarwärme angetrieben werden, und der industrielle Einsatz von Solarwärme gesehen.

„Die ESTTP trägt entscheidend dazu bei, die Entwicklung der Solarwärmenutzung zu beschleunigen und das riesige Potenzial der Solarthermie systematisch zu erschließen“, so Gerhard Stryi-Hipp, Vorsitzender der ESTTP-Steuerungskommission und Mitglied im Vorstand der europäischen Solarindustrievereinigung ESTIF. Mit der Vernetzung und gemeinsamen Ausrichtung der Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen von Politik, Forschungsinstituten und der Industrie soll europaweit eine neue Dynamik in der Solarthermie freigesetzt werden. „Mit der ESTTP wird das riesige Potenzial der Solarthermie offensichtlich werden“, ist sich Gerhard Stryi-Hipp sicher.

Bislang spielt die Solarwärme in der europäischen und den nationalen Forschungsprogrammen nur eine untergeordnete Rolle. Durch die Solarthermie Technologieplattform, die von der Europäischen Kommission unterstützt wird, soll deren Anteil deutlich ansteigen. Das Ziel ist die internationale Technologieführerschaft europäischer Firmen. Es wird davon ausgegangen, dass die Ergebnisse der ESTTP die künftigen Forschungsprogramme im Bereich Solarthermie maßgeblich beeinflussen werden. Bei seiner Rede zur Gründungsveranstaltung der ESTTP in Brüssel am 30. Mai 2006 bestärkte dementsprechend auch der EU-Kommissar für Energie, Andris Piebalgs, die Beteiligten in ihrem Vorhaben und sicherte ihnen seine Unterstützung zu.

Beim Auftakttreffen am 6. Dezember in Brüssel wird eine aktuelle Übersicht über die Solarthermiemärkte weltweit und die aktuellen Forschungsaktivitäten gegeben. Weiter werden die Zielsetzung, Struktur und das Arbeitsprogramm der Plattform vorgestellt. Nachmittags nehmen die drei Fokusgruppen zur Solarwärme für Wohngebäude, Solarwärme für gewerbliche Anwendungen und zu Fragen der Marktentwicklung und Perspektiven ihre Arbeit auf. Eingeladen sind alle Interessenten aus Industrie, Forschung und Politik, die Teilnahme ist kostenlos, Informationen und Anmeldung unter www.esttp.org.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e. V. (BSW)

  

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