Artikel vom 04.06.2011, Druckdatum 15.11.2024

„Ja zum Atomausstieg, Nein zum Ausbremsen der Photovoltaik!“

Die Bundesregierung hat mit dem Atomausstieg eine grundlegende Wende in der Energiepolitik beschlossen. In 11 Jahren soll der letzte Atommeiler vom Netz gehen. „Mit Blick auf kommende Generationen und einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt ist dies eine sehr erfreuliche Entscheidung“, so Norbert Hahn, Vorstandsmitglied der IBC SOLAR AG. Somit sei die Frage nach dem „Wann“ geklärt. Im „Wie“ jedoch komme die Photovoltaik zu kurz.

„Die Frage nach dem „wann“ ist nun geklärt, doch problematisch ist die Frage danach, wie die Energiewende vollzogen werden soll, erklärt Hahn in einem Statement. „Die Photovoltaik kommt in den Plänen der Regierung eindeutig zu kurz: Nach mehreren Kürzungsrunden und zusätzlichen Absenkungen in diesem Jahr droht der Branche nun eine erneute Förderkürzung in Höhe von sechs Prozent, so ist im Gesetzesentwurf zu lesen. Dafür besteht kein Spielraum mehr! Gerade Mittelständler und das Handwerk können die rasanten Absenkungen nicht weiter schultern, die Branche braucht Planbarkeit und Investitionssicherheit.

Wir fordern die Bundesregierung daher auf, die Photovoltaik jetzt nicht abzuwürgen, sondern sie als elementaren Bestandteil im Strom Mix der Zukunft zu sehen. Deutschland hat als Technologieführer das Potenzial, im internationalen Wettbewerb als positives Beispiel voranzugehen. Die CSU in Bayern hat das erkannt und fordert in ihrem Energiekonzept den zügigen Ausbau der Photovoltaik

Schon in ein bis zwei Jahren wird Solarstrom weit unter 20 Cent pro Kilowattstunde kosten – wenn der Ausbau nicht gebremst wird! Ein jährlicher Zubau von 6 bis 7 GW PV-Leistung ist notwendig, um die Energiewende zu vollziehen, ohne dabei die CO2-Einsparungsziele zu gefährden.

Dazu sind aus Sicht von IBC SOLAR folgende Schritte nötig: 

- Vorfahrt für Erneuerbare: Strom aus erneuerbaren Energiequellen muss auch künftig Vorrang bei der Netzeinspeisung haben. Der Ausbau darf nicht ge-deckelt werden. 

- Eigenverbrauch stärken: Wenn mehr Sonnenstrom direkt verbraucht wird, entlastet dies die Netze und senkt die EEG Umlage. 

- Ausweitung der Eigenverbrauchsregelung auf: 

    - Photovoltaik Anlagen, die vor dem 1.1.2009 in Betrieb genommen wurden und
    - Anlagen mit mehr als 500 kWp Leistung, damit auch Unternehmen selbst Stromproduzenten werden können. 

- Speichertechnologien fördern: Wird der Sonnenstrom gespeichert, kann er auch nachts oder bei Regen genutzt werden. So erhöht sich der Eigenverbrauch weiter. 

- Speicherbonus: Die Einführung eines Speicherbonus schafft einen weiteren Anreiz, den produzierten Strom selbst zu nutzen. 

- Freiflächenanlagen ermöglichen: Gemeinden sollen Ackerbauflächen mit geringerer Qualität (Bodenrichtwert unter 30) für Solarparks vorsehen dürfen. 

Diese Schritte werden einen Innovationsschub bei Speichertechnologien bewirken, der eine dezentrale Stromversorgung sicherstellen wird. Statt den Strom über teure Stromtrassen quer durchs Land zu schicken, wird er da verbraucht, wo er produziert wird. Das senkt die EEG Umlage, entlastet so die Verbraucher und macht das Horrorszenario von 4.000 Kilometern neuer Hochspannungstrassen überflüssig.

IBC SOLAR wird sich weiter dafür einsetzen, dass die Energiewende gelingt. Aus diesem Grund haben wir uns dem Appell des Bundesverbands Solarwirtschaft angeschlossen. Dieser fordert in einem offenen Brief an die Kanzlerin den zügigen Ausbau der Photovoltaik und warnt vor einer Ausbaubremse“, so Hahn abschließend. 

Quelle: IBC Solar AG

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