Im solarportal24-Linkverzeichnis finden Sie schnell, einfach und kostenlos kompetente Ansprechpartner/innen für Ihre Fragen rund ums Thema Solarenergie, Erneuerbare Energien und mehr.
Architekten (22)
Berater (61)
Energieagenturen (9)
Finanzierung (17)
Forschung & Entwicklung (3)
Fort- und Weiterbildung (3)
Großhändler (54)
Handwerker (207)
Händler (69)
Komplettlösungen (22)
Medien (7)
Montagegestelle (7)
Planer (42)
private Solarseiten (15)
Solarhersteller (64)
Solarversicherungen (15)
Verbände/Vereine (13)
Versandhandel (15)
Ökologisch Bauen (12)
Mitmachen
Login / Eintrag ändern


Zurück zu den Nachrichten... Diesen Artikel ausdrucken
07.11.2006

Effizientes Chaos in den Solarzellen?

In polykristalliner Form weisen Dünnschichtsolarzellen auf CIS-Basis (wie z.B. Kupfer-Indium-Sulfid und Kupfer-Indium-Selenid) höhere Effizienzen auf als in der monokristallinen Form. Forscherinnen und Forscher des Berliner Hahn-Meitner-Instituts haben nun erstmals einen Nachweis geliefert, der dieses Phänomen erklären könnte: Sie entdeckten so genannte „neutrale“ Korngrenzen, die für den Ladungstransport einen entscheidenden Effekt haben könnten.

Die meisten heutzutage eingesetzten Halbleiter, wie z.B. Computerchips, sind monokristallin, das heißt sie bilden ein einheitliches, homogenes Kristallgitter. Auch die effizientesten Solarzellen aus Silizium sind monokristallin. Im Gegensatz dazu bestehen polykristalline Schichten aus vielen kleinen Einzelkristallen, die durch so genannte „Korngrenzen“ voneinander getrennt werden. Polykristalline Schichten sind deutlich einfacher und kostengünstiger zu produzieren. Daher konzentriert sich die Entwicklung von preiswerten Solarzellen zunehmend auf polykristalline Materialien. 

In polykristallinen Materialien bilden sich Korngrenzen, wenn zwei Kristalle aufeinander stoßen. Diese Korngrenzen sind Kristallstörungen und bilden elektrisch geladene Defekte. Für die Qualität der Bauelemente sind sie schädlich, da sie die Anzahl der vom Licht generierten Ladungsträger durch Rekombination reduzieren: Zwei Ladungsträger mit entgegengesetzten Vorzeichen treffen aufeinander und „löschen sich aus“, so die Berliner Forscher. Diese rekombinierten Ladungsträger können nicht mehr zum elektrischen Strom beitragen. Außerdem stellen Korngrenzen eine Barriere für den Ladungstransport dar.

Im Hahn-Meitner-Institut in Berlin wurde jetzt herausgefunden, dass auch Korngrenzen, die keine elektrische Ladung aufweisen, eine Barriere darstellen. An speziell dafür gezüchteten Kristallen haben die Forscherinnen und Forscher um Projektleiterin Dr. Susanne Siebentritt nun erstmals überhaupt eine so genannte „neutrale“ Korngrenzenbarriere nachgewiesen. Erstaunen löste der Umstand aus, dass diese neutralen Grenzen ebenfalls ein Hindernis für den Ladungstransport bilden: „Bisher gingen wir davon aus, dass nur geladenen Korngrenzen eine Barriere darstellen. Dass neutrale Grenzen ebenso ein Hindernis für den Ladungstransport darstellen, könnte weit reichende Konsequenzen haben“, berichtet Dr. Sascha Sadewasser, Mitentdecker der neuen Struktur.

Die neutrale Korngrenzenbarriere könnte einer der Gründe sein, warum in Chalkopyriten (so genannten CIS-Zellen wie beispielsweise Kupfer-Indium-Sulfid und Kupfer-Indium-Selenid) unerwarteterweise polykristalline Solarzellen effizienter sind als einkristalline: An der Barriere wird wahrscheinlich die Rekombination unterdrückt. Dadurch käme es in der Folge an den Korngrenzen nicht zur gegenseitigen „Auslöschung“ der beiden Ladungsträger mit entgegengesetzten Vorzeichen, die Ladungsträger könnten weiter zum elektrischen Strom beitragen. 

„Dieser erste Nachweis wird der Entwicklung von Dünnschichtsolarzellen aus Chalkopyriten wichtige Entwicklungsimpulse liefern“, so Dr. Susanne Siebentritt. Chalkopyrite stehen an der Schwelle zur Massenproduktion, da sie neben der polykristallinen Struktur auch vielfach dünnere Schichten und somit erhebliche Material- und Kostenersparnisse ermöglichen. „Für uns Forscher und auch für Produzenten von Solarzellen sind diese Materialien sehr interessant, da hier unter anderem die polykristallinen Zellen effizienter sind als die monokristallinen“, schließt Siebentritt.

Die Ergebnisse der Berliner Forscher wurden Anfang Oktober als Titelbeitrag in der renommierten Fachzeitschrift „Physical Review Letters“ präsentiert.

Quelle: Hahn-Meitner-Institut Berlin

  

Vorheriger Artikel:
Integrierte Solartechnik auch im Geschosswohnungsbau effizient
Nächster Artikel:
Conergy festigt solare Marktführerschaft in der Schweiz

Newsarchiv

Mai 2019 April 2019 März 2019 Februar 2019 Januar 2019 Dezember 2018 November 2018 Oktober 2018 September 2018 August 2018 Juli 2018 Juni 2018 Mai 2018 April 2018 März 2018 Februar 2018 Januar 2018 Dezember 2017 November 2017 Oktober 2017 September 2017 August 2017 Juli 2017 Juni 2017 Mai 2017 April 2017 März 2017 Februar 2017 Januar 2017 Dezember 2016 November 2016 Oktober 2016 September 2016 August 2016 Juli 2016 Juni 2016 Mai 2016 April 2016 März 2016 Februar 2016 Januar 2016 Dezember 2015 November 2015 Oktober 2015 September 2015 August 2015 Juli 2015 Juni 2015 Mai 2015 April 2015 März 2015 Februar 2015 Januar 2015 Dezember 2014 November 2014 Oktober 2014 September 2014 August 2014 Juli 2014 Juni 2014 Mai 2014
 



  solarportal24.de Impressum | Neue Einträge | Top Links | Top Partner | 15.11.2024 04:54
                                                                 News_V2