SCHOTT Solar errichtet Produktion in USA
Weil sie mit einer steigenden Nachfrage nach erneuerbaren Energien in den USA rechnet, will die Mainzer SCHOTT AG in Albuquerque (New Mexico) eine Produktionsstätte für Solartechnologien aufbauen. Hier sollen ab 2009 Fotovoltaik Zellen und -Module sowie Receiver für solarthermische Kraftwerke gefertigt werden, teilt das Unternehmen in einer Pressemeldung mit. Mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen US-Dollar (68 Millionen Euro) sollen zunächst 350 neue Arbeitsplätze entstehen.
Langfristige Pläne sähen am neuen Standort Investitionen von insgesamt 500 Millionen US-Dollar (338 Millionen Euro) vor und damit eine Erhöhung der Mitarbeiterzahl auf 1.500, so das Unternehmen. „Nach unserer Einschätzung wird sich der Markt für erneuerbare Energien in den USA in den nächsten fünf Jahren zumindest verdoppeln“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Udo Ungeheuer, Vorstandsvorsitzender der Schott AG. „Mit diesem neuen Werk stellt Schott Solar gemeinsam mit dem Bundesstaat New Mexico die Weichen für die zu erwartende Nachfrage.“
Die Erweiterung der Fotovoltaik Fertigungskapazitäten von Schott Solar in den USA stärke die Position des Unternehmens als einer der weltweit führenden Hersteller von Solarzellen und Modulen, teilt das Unternehmen weiter mit. Die neue Anlage ergänze den US-Standort von Schott Solar in Billerica, Massachusetts, wo mit einer Kapazität von 15 Megawatt Schott ASE-300 Watt Fotovoltaik Module gefertigt werden.
2007 lag die Gesamtkapazität der Fotovoltaik Produktion von Schott weltweit bei 130 Megawatt. Schott Solar plant für das Jahr 2010 jährlich je 450 Megawatt kristalline Solarzellen und -module herzustellen sowie zusätzlich 100 Megawatt im Bereich der ASI-Dünnschichttechnologie. Erst vor Kurzem gab Schott ein Joint Venture mit Wacker Chemie zur Produktion von multikristallinen Siliziumblöcken und -wafern bekannt, dem Ausgangsmaterial für Solarzellen Diese Partnerschaft sichert Schott Solar die Versorgung mit Silizium. Bis 2010 ist eine Waferproduktion von 1 Gigawatt geplant.
Die in der Anlage in New Mexico gefertigten Solarzellen werden mit der kürzlich entwickelten ISO Textur hergestellt. Diese Technologie erzeugt eine besondere Oberflächenstruktur und ermöglicht Solarzellen mit höherer Effizienz, so Schott Solar.
Schott zählt auch zu den führenden Herstellern von solarthermischen Receivern, die in Parabolrinnen-Kraftwerken zum Einsatz kommen. Eine Fertigungsstätte für Receiver befindet sich in Mitterteich/Deutschland, eine weitere soll im März 2008 in Sevilla/Spanien die Produktion aufnehmen. Zusammen mit der Anlage in Albuquerque steigt die Produktionskapazität auf über 600 Megawatt pro Jahr.
Solarthermische Parabolrinnen-Kraftwerke nutzen Parabolspiegel zur Bündelung der Sonnenstrahlung auf ein Receiver-Rohr. Die eingefangene Sonnenstrahlung erhitzt das in dem Rohr strömende Thermo-Öl auf 370 Grad Celsius. Dieses wird über einen Wärmetauscher geleitet, in dem Dampf produziert wird, der dann in Turbinen Strom erzeugt.
„Die kürzlich erfolgte Eröffnung des Solarkraftwerks Nevada Solar One mit 64 Megawatt belegt, dass die Zeit für großflächige Solarenergie Erzeugung gekommen ist“, kommentiert Mark Finocchario, CEO von Schott Solar Inc. „Wir erwarten, dass die Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz von solarthermischen Kraftwerken in Verbindung mit der starken Sonneneinstrahlung in den südwestlichen US-Staaten dazu beitragen werden, dass Solarenergie bis 2025 eine der führenden Quellen für erneuerbare Energien in den USA wird.“
Quelle: SCHOTT AG
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