Energiewende verursacht Boom regionaler Genossenschaften
Der geplante Ausbau alternativer Energien sorgt für eine steigende Zahl von Genossenschaften. Allein im Südwesten gibt es mittlerweile mehr als 120 Energiegenossenschaften, teilte der baden-württembergische Genossenschaftsverband (BWGV) bei seinem Energietag in Freiburg mit. Davon seien 110 in den vergangenen vier Jahren entstanden, sagte Verbandspräsident Roman Glaser. Die Zahl der Neugründungen habe vor allem in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Dieser Trend werde anhalten.
Eine regional ansässige Genossenschaft sei die ideale Unternehmensform, Bauvorhaben und Bürgerbeteiligung zu vereinen. Sie erhöhe die Akzeptanz auch umstrittener Vorhaben vor Ort. Oft müssten schlüssige Geschäftsmodelle jedoch erst noch entwickelt werden. Zudem sei der regionale Charakter wichtig für den Erfolg.
Weil Bedarf bestehe, verstärke sein Verband die Beratung, sagte Glaser. Neugründungen und bestehende Genossenschaften würden intensiv begleitet. Um den Erfahrungsaustausch zu verbessern, habe der BWGV zudem einen Fachausschuss «Energiegenossenschaften» ins Leben gerufen.
„Genossenschaften sind ein wichtiger Pfeiler beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, denn die Energiewende ist ein Bürgerprojekt“, sagte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller. „Dank der genossenschaftlichen Rechtsform können Bürger bei der Energiewende kräftig mitmischen.“ Dies gelte derzeit besonders beim Ausbau von Nahwärmenetzen und der Windkraft.
Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg
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