Artikel vom 08.09.2006, Druckdatum 15.11.2024 | |
Greenpeace-Studie zum weltweiten Ausbau der Fotovoltaik Die nächsten zwei Jahre werden entscheidend dafür sein, die Solarindustrie weltweit aus dem Nischenmarkt zu holen. Das ist jedenfalls die Einschätzung der Umweltschutzorganisation Greenpeace, die gemeinsam mit dem europäischen Solarindustrieverband (EPIA) auf der heute zu Ende gehenden Solarenergie Konferenz in Dresden eine aktuelle Studie zum Thema Sonnenenergie vorgestellt hat. Der Studie zufolge ist Solarenergie ein ernstzunehmender Konkurrent auf dem Elektrizitätsmarkt geworden, da die Technik Fortschritte gemacht hat, der Wettbewerb unter den Anbietern zunimmt und in neue Produktionskapazitäten investitiert wird. Laut Greenpeace können innerhalb von 20 Jahren bis zu zwei Milliarden Menschen weltweit mit Strom aus Sonnenenergie versorgt werden. Den Verbraucherinnen und Verbrauchern bietet diese Entwicklung der Sonnenenergie erfreuliche Aussichten, so Jörg Feddern, Energieexperte von Greenpeace. Wer eine Solaranlage auf seinem Dach installiert, ist endlich unabhängig von den überhöhten Stromrechnungen der Energiekonzerne. Zudem erzeugt er eine umweltfreundliche Energie. Alleine dieses Jahr wird die Fotovoltaik Branche mehr als eine Milliarde Euro investieren. Besonders in Europa und Japan entwickelt die Industrie neue Techniken und baut Produktionsstätten. Für diese Entwicklung sind zuverlässige staatliche Fördermaßnahmen zur Absicherung der Investitionen von großer Bedeutung, wie sie Deutschland, Japan, die USA und China bieten, so Greenpeace. In Deutschland wird der Aufschwung der Solarindustrie durch das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) gestützt. Es garantiert Erzeugern von Solarenergie eine feste Vergütung pro erzeugter Kilowattstunde über einen Zeitraum von 20 Jahren. Die nächsten zwei Jahre seien entscheidend dafür, die Solarindustrie weltweit aus dem Nischenmarkt zu holen, erklärte Feddern. Für die erfolgreiche Ausweitung der Produktion sei in diesem Fall nicht nur die Industrie verantwortlich – die Regierungen müssten nun mit Fördermaßnahmen die Energierevolution vorantreiben. Deutschland nimmt weltweit eine Spitzenstellung in Bezug auf die installierte Leistung ein. Schon jetzt sind Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von 1.500 Megawatt auf deutschen Dächern oder Fassaden installiert, davon wurden allein im letzten Jahr knapp die Hälfte angeschlossen. Weltweit war im Jahr 2005 der Rekordwert von 5.000 Megawatt installiert – dies entspricht der Leistung von zehn durchschnittlichen Kohlekraftwerken. Laut der Studie könnten durch den weltweiten Ausbau der umweltfreundlichen Energie ab 2025 jährlich 350 Millionen Tonnen des gefährlichen Treibhausgases Kohlendioxid eingespart werden. Das entspricht der Menge, die 140 Kohlekraftwerke ausstoßen oder etwa 40 Prozent der derzeitigen Kohlendioxid Emissionen in Deutschland. In Deutschland würden bis zum Jahr 2025 mehr als 80.000 zukunftssichere Arbeitsplätze in der Fotovoltaik Industrie entstehen. Quelle: Greenpeace |