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02.06.2009

Solarbranche rechnet mit weiterem Wachstum

Trotz der Weltwirtschaftskrise blickt die deutsche Solarbranche relativ optimistisch in die Zukunft. Der überwiegende Teil der Solarunternehmen rechnet bereits in den nächsten Monaten mit einer spürbaren Marktbelebung und erwartet in den nächsten Jahren ein starkes Marktwachstum, so der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar). Ursachen für den Optimismus seien ein nahezu ungebrochenes Verbraucherinteresse, gesunkene Preise für Photovoltaik Anlagen und eine Vielzahl neu geplanter Förderprogramme für den Ausbau der Solarenergie in immer mehr Ländern der Erde.

Nach den Ergebnissen des jüngst erhobenen Geschäftsklimaindex des BSW-Solar erreicht die Geschäftserwartung der Solarstromunternehmen den höchsten Stand seit Beginn der Messung 2005. Zuvor hatte sich zum Jahreswechsel die Geschäftslage der Photovoltaik Branche unter anderem infolge der Finanzkrise und eines langen Winters merklich eingetrübt.

„Viele Unternehmen sehen nach einem holprigen Jahresauftakt wieder Licht am Ende des Tunnels“, kommentiert BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig die Ergebnisse. „Wir rechnen damit, die guten Vorjahreszahlen 2009 wieder erreichen, vielleicht sogar leicht übertreffen zu können.“ 2008 wurden in Deutschland über 300.000 neue Solaranlagen mit einer Solarstrom- und Solarwärme-Spitzenleistung von jeweils rund 1,5 Gigawatt neu installiert.

Deutliche Anzeichen für ein stabiles Investitionsverhalten der Bürger bei Solarenergie sieht auch Dr. Henry Puhe, Geschäftsführer des Bielefelder SOKO Instituts für Sozialforschung und Kommunikation in den zur jüngst zu Ende gegangenen Fachmesse Intersolar veröffentlichten Vorabergebnissen seiner „SOLAR-Trendstudie 2009“: „Von 1.144 befragten Hauseigentümerinnen und Hauseigentümern hat sich bereits mehr als die Hälfte Gedanken über die Nutzung von Solarwärme oder Solarstrom gemacht und jeder Fünfte denkt konkret darüber nach. Die Investitionsbereitschaft ist trotz Finanzkrise und niedrigem Ölpreis nahezu eben so hoch wie in den vergangenen Jahren.“ Die Solarwärmebranche zählte zu den wenigen Branchen, die im ersten Quartal dieses Jahres sogar ein Wachstum verzeichnete. Der Absatz von Solarheizungen wuchs um immerhin 10 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Auch das Interesse an Solarstromanlagen könnte nach Ansicht des BSW-Solar in den nächsten Wochen deutlich anziehen: Seit Jahresbeginn haben die Preise für schlüsselfertige Photovoltaik Systeme nach Angaben des BSW-Solar um mehr als 15 Prozent nachgegeben. Der durchschnittliche Endkundenpreis für eine kleine und mittlere Solarstromanlage liegt derzeit bei rund 3.600 Euro je installierten Kilowattpeak.

„Nie war die Investition in eine Solarstromanlage finanziell so attraktiv wie in diesem Frühjahr“, sagt Carsten Körnig mit Blick auf den aktuellen Preis-Tiefststand. Die über 20 Jahre gesetzlich garantierte Einspeisevergütung von bis zu 43 Cent je Kilowattstunde ermögliche bei fachgerechter Ausführung jährliche Betreiber-Renditen von sechs Prozent und mehr.

Den überdurchschnittlichen Preisrückgang der letzten Wochen bewertet der BSW-Solar als Einmaleffekt in Folge der Finanzkrise, saisonaler Auswirkungen und einem temporären Überangebot. Mittelfristig rechnet der Verband damit, dass die Preisentwicklung von Solarstromanlagen wieder parallel zur Absenkung der Solarförderung verlaufen wird. Bei durchschnittlich acht bis zehn Prozent Kostensenkung pro Jahr könne Solarstrom bereits Mitte nächsten Jahrzehnts mit konventionellem Strom aus der Steckdose konkurrieren.

Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar)

  

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