Fangen wir an!
Wer immer noch darauf hofft, dass jetzt nach Ostern die Spritpreise wieder deutlich sinken oder die Stromrechnung beim nächsten Mal wieder etwas milder ausfällt, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. „Die ganze Frage der billigen Energie ist vorbei“, ist sich der Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, Michael Müller, sicher. Weil weltweit der Hunger nach Energie „dramatisch“ steige, wird es nach Einschätzung der Bundesregierung immer schwieriger, die Energiepreise niedrig zu halten. Aber auch der mangelnde Wettbewerb am Energiemarkt ist nach Ansicht des Bundesumweltministeriums verantwortlich für die hohen Energiepreise.
An Energiesparen und mehr technologischer Effizienz führt deshalb nach Meinung der beiden Staatsekretäre Müller und Schauerte (CDU, Bundeswirtschaftsministerium) kein Weg vorbei. Im Gegenteil: Beides müsse entschieden vorangebracht werden. Zur Energiewende gehöre neben den erneuerbaren Energien auch der sparsame Umgang mit Energie.
Mindestens 80 Euro mehr, so das Bundesumweltministerium, hätte im Durchschnitt ein bundesdeutscher Drei-Personen-Haushalt im Jahr 2004 auf dem Konto haben können, wären alle Leerlaufverluste vermieden worden. Allein die Leerlaufverluste belasteten die Privathaushalte 2004 insgesamt mit 3,3 Milliarden Euro und verursachten einen Stromverbrauch von 18 Milliarden Kilowattstunden. Das entspricht etwa der Strommenge, die zwei Großkraftwerke pro Jahr produzieren.
Auch für Unternehmen könne eine erhöhte Ressourcen-Produktivität zur zentralen Kostenentlastung werden und über mehr Beschäftigung die dringend benötigten Arbeitsplätze schaffen. Insgesamt 30 bis 40 Prozent des Energieverbrauchs der Industrie ließen sich allein schon mit heute verfügbarer Technik einsparen.
„Unsere beste Energiequelle ist die Vermeidung von Energieverbrauch“, so Bundesumweltminister Sigmar Gabriel. „Wir können heute entscheiden, ob wir unsere Wirtschaftsleistung für mehr Effizienz einsetzen oder ob wir Teile unserer Wirtschaftsleistung für den Einkauf immer teurer werdender Energieträger verwenden wollen.“ Und wir müssen es heute entscheiden.
Der weltweit wachsende Energieverbrauch führt nämlich zudem zu einer weiteren Zunahme der Emissionen von Treibhausgasen. Die damit einhergehende Erwärmung der Atmosphäre erhöht die Wahrscheinlichkeit drastischer Folgen für Mensch und Natur. Manche Ereignisse der letzten Wochen und Monate geben uns eine Ahnung davon.
Die Zeiten sinkender Energiepreise sind also vorbei. Zukunftsfähige Energiekonzepte müssen Versorgungssicherheit, tragbare Energiekosten sowie wirksamen Klimaschutz in effizienter Weise miteinander verknüpfen. Bis 2020 könnte der Strom aus erneuerbaren Energien 25 Prozent betragen, rechnet das Bundesumweltministerium vor. Mit diesem dann sparsam und effizient umzugehen, ist Aufgabe von uns allen. Wir stellen heute die Weichen dafür, uns auch morgen noch bezahlbar fortbewegen, heizen und unsere Geräte betreiben zu können. Fangen wir an!
Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Natur und Reaktorsicherheit www.bmu.de
Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de
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