Aufbereitungskapazitäten für Silizium werden verdoppelt
Gute Nachrichten aus der Solar-Branche: Der führende deutsche Solartechnologiekonzern Solarworld baut die Silizium-Gewinnung aus. Am Standort Freiberg (Sachsen) werde die Tochter Deutsche Solar AG eine zweite Produktionsstätte für die Aufbereitung von Silizium errichten, teilte Solarworld am Montag in Bonn mit. Damit würden die bisherigen Aufbereitungskapazitäten für den wichtigen Rohstoff verdoppelt. In Freiberg sollen neu entwickelte Technologien ...
... zum Einsatz kommen, mit denen auch Rohstoffqualitäten aufbereitet werden könnten, die bisher nicht nutzbar gewesen seien.
Solarworld ist der größte unabhängige Solarkonzern Deutschlands. Erst vor sieben Jahren hat Frank Asbeck, früher ein Grünen-Politiker, das Unternehmen aus einem kleinen Ingenieurbüro heraus gegründet. Anfang Februar 2006 dann hatte Solarworld vom Ölkonzern Shell Teile des Solargeschäfts übernommen. Die Übernahme umfasste Standorte in Nordamerika, Asien, Südafrika sowie in Gelsenkirchen und München.
Jetzt teilte der Konzern mit, dass man im Zuge der Übernahme auch die Geschäfte in Asien intensivieren werde. Mit einem südkoreanischen Unternehmen sei ein Vorvertrag über die Lieferung von kompletten Solarstromanlagen vereinbart worden. „Wir werden unsere Kontakte nach Südkorea und Japan zielgerichtet stärken, um auch dort unser Solargeschäft voranzubringen“, sagte Solarworld-Vorstandschef Frank Asbeck. Solarworld, das jetzt weltweit zu den drei größten Solarkonzernen zählt, setzt aber auch auf den Wachstumsmarkt USA. In Kalifornien ist Solarworld nach der Übernahme mit einer eigenen Produktionsstätte vertreten und nach den Worten von Vorstandschef Frank Asbeck „ideal aufgestellt“, um von Fördergeldern zu profitieren.
Als vollintegrierter Solarkonzern deckt das Unternehmen auf der Basis des Grundrohstoffs Silizium die gesamte Bandbreite vom Ausgangsprodukt Wafer bis zum Solarmodul zur Stromerzeugung ab. Für Solarzellen wird reines Silizium benötigt, dessen Herstellung aufwändig ist. Ein Teil des eingesetzten Siliziums wird bisher aus dem Abfall der Chip-Industrie gewonnen.
Allerdings wird derzeit das Wachstum in der Branche durch eine zu knappe Verfügbarkeit von Solar-Silizium gebremst. Es gibt deshalb einen Stau in der Solarzellenproduktion. Selbst bereits eingerichtete Herstellkapazitäten können nicht voll genutzt werden. So soll zum Beispiel das von Shell übernommene Werk in Camarillo (Kalifornien) bisher nicht einmal zur Hälfte ausgelastet gewesen sein. Asbeck kündigte an, mit eigenen Silizium-Vorräten von Solarworld die Auslastung dort sofort hoch zu schrauben und Anfang 2007 bereits auf Volllast zu bringen.
Quelle: verivox, dpa
Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de
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