SCHOTT steigert 2008 Umsatz und Gewinn
Der Technologiekonzern SCHOTT (Mainz) verzeichnete ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2007/2008: Der Konzernumsatz stieg von 2,14 Milliarden Euro um 4 Prozent auf 2,23 Milliarden Euro. Ohne die Wechselkursveränderungen, vor allem des Euro gegenüber dem US Dollar, wäre der Konzernumsatz sogar um 50 Millionen Euro höher ausgefallen, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Zuwachs beim Umsatz sei neben einem Wachstum in verschiedenen Unternehmensbereichen auf die dynamische Entwicklung des Geschäftsbereichs Solar zurückzuführen. Sowohl bei Receivern für solarthermische Parabolrinnen-Kraftwerke als auch bei der Fotovoltaik gab es eine hohe Nachfrage.
„Wir haben unsere Prognosen einhalten können, obwohl sich die internationale Konjunktur schon im Verlauf des Geschäftsjahres abgekühlt hat“, betonte der Vorsitzende des Vorstandes, Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer auf einem Pressegespräch in Mainz. Dennoch sei es gelungen, durch innovative Produkte und große Kundennähe sowie durch die Kraft der Marke „SCHOTT“ die Marktposition in vielen Geschäftsfeldern annähernd zu halten oder zu verbessern. Das gute Geschäftsjahr spiegelt sich in den verbesserten Kennzahlen.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) stieg im Geschäftsjahr 2007/2008 (30.9.) um 22 Millionen Euro auf 289 Millionen Euro. Sehr zufrieden zeigte sich Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer vor allem über das gute Konzernergebnis von 182 Millionen Euro. Im Vorjahr lag dieser Wert bei –51 Millionen Euro, bedingt durch den nicht fortgeführten Geschäftsbereich Displayglas. Der Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit verbesserte sich ebenfalls, und zwar um 12 Prozent auf 254 Millionen Euro.
Deutlich gestiegen ist nach Angaben des Unternehmens auch das Eigenkapital des Schott Konzerns. Es betrug zum Bilanzstichtag 929 Millionen Euro gegenüber 724 Millionen Euro im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote kletterte von 31 Prozent auf 36 Prozent. Bei den Investitionen in Sachanlagen blieb Schott mit 289 Millionen Euro auf hohem Niveau. Der Schwerpunkt lag beim Ausbau der Solarkapazitäten. Durch die Erweiterung der Geschäftsaktivitäten, vor allem bei Solar sowie bei Pharmarohr und Pharmaverpackung, stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um fast 700 auf insgesamt 17.363.
Im Geschäftsjahr 2007/2008 ergibt sich nach Unternehmensangaben für die einzelnen Geschäfte aufgrund branchenspezifischer Rahmenbedingungen ein differenziertes Bild. So wirkte sich die anhaltende Immobilienkrise in den USA abschwächend auf das Geschäft mit Ceran® Glaskeramik-Kochflächen und veredelten Flachgläsern für Hausgeräte aus. Auf eine sehr positive Resonanz bei der Hausgeräteindustrie stieß die Einführung von Ceran Suprema®, der weltweit ersten Glaskeramik-Kochfläche ohne schädliche Schwermetalle. Eine schwächere Nachfrage gab es für Automobilkomponenten aus den Bereichen Electronic Packaging und Fiber Optics. Einen zufriedenstellenden Absatz verzeichneten Pharmarohr und Pharmaverpackung.
Um seine Position als einer der weltweit führenden Technologiekonzerne auf dem Gebiet der Spezialgläser und anderer High-Tech-Werkstoffe weiter auszubauen, habe Schott in Zukunftsmärkten seine Produktionskapazitäten ausgebaut und eine Reihe von Akquisitionen getätigt, heißt es in der Pressemitteilung. Bei Pharmaverpackung gehörte dazu die Eröffnung einer neuen Fertigung für Ampullen und Fläschchen am chinesischen Standort Suzhou sowie der Erwerb einer 50- Prozent-Beteiligung am indischen Qualitätsführer für Pharmapackmittel, Kaisha Manufacturers Private Ltd. Auf dem Wege eines öffentlichen Übernahmeangebots erwarb Schott 70,8 Prozent an der in Tokio börsennotierten Moritex Corporation. Das Unternehmen ist in Japan führend im Bereich LED-basierter und faseroptischer Beleuchtungssysteme.
Bei der Fotovoltaik vollzog Schott eigenen Angaben zufolge auf allen Wertschöpfungsstufen eine Kapazitätserweiterung. So wurde in Jena die Waferfertigung beim Joint Venture WACKER SCHOTT Solar ausgebaut und die Dünnschichtfertigung erweitert. Am Standort Alzenau erfolgte ein deutlicher Ausbau der Zellproduktion und in der Tschechischen Republik wurden neue Modullinien eingerichtet. Auch bei der Fertigung von Receivern für solarthermische Kraftwerke setzte Schott durch den Ausbau der entsprechenden Fertigung in Spanien und den Aufbau eines neuen Standortes in Albuquerque, New Mexico, USA auf Wachstum. Damit will Schott seine weltweite Technologie- und Marktführerschaft bei dieser Schlüsselkomponente für eine zukünftige umweltfreundliche und sichere Energieversorgung ausbauen.
Bei der Einschätzung des Geschäftsverlaufs für das aktuelle Geschäftsjahr verwies Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer vor allem auf die sich abkühlende Weltwirtschaft. Schott geht von einer schwächeren Nachfrage der Automobilindustrie und der Hausgeräteindustrie aus. Bei Pharmarohr und Pharmaverpackung wird ein stabiles Geschäft erwartet. In diesem Segment investiert Schott zurzeit in Mainz einen zweistelligen Millionenbetrag in zwei neue Rohrwannen und schafft so 135 neue Arbeitsplätze. Im Bereich Solar geht Schott von einer Fortsetzung des Wachstumskurses aus, allerdings auf niedrigerem Niveau. „Die Breite der Produktpalette und die Präsenz in vielen Märkten und Regionen ist eine gute Voraussetzung dafür, dass Schott die bevorstehenden konjunkturbremsenden Auswirkungen der Finanzkrise besser durchsteht als viele andere Unternehmen“, betonte der Vorsitzende des Vorstandes.
Quelle: SCHOTT AG
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