Artikel vom 02.07.2012, Druckdatum 15.11.2024 | |
Payom Solar AG plant Kapitalherabsetzung Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 musste die Payom Solar AG (Meppen) einen Umsatzrückgang um 52,7 Prozent auf 73,1 Millionen Euro verkraften. Dies hatte einen erheblichen Verlust zur Folge, der hauptsächlich aus der Neubewertung von laufenden Projekten und aus der Abschreibung von Solarmodulen aufgrund des starken Preisverfalls resultierte, teilt das Photovoltaik Unternehmen mit. Aufgrund einer kompletten Neuausrichtung der Gesellschaft plant das Unternehmen jetzt eine Kapitalherabsetzung. Aufsichtsrat und Vorstand der Payom Solar AG haben sich zu einer kompletten Neuausrichtung der Gesellschaft entschlossen und die Beteiligungsansätze sämtlicher Tochtergesellschaften vorsorglich nahezu abgeschrieben. Insgesamt verschlechterte sich das Betriebsergebnis (EBIT) durch diese Maßnahmen auf -68,3 Millionen Euro (2010: 11,2 Millionen Euro). „Damit haben wir sämtliche Risiken aus der Bilanz genommen. Der Impairment-Test sollte daher in den kommenden Jahren keine negativen Überraschungen dieser Art beinhalten. Wichtig für die Anlegerinnen und Anleger ist, dass über 80 Prozent der Verluste nicht liquiditätswirksam sind. Das einmalig schlechte Ergebnis ist für die Gesellschaft deshalb nicht existenzgefährdend“, erklärt Detmar Dettmann, Vorstand der Payom Solar AG. Der Jahresfehlbetrag im Geschäftsjahr 2011 führte bilanziell dazu, dass ein Verlust in Höhe von mehr als der Hälfte des Grundkapitals der Payom eingetreten ist (§ 92 Abs. 1 AktG), teilt das Unternehmen weiter mit. Aus diesem Grund hätten sich Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft dazu entschlossen, der ordentlichen Hauptversammlung im August 2012 vorzuschlagen, das Grundkapital der Payom in Höhe von derzeit 13.210.699,00 Euro im Wege einer Kapitalherabsetzung auf 1.321.070,00 Euro, eingeteilt in 1.321.070 auf den Inhaber lautende Stückaktien, herabzusetzen. Die Herabsetzung soll demnach im Verhältnis von etwa 10:1 erfolgen. Sie soll in der Weise durchgeführt werden, dass im Ergebnis jeweils zehn auf den Inhaber lautende Stückaktien zu einer auf den Inhaber lautenden Stückaktie zusammengelegt werden. Rein rechnerisch werde sich der Aktienkurs danach im gleichen Verhältnis nach oben anpassen, so das Unternehmen. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres glückte dem Management der Payom Solar AG eigenen Angaben zufolge der operative Turnaround. Von Januar bis Ende März erwirtschaftete die Gruppe demnach einen Umsatz von 41,0 Millionen Euro. Gleichzeitig konnte ein EBIT von 2,2 Millionen Euro erzielt werden. „Zwar wird es so schnell keinen Boom wie im Jahr 2010 mehr in der Solarindustrie geben, allerdings bleibt der Markt auch in Zukunft sehr interessant", erklärt Dettmann. Payom wird sich zukünftig wieder auf das ursprüngliche Geschäft, die Entwicklung, Errichtung und den Vertrieb von Solaranlagen mit einer Größe von bis 100 Kilowatt konzentrieren. Um die Unternehmensstruktur an die veränderten Marktbedingungen anzupassen, kam es in den letzten Monaten vor allem zu Rationalisierungen im Personalbereich, was zukünftig zu Entlastungen von jährlich rund 2,0 Millionen Euro führen wird. Nachdem sich die Bundesregierung und die Bundesländer im Vermittlungsausschuss nun auf eine Novellierung des EEG geeinigt haben, herrsche endlich auch Klarheit über die zukünftige Förderung, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Vor allem die weniger starke Absenkung für kleine und mittlere Solarstromanlagen komme Payom mit der neuen Strategie sehr entgegen. Der Vorstand beabsichtige, im laufenden Geschäftsjahr bei einem Umsatz von rund 85 Millionen Euro wieder ein EBIT von über 4 Millionen Euro zu erwirtschaften. Die Tatsache, dass die Gruppe über genügend Assets, wie beispielsweise die Solarkraftwerke im Eigenbetrieb mit einer Nennleistung von zirka 6,4 MW, verfüge und nun auch wieder schwarze Zahlen schreibe, dürfe zu einer Beruhigung der Anleihegläubiger führen. Nach der erfolgten Neuorganisation will sich die Gesellschaft zukünftig wieder vermehrt um eine aktive Presse- bzw. Investor-Relations-Arbeit bemühen, heißt es in der Pressemitteilung abschließend. Quelle: Payom Solar AG Alle Angaben ohne Gewähr |