Artikel vom 05.08.2013, Druckdatum 15.11.2024 | |
DBU: 2012 Engagement für die Energiewende intensiviert Klimaschutz, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien sind seit der Gründung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Schwerpunkte. „2012 haben wir unser langjähriges Engagement für die Energiewende noch einmal intensiviert“, so DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde bei der Vorstellung des Jahresberichts 2012. Mit der Verleihung des Deutschen Umweltpreises 2012 an die Photovoltaik Pioniere Dr. Andreas Bett, Hansjörg Lerchenmüller und Günther Cramer sei ein Signal für die Energiewende gesetzt worden. Bei der „Woche der Umwelt“ am Amtssitz von Bundespräsident Joachim Gauck habe das Thema Energiewende ebenfalls eine zentrale Rolle gespielt. Und bei der 18. Internationalen Sommerakademie seien Lösungen für das Umsetzen der Energiewende erarbeitet worden. Insgesamt förderte die DBU seit 1991 über 3.800 energierelevante Projekte mit über 530 Millionen Euro. 2012 wurden über alle Förderfelder hinweg 258 Projekte mit rund 47,6 Millionen Euro bewilligt. Brickwedde betont, dass das Einsparen von Energie gerade in der Industrie eine große Rolle spiele. Technische Potenziale für mehr Energieeffizienz würden bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Untersuchungen zeigten, dass über 30 Prozent des aktuellen Energieverbrauchs bei gleicher Leistung eingespart werden könnten. Auch im Hinblick auf eine dauerhaft wettbewerbsfähige Entwicklung von mittelständischen Unternehmen sei Energieeffizienz von zentraler Bedeutung. Bisher habe die DBU hier etwa 1.000 Projekte mit rund 180 Millionen Euro unterstützt und damit eine durchschnittliche Steigerung der Energieeffizienz von rund 40 Prozent erreicht. Eine entscheidende Voraussetzung für das Umstellen auf eine klimafreundliche Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien seien leistungsfähige Speichersysteme, so Brickwedde. Lithium-Ionen-Akkus könnten Energie länger speichern, lieferten mehr Leistung und hätten eine höhere Lebensdauer als herkömmliche Akkus. Auf der Grundlage der Lithiumtechnologie habe das Unternehmen ECC Repenning aus Geesthacht langlebige und leistungsfähige Lithium-Eisenphosphat-Akkus entwickelt und produziert. Die Leistungsfähigkeit der Zellen sei um bis zu 20 Prozent gesteigert, die Herstellungskosten seien um 20 Prozent gesenkt worden. Brickwedde: „Hochwertige, langlebige und kostengünstige Speichertechnologien für elektrische Energie werden dringend benötigt. Die in den DBU-Projekten entwickelten Lithium-Akkus sind leistungsstark und erlauben dezentrale Lösungen, wie sie gerade auch die Elektromobilität verlangt.“ Da viel Einsparpotenzial in Gebäuden stecke, sei es deshalb auch ein zentrales Anliegen der DBU, neues Wissen über Gebäudekonzepte zu generieren und zu verbreiten – insbesondere im Hinblick auf Schulen, da diese Standorte bereits im Licht der Öffentlichkeit stünden und komplexe Nutzungsanforderungen aufwiesen. Neben einer gesteigerten Energieeffizienz werde Wert auf eine verbesserte Lernsituation gelegt – dazu zählten Luftqualität, Akustik, Lichtversorgung, eine flexible Raumnutzung und gestalterische Aufwertung. Ein energiesparendes Vorzeigeprojekt sei das Gymnasium Sonthofen. Durch Effizienzmaßnahmen in Gebäudehülle und Haustechnik sei der Jahresendenergiebedarf um 90 Prozent gesenkt worden. Jährlich würden so rund 450 Tonnen Kohlendioxid vermieden, das Einsparpotenzial des Energieverbrauchs von 40 bis 50 Einfamilienhäusern. Auch der Betrieb von Hallenbädern ist mit erheblichen laufenden Kosten verbunden, vor allem für die Energie. Sie muss für das Beheizen, Entfeuchten und Bereitstellen von Warmwasser aufgebracht werden. Im Zuge des geplanten Neubaus eines Hallenbades in Lünen ist vom