Ökosteuer macht zufrieden
Erstaunlich, aber wahr: Steuer ist offensichtlich nicht gleich Steuer. Wissenschaftler der Universität Linz haben herausgefunden, dass Steuern auf den Energieverbrauch bei Europäerinnen und Europäern durchaus positive Resonanz erzeugen. In einer kürzlich veröffentlichten Studie wiesen sie nach, dass es einen Zusammenhang zwischen Energiesteuern wie der deutschen Ökosteuer und dem Zufriedenheitsgrad der europäischen Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Demokratie gibt.
Zwei Wissenschaftler der Universität Linz, Alexander Wagner und Friedrich Schneider, hatten in ihrer Arbeit Umfragedaten zur Zufriedenheit mit der Demokratie mit Datensätzen zur umweltpolitischen Lage der westeuropäischen Länder kombiniert. Selbst bestimmte Umweltauflagen und höhere Umweltausgaben des Staates haben einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger, wiesen sie nach.
Der entwickelte Indikator maß in erster Linie, wie zufrieden die Bürger mit dem Umgang der Politik mit praktischen Problemen sind. Für die Forscher war deshalb das Ergebnis speziell für den Umweltbereich nicht überraschend. Gerade weil das Thema „Umweltverschmutzung“ nicht von Einzelindividuen gelöst werden kann, bedarf es einer kollektiven politischen Lösung. Ein hoher Umweltstandard zeige demnach also die Fähigkeit der Politik, mit diesen kollektiven Problemen umzugehen.
Aber nicht jedes Eingreifen wird positiv gesehen: Auflagen für Naturschutzgebiete zum Beispiel scheinen die Zufriedenheit signifikant zu senken. Einen negativen Einfluss auf die Zufriedenheit mit der Demokratie haben übrigens auch die Anzahl der Fahrzeuge auf der Straße, der Mangel an unverbleitem Benzin und ein hoher Pestizidverbrauch.
Quelle: CESifo GmbH, Münchener Gesellschaft zur Förderung der Wirtschaftswissenschaften
Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de
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