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23.04.2007

„So viel Solarindustrie wie in keinem anderen Bundesland“

Zur Eröffnung der ersten von drei geplanten Solarfabriken stiegen orangene Luftballons in den sonnigen Himmel über Frankfurt (Oder). Die Firma Odersun AG eröffnete am Donnerstag vergangener Woche ihre erste Fabrik. Sie trägt den Namen „Sun One“ und steht unmittelbar neben dem Institut für Solartechnologie, das in den vergangenen Jahren die dafür notwendige Technologie entwickelt hat. Ein Dünnschicht-Verfahren, das auf Kupfer basiert und ohne Silizium auskommt. „Die Werkseröffnung der Odersun AG ist ein gutes Beispiel für den Boom der Fotovoltaik Industrie in den neuen Bundesländern“, so Bundesminister Wolfgang Tiefensee.

Symbolisch durchschnitten Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Bau, Verkehr und Stadtentwicklung und Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer, Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Ramin Lavae Mokhtari, Kaufmännischer Vorstand der Odersun AG und Olaf Tober, Technischer Vorstand der Odersun AG, das Kupferband für den Kernbestandteil der Produktion an der ersten Odersun-Solarfabrik „Sun One“. Mit der Eröffnung der „Sun One“ Im Technologiepark 7 im Beisein chinesischer und britischer Investoren sowie vieler Gäste nahm die erste der drei Frankfurter Solarfirmen die Produktion auf.

„Die Werkseröffnung der Odersun AG ist ein gutes Beispiel für den Boom der Fotovoltaik Industrie in den neuen Bundesländern“, so Minister Tiefensee. Der Osten habe sich mit knapp 30 Unternehmen zu einem der führenden Branchen-Standorte entwickelt und in der Region Frankfurt etabliere sich ein hochmodernes industrielles Netzwerk. Für die Odersun AG sind fünf Zuliefererfirmen aus der Region tätig. Die Odersun AG schafft mit der „Sun One“ 60 Arbeitsplätze in der Produktion von kupferbandbasierten Dünnschichtsolarzellen und -modulen.

Die nächste Fabrik, „Sun Two“, soll mit der sechsfachen Kapazität der „Sun One“ Modell für weitere Produktionsstätten sein. Grundlage für die ressourcenschonende und saubere Technologie ist der seit 1993 komplett am Standort Frankfurt (Oder) entwickelte CISCuT-Produktionsprozess (Kupfer-Indium-Disulfit auf Kupferband). „Das enorme Wachstumspotenzial der Odersun AG liegt in unserer Fähigkeit, die Zellmodule in Design, Größe, Flexibilität oder Leistung auf individuelle Kundenbedürfnisse zuzuschneiden“, charakterisiert Ramin Lavae Mokhtari, Kaufmännischer Vorstand der Odersun AG, die Vorzüge des Verfahrens.

Platzeck sprach von „Solartechnik von der Rolle“. Das Kupferband ist nach Angaben von Odersun vielfältig einsetzbar, in verschiedenen Größen und mit unterschiedlicher Leistung. Kunden könnten Kraftwerke aber auch Handy-Nutzer sein. So könnte ein solches Stückchen Strom leitenden Materials zur Verzierung einer Handtasche dienen. Über ein Kabel im Innern der Tasche lade sich das Handy gewissermaßen beim Spazierengehen mittels Sonnenenergie auf. Als „Versteck“ für Solarzellen könnten auch Jalousien, Baustoffe und Fassaden dienen.

Tiefensee würdigte die Kopplung von Forschung und Produktion in enger Nachbarschaft. „In der Region Frankfurt (Oder) etabliert sich ein hochmodernes industrielles Netzwerk für erneuerbare Energien“, sagte der Minister. Im Osten sei die Branche bisher mit knapp 30 Unternehmen vertreten. Noch in diesem Jahr wollen in der Oderstadt die Firmen Conergy AG aus Hamburg und die US-amerikanische First Solar nach eigenen Angaben die Produktion aufnehmen. Mit Odersun im Bunde rechnet das Trio mit zusammen etwa 1400 Arbeitsplätzen. 

In den vergangenen Jahren haben sich sechs Hersteller von Solarmodulen in Brandenburg angesiedelt, drei in Frankfurt (Oder) sowie in Luckenwalde (Teltow-Fläming), Brandenburg an der Havel und Prenzlau (Uckermark), wie Platzeck sagte. „So viel Solarindustrie gibt es in keinem anderen Bundesland.“

Quelle: Odersun AG, dpa, verivox

  

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