Passivhaus Institut Darmstadt untersucht worden, inwieweit sich der Passivhausstandard auch für Hallenbäder eignet. Unter Federführung der Bädergesellschaft Lünen ist ein entsprechendes Konzept entwickelt worden. Der Primärenergiebedarf des Gebäudes ist um rund 60 Prozent gegenüber dem geltenden Standard der Energieeinsparverordnung verringert worden. Neben dem Wärmeverlust über die Gebäudehülle konnten auch die Verdunstungsverluste des Beckenwassers erheblich gesenkt werden. Die Förderung der regenerativen Energien erfolgt durch die DBU in allen Bereichen, also Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie Geothermie und Bioenergie. Im Bereich der Wind- und Wasserkraftnutzung haben sich 2012 Schwerpunkte bei deren naturverträglicher Nutzung sowie deren Akzeptanzsteigerung zum Beispiel durch bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung von Windkraftanlagen ergeben. Im Bereich der Wasserkraft hat die DBU den naturverträglichen Einsatz von Wasserkraftanlagen gefördert. Ein Beispiel ist die sehr innovative unter- und überstrombare Wasserkraftanlage. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich solarthermischer Anlagen. Wichtige Entwicklungen in der Branche wie beispielsweise die Vakuum-Sputter-Technologie sind im Rahmen von DBU-Projekten entwickelt worden. Vakuumröhren-Luftkollektoren sind laut DBU eine weitere neue vielversprechende Technologie. In der Forschung im Rahmen der DBU-Stipendienprogramme sind laut DBU-Jahresbericht Schwerpunkte im Bereich der Photovoltaik zu verzeichnen. Dabei ist die Entwicklung verschiedener Technologien für höhere Wirkungsgrade von Solarzellen -modulen und Photovoltaik Gesamtsystemen wie auch zum Weiterentwickeln von Brennstoffzellen und Biogassystemen behandelt worden. Hinzu kommen verschiedene Themen der Windenergienutzung und Entwicklung von Strom Speichersystemen. Als innovativ und herausragend hat sich der Beitrag mehrerer DBU-Promotionsstipendiaten zur Entwicklung von Mehrfachsolarzellen am Fraunhofer-Institut Solare Energiesysteme ISE in Freiburg erwiesen. Der Weltrekord: Ein Wirkungsgrad von 41,1 Prozent für das Umwandeln von Sonnenenergie in elektrischen Strom 2007 hat die DBU mit dem Deutschen Handwerk die Klimaschutz- und Beratungskampagne „Haus sanieren – profitieren“ gestartet, um Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer zur energetischen Gebäudesanierung zu motivieren. Im Rahmen der Kampagne sind laut DBU mehr als 12.200 Handwerkerinnen und Handwerker darin geschult worden, einen Energie-Check durchzuführen, den Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern kostenlos in Anspruch nehmen können. Hauseigentümerbefragungen des Marktforschungsunternehmens „Produkt + Markt“ haben laut DBU ergeben: Knapp jeder zweite Energie-Check führt zu einem Auftrag im Handwerk. Seit dem Kampagnenstart sind rund 390.000 kostenlose Energie-Checks durchgeführt worden. Brickwedde: „Rund 230 Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Fachverbände bieten Seminare für ihre Betriebe an. Es konnten mehr als 4,6 Milliarden Euro im Jahr an Investitionen in den Gebäudebereich angestoßen werden. Rund 600.000 Tonnen Kohlendioxid werden durch die erfolgten Sanierungen jährlich eingespart. Knapp 109.000 Energieberatungen wurden durch die DBU-Initiative angestoßen.“ Die DBU ist eine der größten Stiftungen Deutschlands, in Sachen Umwelt die größte der Welt. Die Broschüren „Innovationen für die Energiewende“, „Energiewende zwischen Klimawandel und Atomausstieg – Lösungen in die Umsetzung tragen“, „Deutscher Umweltpreis 2012“ und der „Jahresbericht 2012“ sind kostenlos erhältlich: An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, Telefon 0541/9633-0, Fax 0541/9633-190, E-Mail info@dbu.de. Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) |