Größte Fotovoltaikanlage auf einer Jugendherberge in Deutschland offiziell in Betrieb genommen
Am höchstgelegenen Luftkurort der Bayerischen Alpen, mit herrlichem Blick auf Zugspitze und Karwendelmassiv, ist am Freitag im Beisein der bayerischen Sozialministerin Christa Stewens und vieler weiterer Ehrengäste die größte Fotovoltaikanlage auf einer Jugendherberge in Deutschland offiziell in Betrieb genommen worden. Die 34,4 KW-Fotovoltaikanlage auf dem Dach der „Ludwig-Ganghofer-Jugendherberge“ in Mittenwald wird zukünftig durchschnittlich 35.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Gleichzeitig dient sie als konkretes Anschauungsobjekt für die vielen Gäste – überwiegend Familien und Jugendliche – in Sachen Sonnenstrom.
„Zusammen mit den Jugendherbergen Garmisch-Partenkirchen und Oberammergau ist die Jugendherberge Mittenwald ,Alpiner Studienplatz’ des bayerischen Jugendherbergsverbands“, so der Koordinator Alpiner Studienplatz, Gerhard Weiser. Die Alpinen Studienplätze bieten eine Fülle von Programmen, Umweltprojekten und erlebnispädagogischen Aktionen an, um den Alpenraum mit seinen einzigartigen Gebirgslandschaften, seiner artenreichen Tier- und Pflanzenwelt und seiner Kultur kennen und wertschätzen zu lernen. „Mit diesem Ansatz möchten wir vor allem Kindern und Jugendlichen das Thema Umwelt- und Naturschutz nahebringen“, so Weiser.
Dazu soll zukünftig auch die neue Fotovoltaikanlage beitragen: Wie genau funktioniert eine Solarstromanlage? Wie kommt die Energie aus der Sonne ins Stromnetz? Wieviel Strom erzeugt die Anlage jetzt gerade und wieviel umweltschädliche CO2 Emissionen sparen wir dadurch im Moment ein? Ein informatives Display, das am Freitag von Bayerns Sozialministerin Christa Stewens offiziell enthüllt wurde, gibt unter anderem auf solcherart Fragen in Zukunft eine Antwort.
Ans Netz gingen die 168 Module des Herstellers alfasolar (Hannover) aber bereits im November 2006. Dipl. Ing. Thomas Wiest, Geschäftsführer der fotovoltaikshop GmbH (Bad Wurzach) und Realisierungspartner der Jugendherberge Mittenwald: „Eine Anlage in dieser exponierten Lage zu konzipieren, war schon eine besondere Herausforderung. Schließlich sind die Module hier winters wie sommers extremen Wetterbedingungen ausgesetzt“, erklärt er. „Im Winter muss hier auf 1.000 m Höhe schon mal mit 400 Kilogramm Schnee pro Quadratmeter gerechnet werden“, so Klaus Rosenberger, stellvertretender Leiter der Jugendherberge Mittenwald. Deshalb habe man sich für die Hochleistungsmodule von alfasolar entschieden. Den Strom aus der Sonne wandelt in Mittenwald ein SMA Wechselrichter in netzkonformen Wechselstrom um.
Die Jugendherberge Mittenwald feierte am Freitag gleichzeitig ihr 50-jähriges Bestehen. Am 7. Juli 1957, dem 102. Geburtstag des bayerischen Heimatdichters Ludwig Ganghofer (1855 – 1920), wurde die „Ludwig-Ganghofer-Jugendherberge“ in Mittenwald eingeweiht. Hintergrund dieser Namensgebung ist die Vereinssatzung der Deutschen Ganghofer-Gesellschaft, in der die Errichtung einer Ludwig-Ganghofer-Jugendherberge in den Bayerischen Alpen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendherbergswerk als erstes Ziel benannt war. Mehr zur Jugendherberge und zum Alpinen Studienort unter www.mittenwald.jugendherberge.de.
Autorin: Petra Forberger für solarportal24
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