Erneuerbare Energien stärken traditionelle Industriebranchen in Deutschland
Erneuerbare Energien sind nicht Bremsklotz sondern Motor der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland. Insbesondere traditionelle deutsche Industriebranchen wie Maschinen- und Anlagenbau oder Elektrotechnik profitieren von Aufträgen aus der Regenerativbranche. Während das durch Erneuerbare Energien generierte Bruttoinlandsprodukt stetig steigt, spielt der gesetzliche Beitrag für den Ausbau Erneuerbarer Energien (EEG-Umlage) in der Kostenbetrachtung der meisten Branchen nur eine untergeordnete Rolle.
Zudem senkt Strom aus Wind und Sonne nachweislich den Börsenstrompreis. Dadurch könnten stromintensive Unternehmen sogar stärker entlastet werden, als die EEG Umlage sie belastet.
Dies sind die inhaltlichen Schwerpunkte einer neuen Publikation der Agentur für Erneuerbare Energien, die den Einfluss von Energiekosten sowie des Ausbaus Erneuerbarer Energien (EE) auf den Industriestandort Deutschland untersucht. Aktuelle Berechnungen des DIW zeigen etwa, dass die deutsche Wirtschaft nicht nur vom Heimatmarkt für EE-Anlagen profitiert. Auch die steigende Exportquote für EE-Anlagen und -Komponenten sorgt in der deutschen Industrie für gut gefüllte Auftragsbücher.
Die Energiekosten wie auch die EEG Umlage haben im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland nur einen geringen Anteil am Bruttoproduktionswert (BPW), verglichen etwa mit Faktoren wie Material- und Personalkosten. Dennoch ist eine Belastung der Betriebe durch die gesetzliche EEG Umlage durchaus messbar: Im Maschinenbau hatte diese im Jahr 2007 (= aktuellste verfügbare Datengrundlage des Statistischen Bundesamts) einen Anteil von höchstens 0,05 Prozent am BPW. In den energieintensivsten Branchen, etwa der Glas-, Keramik- oder Papierherstellung, betrug der Anteil der EEG Umlage höchstens 0,3 Prozent am BPW. Hochgerechnet auf die EEG Umlage für nicht-privilegierte Letztverbraucher im Jahr 2011 (3,53 Cent pro Kilowattstunde) ergäbe sich in diesen Branchen ein Höchstanteil von 1 Prozent am BPW.
In den energieintensiven Branchen profitieren jedoch zugleich zahlreiche Unternehmen von einer stark ermäßigten EEG Umlage. Diese sogenannten privilegierten Letztverbraucher müssen im Jahr 2011 statt 3,53 Cent pro Kilowattstunde (kWh) nur 0,05 bis 0,25 Cent bezahlen. Gleichzeitig senken die Erneuerbaren Energien dank ihrer niedrigen Grenzkosten den Börsenstrompreis. Für das Jahr 2010 kann aufgrund dieses Effekts von einem um 0,5 Cent günstigeren Kilowattstundenpreis am Spotmarkt ausgegangen werden. Dieser beeinflusst auch den Terminmarkt, an dem die Industrie einen Großteil ihres Strombedarfs abdeckt.
Die Förderung der Erneuerbaren Energien stellt also eine vergleichsweise geringe Belastung für die deutsche Industrie dar, die durch günstigere Großhandelspreise für Strom in Einzelfällen sogar überkompensiert werden könnte. Dank der Aufträge aus der Regenerativbranche sind viele klassische Industriebetriebe besser durch die Wirtschaftskrise gekommen und partizipieren an einem wachsenden Weltmarkt.
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Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien
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