Deutsche wollen schnellen Atomkraft-Ausstieg selbst bei steigenden Strompreisen
Selbst wenn die Strompreise dadurch weniger stark steigen, wollen 68 Prozent der Deutschen nicht, dass die Atomkraftwerke länger laufen. Selbst bei den Anhängern der Regierungsparteien wollen 74 Prozent (Union), bzw. 85 Prozent (FDP) einen Ausstieg spätestens um 2020. Die von der Bundesregierung im letzten Jahr beschlossene Laufzeitverlängerung sah einen Atomausstieg um das Jahr 2040 herum vor. Eine so lange Laufzeit befürworten 13 Prozent der Bevölkerung. Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap 1.004 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.
Nach der Atom-Katastrophe von Fukushima ist die Mehrheit der Deutschen für einen schnellen Atomausstieg. 43 Prozent wollen, dass Deutschland vor 2020 aus der Atomenergie aussteigt. 43 Prozent sind für einen Ausstieg um das Jahr 2020.
Der Großteil der Bevölkerung findet, dass alle acht Atomkraftwerke, die im Rahmen des Moratoriums der Bundesregierung überprüft werden, abgeschaltet bleiben sollen. Nur 3 Prozent der Deutschen befürworten, dass alle acht Meiler wieder in Betrieb genommen werden. 28 Prozent finden, dass die Kraftwerke nur teilweise wieder ans Netz gehen sollten. Die große Mehrheit, 67 Prozent, findet, dass alle acht Atomkraftwerke abgeschaltet bleiben sollen.
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren - Fallzahl: 1.004 Befragte - Erhebungszeitraum: 04. - 05.04.2011 - Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe - Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte (* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%)
Quelle: ARD-DeutschlandTrend
|