Centrosolar AG: Operativer Verlust trotz gestiegenem Absatz
Die Centrosolar AG hat im ersten Quartal ihren Absatz an Photovoltaik Modulen gegenüber dem Vorjahr um 6 Prozent auf 27,4 MWp ausbauen können (Vorjahr 25,7). Nach witterungsbedingt schwachen Absatzzahlen im Januar und Februar habe die starke Kürzung der Einspeisevergütung zum 1. April in Deutschland zu kurzfristigen Vorzieheffekten im März geführt, so das Unternehmen in der entsprechenden Pressemitteilung.
Allerdings habe sich der Preisverfall bei Photovoltaik Modulen und -Systemen auch im ersten Quartal fortgesetzt, so Centrosolar. So sei der durchschnittliche Verkaufspreis eines Standardmoduls im Vergleich zum 4. Quartal um 17 Prozent, im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres sogar um 42 Prozent gesunken. Dies spiegele sich auch in der Umsatzentwicklung der Centrosolar Group AG wider. So lag der Gesamtumsatz des Konzerns trotz der o.g. Absatzsteigerung mit 56,5 Millionen Euro um 21 Prozent unter dem Vorjahreswert (71,1 Millionen Euro).
Trotz der Vorzieheffekte in Deutschland lag der Anteil des im Ausland erzielten Umsatzes mit 65 Prozent sogar leicht über dem Durchschnitt des Geschäftsjahres 2011. Darüber hinaus wurde die Absatzbasis diversifiziert: Während im ersten Quartal des Vorjahres noch mehr als drei Viertel des Konzernumsatzes mit den drei umsatzstärksten Ländern (Deutschland, Frankreich und Italien) erzielt wurden, konnte die Konzentration auf einzelne Absatzmärkte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres deutlich reduziert werden. Großbritannien, Italien, Frankreich und die USA waren mit jeweils 9 bis 14 Prozent am Gesamtumsatz beteiligt.
Der Anteil des Geschäftssegments Solar Key Components an den Umsätzen mit Dritten hat sich von 26 Prozent auf 32 Prozent erhöht. Dabei konnte insbesondere der Bereich Befestigungssysteme ein erfreuliches Umsatzwachstum generieren.
Während im Vorjahr noch eine Sonderkonjunktur im italienischen Markt zu einer für das erste Quartal außergewöhnlich positiven Ergebnisentwicklung beigetragen habe, wirkten sich die saisonal bedingt schwächeren Umsätze sowie der massive Preis- und Margendruck negativ auf die Entwicklung des Ergebnisses aus, so das Unternehmen weiter. Mit 18,0 Millionen Euro lag der Rohertrag demnach um 5,5 Millionen Euro bzw. 23 Prozent unter dem Vorjahresniveau (23,5 Millionen Euro).
Die operativen Kosten konnten im abgelaufenen Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal trotz gestiegener Absatzmengen und Produktionskapazitäten, Anlaufkosten bei der im Januar akquirierten Gecko Energies GmbH sowie der vollständigen Abwertung einer Vorauszahlung an einen nun insolventen Zelllieferanten sogar leicht reduziert werden. Dennoch verblieb ein operativer Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 4,8 Millionen Euro (gegenüber einem Gewinn von 0,3 Millionen Euro im Vorjahr). Das Nettoergebnis je Aktie lag bei -0,26 Euro (Vorjahr -0,04 Euro).
Da sich die Preise auch im ersten Quartal noch einmal deutlich reduziert haben und sich die Förderbedingungen in Deutschland und Italien weiter zu verschlechtern scheinen, geht das Unternehmen davon aus, dass sich der Jahresumsatz eher am unteren Rand des bislang genannten Prognoserahmens von 250 bis 300 Millionen Euro bewegen wird. Bezüglich des operativen Ergebnisses geht Centrosolar weiterhin von einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr aus.
Durch die stark gesunkenen Preise für Photovoltaik Anlagen liegen die Gestehungskosten für Solarstrom in vielen Märkten bereits zum Teil deutlich unter den Strompreisen für Endverbraucher. Damit sind Dachanlagen, die der Stromgeneration für den Eigenverbrauch dienen, die ersten Lösungen, die mit dem vom Energieversorger angebotenen Strom konkurrieren können. Centrosolar hat seine Strategie eigenen Angaben zufolge schon immer auf das Segment der kleineren und mittleren Dachanlagen ausgerichtet und sich hier eine starke Wettbewerbsposition geschaffen.
Zudem ist Centrosolar nach eigener Einschätzung führend in der Entwicklung von Lösungen zur Optimierung des Eigenverbrauchs – etwa mit ihrem neuen Kombinationssystem aus Photovoltaik und Wärmepumpe. Centrosolar sieht sich gut aufgestellt, um im aktuellen Konsolidierungsumfeld zu bestehen und gestärkt am erwarteten Wachstum der Branche nach der Konsolidierungsphase zu partizipieren. Durch die über Jahre aufgebaute, starke Vertriebsorganisation, die flexible Einkaufspolitik sowie die kontinuierlichen Verbesserungsprozesse zur Kostenoptimierung sei das Unternehmen frühzeitig auf ein intensives Wettbewerbsumfeld ausgerichtet worden, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Darüber hinaus könne sich die Centrosolar vom Wettbewerb durch ihre Fokussierung auf Dachanlagen sowie durch patentierte Schlüsselkomponenten wie das antireflexbeschichtete Solarglas absetzen. Mit einer breit aufgestellten Finanzierungsstruktur habe sich das Unternehmen zudem Handlungsspielraum geschaffen und die Abhängigkeit von einzelnen Kreditgebern reduziert, so das Unternehmen abschließend.
Quelle: CENTROSOLAR Group AG
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