Engpass voraussichtlich bis 2008
Steigende Preise für fossile Energieträger, Konflikte um Gas und Öl und das zunehmende Bewusstsein für den Klimawandel haben den erneuerbaren Energien mächtig Auftrieb gegeben. Windkraft, Solarenergie und Holz oder andere Biomasse boomen. Die Solarbranche hat allerdings nach wie vor Probleme mit ihrem wichtigsten Grundstoff, dem Silizium. Nicht dass es nicht ...
... genügend Quarzkies gäbe auf der Erde. Der Ausgangsstoff für Silizium ist das am zweithäufigsten vorkommende Element auf der Welt. Seine Verarbeitung zu Silizium allerdings ist aufwändig und teuer und wird derzeit nur von wenigen Herstellern angeboten. Laut dpa sind das unter anderem der japanische Chemiekonzern Tokuyama, das US-Unternehmen Hemlock und die deutsche Wacker-Chemie (München).
Derzeit seien die Hersteller hektisch darum bemüht, ihre Produktionskapazitäten für Silizium auszuweiten, nachdem sie sie nach dem Platzen der Internetblase zurückgefahren hatten. Damals war plötzlich zuviel Silizium auf dem Markt, weil vor allem die Nachfrage durch die Hersteller von Computerchips ausblieb. Das Überangebot hatte die Preise sinken lassen. Zwischenzeitlich sind sie aber wieder kräftig gestiegen: In den vergangenen zwei Jahren haben sie sich auf über 50 US-Dollar je Kilo beinahe verdoppelt, erklärte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig.
Mitte Januar hat die Wacker-Chemie am Standort Burghausen den Grundstein für eine neue Anlage gelegt, die die Produktionskapazität von derzeit 5500 Tonnen Silizium auf 9000 Tonnen pro Jahr steigern soll. Allerdings wird mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme des rund 200 Millionen Euro teuren Produktionsstandorts erst 2008 gerechnet. Auch die übrigen Hersteller, so schätzen Experten, werden erst zu diesem Zeitpunkt in der Lage sein, wieder größere Mengen Silizium zur Verfügung zu stellen. Bis dahin wird es also beim Engpass für das Halbmetall bleiben, da die Nachfrage wohl weiter steigen wird.
Mitte Januar hatte zum Beispiel der US-Bundesstaat Kalifornien erklärt, in den kommenden Jahren Milliarden in die Solarenergie zu investieren. Eine Million Solarenergieanlagen wolle man auf den Dächern kalifornischer Gebäude installieren. Auch die Ankündigung von US-Präsident George W. Bush, eine 22-prozentige Erhöhung der Haushaltsmittel für 2007 für die Förderung alternativer Energien zu beantragen, sorgte für massive Kursgewinne bei den Aktien der Solarbranche, meldet dpa. Der Boom in der Solarbranche wird also anhalten. Bleibt zu hoffen, dass er nicht vom mangelnden Nachschub des Rohstoffes abgebremst wird.
Quelle: verivox, dpa
Autorin: Petra Forberger für www.solarportal24.de
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