HMI: Solarenergie-Forschung kooperiert mit BTU Cottbus
Das Berliner Hahn-Meitner-Institut (HMI) kann im Bereich Solarenergie Forschung ab sofort eine neue Nachwuchsgruppe aufbauen. Wie die Helmholtz-Gemeinschaft mitteilt, gehört Dr. Marcus Bär zu 13 jungen Forschern, die in das neu bewilligte Förderprogramm Nachwuchsgruppen aufgenommen werden. Er wird am HMI an der Verbesserung von Dünnschicht Solarzellen forschen und an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) seine Erfahrung an Studierende weitergeben. Damit soll Studierenden ermöglicht werden, in das boomende Feld der Fotovoltaik einzusteigen und den Wissensvorsprung Deutschlands zu halten.
Der 32-jährige Ingenieur Marcus Bär ist derzeit an der University of Nevada, Las Vegas, USA, beschäftigt. Er wird sich in seinem interdisziplinären Projekt mit der Entwicklung von Dünnschichtsolarzellen beschäftigen. Obwohl hier in den letzten Jahren rasante Fortschritte erzielt wurden, basiert ein Großteil der Entwicklung auf einer sehr empirischen Herangehensweise, „getreu dem Motto Versuch und Irrtum“, heißt es in einer Pressemitteilung des HMI. Für die weitere Verbesserung solcher Solarzellen sei ein wissensbasierter Ansatz erforderlich.
Ziel ist es deshalb nun, das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen eingesetzten Materialien besser zu verstehen (in diesem Falle Kupfer, Indium, Selenid und Schwefel). In seinem Projekt will Bär vor allem die Vorgänge an den Grenzflächen zwischen den extrem dünnen Schichten analysieren. „Man könnte das Bauteil als Ganzes verbessern, wenn man erstmal weiß, an welchen Grenzflächen zum Beispiel die elektrischen Ladungsträger nicht optimal transportiert werden. Die Eigenschaften dieser Grenzflächen könnte man gezielt anzupassen“ erläutert Bär.
Im Rahmen der Nachwuchsförderung erhält er für sein Vorhaben für die nächsten fünf Jahre jährlich rund 300.000 Euro, die das HMI und die Helmholtz-Gemeinschaft finanzieren. Mit diesem Geld kann er eine eigene Forschungsgruppe zusammenstellen und das nötige Equipment anschaffen. Vorlesungen und Seminare von Bär an der BTU werden Studierenden ermöglichen, in das boomende Feld der Fotovoltaik einzusteigen und den Wissensvorsprung Deutschlands zu halten.
Eine frühe Selbstständigkeit und ideale Arbeitsbedingungen in einem Großforschungszentrum machten das Nachwuchsprogramm für junge Forscher so attraktiv, so das HMI weiter. Außerdem winke eine Festanstellung am jeweiligen Helmholtz-Zentrum, wenn die Forschung der Nachwuchs-Gruppen nach drei bis vier Jahren positiv bewertet würden. Am HMI ist Marcus Bär nun der zweite Nachwuchsgruppenleiter. Er folgt der jungen Britin Bella Lake, die seit 2005 auf den Gebieten Magnetismus und Supraleitung forscht und eine dreiköpfige Gruppe leitet.
Quelle: Hahn-Meitner-Institut Berlin
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