Roth & Rau: „Langfristig Verschiebung der Märkte nach Asien“
Mit der heutigen Vorlage ihrer endgültigen Geschäftszahlen belegt die Roth & Rau AG eine erfolgreiche Umsatz- und Ertragsentwicklung im Jahr 2006. „Der Börsengang im Mai 2006 war ein wichtiger und richtiger Schritt für uns. Die Erhöhung unseres Bekanntheitsgrads hat unser operatives Geschäft im weiteren Jahresverlauf deutlich positiv beeinflusst“, erläuterte Dr. Dietmar Roth, CEO der Roth & Rau AG, auf der heutigen Bilanzpresse- und Analystenkonferenz in München. Dies spiegele sich vor allem in den stark auf 129,1 Millionen Euro gestiegenen Auftragseingängen (Vorjahr: 37,1 Millionen Euro) und dem Auftragsbestand in Rekordhöhe wider, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.
Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz hat der Solar-Anlagenhersteller Roth & Rau seine Umsatzerwartungen für das laufende Geschäftsjahr konkretisiert. Nach Berechungen der Konzernspitze soll im Jahr 2007 ein Umsatz von rund 100 Millionen Euro erreicht werden. Mit Wachstumsprognosen um die 20 Prozent liegt Roth & Rau im Bereich der Schätzungen anderer Mitbewerber auf dem Fotovoltaik Markt, urteilt der Europressedienst (EuPD).
Als Grund für die guten Prognosen gab der Konzern „die dynamische Auftragsentwicklung in den ersten Monaten des Geschäftsjahres 2007“ an. Alleine im Januar und im Februar dieses Jahres habe das Unternehmen aus Hohenstein-Ernstthal nahe Chemnitz Auftragseingänge von 27,2 Millionen Euro verzeichnen können. Eine Rekordsumme, die schon jetzt um 260 Prozent über dem Vergleichszeitraum – dem ersten Quartal 2006 – liege. Dabei gingen Bestellungen sowohl im Bereich der Plasma- und Ionenstrahltechnologie, als auch im Geschäftsbereich der Fotovoltaik ein. Letzterer mache traditionell den größeren Anteil am Gesamtumsatz aus.
Mit Blick auf das vergangene Geschäftsjahr errechnete die Konzernspitze ein Umsatzplus von etwas mehr als 28 Prozent. In konkreten Zahlen bedeutet das ein Jahresgeschäft von 42,8 Millionen Euro im Jahr 2006 bei einem gleichzeitigen Jahresüberschuss von immerhin 2,9 Millionen Euro. Aufgrund der Expansionspläne vieler Roth & Rau Kunden sieht das Unternehmen gerade im chinesischen Markt noch große Wachstumschancen.
Das zeige sich auch bei der Umsatzverteilung nach Regionen. Der Auslandsanteil stieg dementsprechend von vormals 61 Prozent auf nun knapp 75 Prozent. Dank der stabilen Auftragslage im Inland, werde ein großer Teil des Umsatzes aber nach wie vor in Deutschland erwirtschaftet, gab Roth & Rau jetzt bekannt. Als bedeutendste Investition des Jahres wies der Konzern – neben der Aufstockung des Personals von vorher 90 auf nun 137 Mitarbeiter – den Bau des neuen Fotovoltaik Standorts Hohenstein-Ernstthal aus, der im September bezogen werden soll. Rund 8,5 Millionen Euro ist dem Unternehmen der Ausbau des Standortes bei Chemnitz wert.
Überproportional werde in Zukunft der Bereich der Dünnschicht-Solarmodule wachsen, so Roth & Rau im aktuellen Geschäftsbericht. Entsprechend wolle man im laufenden Jahr die Produktion in diesem Bereich durch eine Verstärkung der strategischen Partnerschaften deutlich ausbauen. Verhandlungen mit möglichen Partnern für eine Akquisition würden derzeit geführt. Eine verstärkte Kooperation mit der Liechtensteiner Oerlikon Solar AG sei dagegen bereits beschlossen, bestätigte der Vorstand. Die Dominanz der kristallinen Zellen sei durch die Entwicklungen im Dünnschichtbereich aber nicht gefährdet.
Auch eine Tendenz zu sinkenden Preise bei Wafern, Zellen und Modulen sieht man im Unternehmen eher gelassen. Denn: Bei gleichzeitiger Steigerung der Produktionskapazitäten und zunehmend größerer Effizienz stelle der zu erwartende Preisverfall kein Problem dar. Diese Annahme eines stabilen Marktes im Jahr 2007 deckt sich mit den Prognosen der Konkurrenz, stellt der Europressedienst fest. Bezogen auf die geografischen Entwicklungen der Branche zeige sich der Konzern mit Blick auf den Mittelmeerraum zurückhaltender als andere Solar-Anbieter. Die politischen Rahmenbedingungen in Südeuropa werden die Markt-Entwicklung nach Ansicht von Roth & Rau etwas verlangsamen. Langfristig rechne man mit einer Verschiebung der Märkte nach Asien.
Quelle: Roth & Rau AG, Europressedienst (EuPD)
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