Viel mehr Gebäudefläche für Fotovoltaik und Solarthermie nutzbar
Da geht noch mehr, viel mehr: Das Beratungsbüro für Erneuerbare Energien und Energieeffizient, Ecofys, hat herausgefunden, dass in Deutschlands Städten 2.344 Quadratkilometer Gebäudefläche solar genutzt werden könnten. Insbesondere Gewerbe- und Industriekomplexe kommen für die Installation von aktiven Solarsystemen wie Fotovoltaik oder Solarthermie in Frage. Insgesamt stehen potenziell 1.760 Quadratkilometer Dachfläche und 584 Quadratkilometer Fassadenfläche zur Verfügung.
Für die Untersuchung der geeigneten, möglichen Flächen in der Gebäudehülle gliederte Ecofys den deutschen städtischen Gebäudebestandes in 20 Stadtraumtypen, zu denen etwa Altstadtquartiere, Gewerbe und Industriekomplexe oder Plattenbausiedlungen der 80er Jahre zu zählen sind. Diese ermittelte Ecofys anhand von Prototypen unter Zuhilfenahme einer Verschattungssoftware namens Solarin.
Flächen, unterteilt in Fassaden und Dächer, mit einer Südabweichung von weniger als 45 Grad und einer Besonnung am 21. Dezember um 12:00 Uhr sind dabei als potenziell für Solarthermie und Fotovoltaik nutzbar eingestuft worden. Die ermittelten Potenziale gliedern sich dabei in Flächen- und Bedarfspotenziale. Das erste beschreibt das theoretisch-technisch mögliche Potenzial; letzteres beschreibt die tatsächlich nutzbare und bedarfsorientierte Fläche, auf der Solarthermie und/oder Fotovoltaik installiert und sinnvoll genutzt werden könnte.
Das Flächenpotenzial für solare Nutzung ist für Zweckbaukomplexe, öffentliche Einrichtungen und Einkaufszentren am größten. Höchstes Bedarfspotenzial für die Installation vorrangig solarthermischer Anlagen weisen die Dachflächen vom Stadtraumtyp Wiederaufbau-Ensembles, z.B. Wohnbebauung aus den 50er Jahren, auf. Vorrangig für fotovoltaische Nutzung eignen sich Gewerbe und Industriekomplexe aus der Gründerzeit ebenso wie Plattenbausiedlungen der 80er Jahre, so Ecofys.
Im Rahmen des jetzt erschienenen Buches „Solarer Städtebau - Vom Pilotprojekt zum planerischen Leitbild“ veröffentlicht Ecofys in einem entsprechenden Aufsatz das Untersuchungsergebnis. Die Ergebnisse ermittelte Ecofys in Zusammenarbeit mit der Herausgeberin des Buches, Architektin Dr. Dagmar Everding, Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Quelle: Ecofys
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