Solarthermie: Leichtes Plus beim Kollektorabsatz
Die Nachfrage nach Solarwärmekollektoren in Deutschland ist im ersten Halbjahr leicht gestiegen. Rund 50.000 Haushalte entschieden sich in den letzten sechs Monaten für eine Solarthermie Anlage. Der Absatz wuchs um knapp 5.000 auf 569.500 Quadratmeter Kollektorfläche (+0,8 Prozent). Das belegt die heute in Berlin veröffentlichte gemeinsame Marktstatistik des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) und des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH).
Die Verbände rechnen mit steigenden Absatzzahlen in der zweiten Jahreshälfte. Nicht zuletzt anziehende Öl- und Gaspreise dürften die Nachfrage nach Solarwärmeanlagen befeuern. Bereits über 1,7 Millionen Gebäude nutzen in Deutschland inzwischen Solarwärme aus Solarkollektoren als aktiven Beitrag zur Heizung oder Warmwasserbereitung.
Die Halbjahresbilanz hätte nach Einschätzung beider Verbände noch besser ausfallen können, wenn die Verbraucher nicht durch die Diskussion um die Kürzung der Solarstrom-Vergütungssätze verunsichert worden wären. Viele Verbraucher gingen irrtümlich davon aus, dass die Förderkürzung für Solarstromanlagen auch negative Auswirkungen auf die Förderung von Solarwärmeanlagen hat. Dies ist nicht der Fall. Die Bundesregierung stellt interessierten Investoren unverändert attraktive Zuschüsse für Investitionen in Solaranlagen zur Heizungsunterstützung zur Verfügung. Anders als bei Solarstromanlagen werden die Fördersätze hier nicht reduziert.
„Vor dem Start der Heizperiode im Herbst ist es jetzt höchste Zeit, eine Heizungsmodernisierung in Angriff zu nehmen. Über 80 Prozent der Heizungsanlagen in deutschen Kellern entsprechen nicht mehr heutigen Energiestandards. Umweltfreundlich und langfristig günstig heizt man mit Solarwärme“, rät Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Immer mehr Menschen setzen bei der fälligen Heizungssanierung auf die Kombination von Sonnenkollektoren mit einem modernen Heizkessel. „Wer Solarkollektoren mit einer Pelletsheizung, einer Wärmepumpe oder mit effizienter Brennwerttechnik kombiniert, spart doppelt: Die Anschaffung wird staatlich unterstützt und der Energiebedarf um bis zu 40 Prozent reduziert“, ergänzt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH.
Die Energiewende müsse dringend auch im Wärmebereich noch stärker Fuß fassen und beworben werden, fordern übereinstimmend beide Verbände. Mehr als die Hälfte der Dächer von Ein- und Zweifamilienhäusern eignet sich nach Ergebnissen der Studie „Fahrplan Solarwärme“, die der BSW-Solar jüngst veröffentlicht hat, in Deutschland für den Einsatz von Solarwärme. Der Einsatz solarer Heizsysteme sollte daher heute bei jeder Heizungssanierung und im Neubau ernsthaft geprüft werden, weil sie den Ausstoß von Klimagasen reduziert und vor steigenden Energiepreisen schützt.
Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar)
|