Begeistert vom Sonnenhaus
„Bislang war noch jeder im Freundeskreis verblüfft, wenn er von unseren Heizkosten gehört hat“, erzählt Sonnenhaus Bewohner Thomas Schmid. „Ein Freund musste 1.200 Euro Gaskosten nachzahlen, ein anderer hat fünf Raummeter Stückholz für seinen Schwedenofen gebraucht, nur um ein bisschen vom teuren Heizöl zu sparen. Wir haben die gleiche Menge Holz verbraucht und im vergangenen Winter nur insgesamt 250 Euro Brennstoffkosten gehabt.“ Familie Schmid im Landkreis Regensburg heizt mit viel Sonne und ein bisschen Holz.
Seit dem Winter 2004 bewohnt die vierköpfige Familie ein Sonnenhaus das zu rund 70 Prozent solar beheizt wird. Für die übrige Energie für die Heizung und das warme Wasser sorgt ein Stückholzkessel mit 20 kW Leistung. Über seinen Verbrauch führt Thomas Schmid genauestens Buch. „In unserer zweiten Heizperiode, 2005/2006, haben wir das erste Mal am 14. November eingeheizt, das letzte Mal am 5. März“, erinnert er sich. Eigentlich hätte er im Februar schon nicht mehr zuheizen wollen, aber durch den besonders langen und kalten Winter hat er im März dann doch noch einmal Brennstoff nachgelegt. Insgesamt haben Schmids im vergangenen Winter lediglich 22 mal mit Holz zugeheizt.
In ihrem alten Mietshaus hatte Familie Schmid über 1.500 Euro Brennstoffkosten im Jahr. Deshalb stand für die Planung des neuen Eigenheimes schnell fest, dass das neue Heizsystem eine Kombination von Sonne und Holz sein sollte. Wenn man heute auf der Nordseite des neuen Hauses entlang fährt, würde man kaum vermuten, dass sich dahinter ein „Solar-Heizwerk“ verbirgt: Schlicht in Ziegelbauweise gebaut, mit Außenisolierung, hinterlüfteter Stülpschalung und kleinen Fenstern auf der Nordseite, zwei Terrassentüren und große Fenster für viel Sonne auf der Südseite. Das ermöglicht eine optimale passive Nutzung der Solarenergie
Nach oben hin zeigt sich dann der wahre Charakter des Hauses. Das Motto hier lautet „aktive Nutzung“ der Solarenergie und dafür sorgen 62 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf dem Dach. Mit seinem Winkel von 60 Grad erinnert das Dach eher an eine Fassade. Der Vorteil der steilen Dachneigung ist, dass die Sonne wenn sie im Winter tief steht, fast senkrecht auf die Fläche scheinen und so besonders viel Solarwärme in den Solarspeicher schicken kann. Von März bis November kann die Familie ihren Energiebedarf für 220 Quadratmeter Wohnfläche damit ausschließlich solar decken. In der finsteren Jahreszeit liefert der Stückholzkessel zusätzliche Wärme in den Solartank, der ein Fassungsvermögen von 12 Kubikmeter hat und optisch ansprechend in das Innere des Hauses integriert ist.
Bald zwei Jahre wohnt die Familie nun in dem Sonnenhaus In der Planungsphase hatte der Bauherr mit mehreren Hausbesitzern gesprochen, die große Teile des Heizenergiebedarfs solar decken. „Alle haben gesagt, sie würden es wieder machen“, erinnert er sich. Heute reiht er sich da gern ein: „Wir sind begeistert von dem Konzept. Wir würden sofort wieder so bauen.“
Quelle: Sonnenhaus Institut e.V.
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