Siebte Jahreskonferenz Erneuerbare Energie EE11
Die „Siebte Jahreskonferenz Erneuerbare Energie EE11“ am 19. und 20. Oktober in Berlin steht ganz im Zeichen der Energiewende und des Atomausstiegs. Die Erneuerbare-Energien-Branche kann auf ein ereignisreiches Jahr 2011 zurückblicken. Zum ersten Mal haben in diesem Jahr die Erneuerbaren Energien einen Anteil von mehr als 20 Prozent am deutschen Strommix erreicht. Vor diesem Hintergrund behandelt auch die EE11 ein breites Spektrum an Themen.
Was vor einem Jahr unter dem Eindruck der gerade beschlossenen Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke noch niemand für möglich hielt, trat in diesem Sommer ein: Die Bundesregierung hat sich unter dem Eindruck der tragischen Ereignisse in Fukushima zum Atomausstieg bekannt und eine erneute Kehrtwende vollzogen.
„Damit sind wichtige Weichen für die Energiewende gestellt. Diesen Weg müssen wir nun konsequent weitergehen. Jetzt kommt es darauf an, dass nicht einfach nur fossile Kraftwerke an die Stelle der Atomkraftwerke treten, sondern dass der Ausbau der Erneuerbaren vorangebracht wird. Wir haben eine historische Chance, die wir nicht verspielen dürfen“, betont die Vizepräsidentin des Bundesverbandes WindEnergie e. V. (BWE), Sylvia Pilarsky-Grosch am Rande der Veranstaltung.
Zum ersten Mal haben in diesem Jahr die Erneuerbaren Energien einen Anteil von mehr als 20 Prozent am deutschen Strommix erreicht. Das zeigt, dass die Erneuerbaren zu einer tragenden Säule für die deutsche Energieversorgung werden. „Der gestiegene Bedeutungszuwachs der Erneuerbaren zieht aber auch eine größer werdende Verantwortung für das Gesamtsystem nach sich. Dieser Verantwortung stellen wir uns gern“, unterstreicht der Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) Dietmar Schütz.
Vor diesem Hintergrund behandelt auch die EE11 ein breites Spektrum an Themen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die industriepolitischen Dimensionen der Energiewende sowie die Marktintegration der Erneuerbaren Energien. „Der so genannte liberalisierte Strommarkt hat versagt. Der BEE arbeitet daher an Konzepten, wie die künftige Marktintegration der Erneuerbaren Energien gelingen kann. Wir brauchen ein neues Strommarktdesign, das sich den Erfordernissen der Energiewende anpasst und nicht umgekehrt. Die zentrale Frage lautet nicht: Wie werden die Erneuerbaren fit für den Markt, sondern wie machen wir den Energiemarkt fit für die Erneuerbaren“, so Schütz. Die Abschaffung erfolgreicher Vermarktungsinstrumente wie dem Grünstromprivileg durch die Bundesregierung mache eine Antwort darauf jedoch nicht leichter, gibt Schütz zu bedenken.
Eine weitere zentrale Stellschraube auf dem Weg zur Erneuerbaren Stromversorgung sei der Netzausbau: „Daher plädieren wir für einen dezentralen, flächendeckenden Ausbau der Erneuerbaren Energien in ganz Deutschland. Auf diese Weise erhalten wir lastnahe Kraftwerkskapazitäten in jeder einzelnen Region und weniger Bedarf an Fernübertragung großer Strommengen. Der Netzausbaubedarf sinkt damit signifikant“, erläutert Schütz. Auch biete die gezielte Nutzung von Kombikraftwerken, Speichern und abschaltbaren Verbrauchern ein großes Potenzial zur Netzentlastung.
Dringenden Handlungsbedarf sieht die Branche außerdem im Wärmesektor. Um dort den Anteil Erneuerbarer Energien zügig zu erhöhen ist ein haushaltsunabhängiges Förderinstrument notwendiger denn je. Der BEE hat mit der Erneuerbaren-Energien-Wärmeprämie bereits ein sinnvolles Instrument vorgelegt, mit dem der Wärmemarkt seinen Umbau selbst finanzieren kann. „Jetzt ist die richtige Zeit für einen Quantensprung im Wärmesektor“, so BEE-Präsident Dietmar Schütz.
Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)
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