Artikel vom 25.02.2013, Druckdatum 15.11.2024

EuPD Research prognostiziert einen Photovoltaik-Zubau von 3,9 Gigawatt für 2013

Für 2013 geht Markus Lohr, EuPD Research, von einem Zubau in Deutschland von rund 3,9 Gigawatt aus. Innerhalb der letzten Monate habe im deutschen Photovoltaik Markt vor allem das Segment der Großanlagen an Bedeutung gewonnen. Besonders im Osten der Republik seien die Anteile dieser Anlagenklasse signifikant gestiegen. Trotz des insgesamt gesunkenen Zubaus erwartet der Marktforscher EuPD Research zur Halbjahreswende in den Monaten Juni und Juli neuerlich die größten Zubauten. Anschließend, so fürchtet Markus Lohr, würde die Auftragslage für die Installateure deutlich schwieriger.

Zum sechsten Mal in Folge trafen beim „German PV Market Briefing“ von EuPD Research die Entscheiderinnen und Entscheider der Branche zum Austausch über Marktentwicklungen, Potenziale und aktuelle Entwicklungen im Bereich der Photovolatik zusammen. Am 21. Februar 2013 diskutierten die Expertinnen und Experten von EuPD Research mit Branchenvertretern neben der Marktentwicklung in Deutschland auch die Rolle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) und einer möglichen Speicherförderung.

Insgesamt werden die Modulpreise und in Folge dessen die Systemkosten weiter sinken, prognostiziert Lohr weiter. Für die Hersteller, besonders die Modulfabrikanten, bedeutet das eine nochmals verschärfte Wettbewerbssituation. Analyst Lohr befürchtet in der zweiten Jahreshälfte sogar ein „Installateurssterben“, das vorallem die Betriebe treffen wird, die besonders auf den Bau von Solaranlagen spezialisiert sind. Zahlen aus aktuellen Umfragen belegen, dass sich bereits 40 Prozent der deutschen Installationsbetriebe mit möglichen Alternativen für ein derart verändertes Marktumfeld rüsten. Gerade in der Speichertechnologie könnte für einige Betriebe dann ein alternatives Geschäftsfeld liegen.

Verbindliche Details zur Speicherförderung und zu einem möglichen Starttermin wurden im Rahmen des Workshops zwar noch nicht bekannt, doch Cornelia Viertl, Referentin für Solarenergie und Tiefengeothermie vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), gab einen aktuellen Überblick über die derzeitigen politischen Bemühungen. Ein Marktanreizprogramm sei in Berlin zwar in Planung, so Viertl, zu Fördervolumen und zu einen verbindlichen Termin für eine solche Förderung von Solarstromspeichern äußerte sie sich allerdings nicht. Bislang gebe es nur Spekulationen über das Inkrafttreten eines solchen Programms zum 1. Mai.

Begleitet wurde jede Session auch von einer individuellen Meinungsbenchmark und einen Voting. In Echtzeit konnten die Teilnehmer vor Ort ihre Meinung per Knopfdruck übermitteln und damit ein direktes Stimmungsbild zeichnen. Die Ergebnisse wurden im Rahmen der Diskussion aufgegriffen und konnten direkt von den Expertinnen und Experten kommentiert und analysiert werden. 

Neben Fragen zum Marktvolumen und zu Sättigungstendenzen in Deutschland wurden die Anwesenden auch um Einschätzung zum Fortbestand des Erneuerbare-Energien-Gesetz gebeten. Rund die Hälfte aller Anwesenden (47,4 Prozent) gaben sich überzeugt, dass das EEG in der aktuellen Form auch über den Sommer 2013 hinaus Bestand haben werde. Im Vergleich zum Vorjahr ein hoher Wert. Damals vertraute nur rund ein Fünftel (21 Prozent) der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Kontinuität der Politik.

Bezogen auf die Entwicklung der Systempreise gaben sich fast alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer überzeugt, dass die Preise im Jahresverlauf weiter sinken werden. Rund die Hälfte aller Anwesenden ging erneut davon aus, dass die Preise weniger stark sinken als die Einspeisevergütung wohingegen 16 Prozent überzeugt waren, dass die Preise schneller sinken könnten als die Vergütung. Ein vergleichbarer Anteil ging sogar davon aus, dass sich die Preise erholen werden und sogar leicht ansteigen.

Wen mögliche Preisrückgänge treffen werden, wurde unterschiedlich bewertet. Das Gros der Teilnehmerinnen und Teilnehmer (39 Prozent) hält eine Gleichverteilung über alle Akteurinnen und Akteure für wahrscheinlich, während rund 13 Prozent einen Preisrückgang vor allem zu Lasten der Modulhersteller sehen. Immerhin zehn Prozent sind der Ansicht, dass vornehmlich die Installateure den Preisverfall tragen. 

Quelle: EuPD Research – Head Office


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