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Solarthermie-Nachfrage aus Industrie und Gewerbe entwickelt sich positiv
Die Bilanz zum ersten Jahrestag der staatlichen Förderung für solare Prozesswärme-Anlagen stimmt die Solarbranche hoffnungsvoll: In einem völlig neuen Marktsegment wurde Mithilfe der staatlichen Förderung aus dem Marktanreizprogramm (MAP) praktisch aus dem Stand die Realisierung von rund 50 Anlagen für den Einsatz von Solarthermie in gewerblichen und industriellen Fertigungsprozesse ermöglicht.
„Die Aufmerksamkeit für das Thema solare Prozesswärme steigt erfreulich an. Angesichts wachsender Wärmekosten wird die langfristig günstige Versorgung mit Heizenergie für Industrieunternehmen und Gewerbebetriebe ein zusehends wichtiger Faktor“, sagte Jörg Mayer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft heute in Berlin. „Unter Umwelt- und Marketing-Gesichtspunkten ist der Einsatz von Solarenergie für viele Firmen ein klarer Pluspunkt. Dank der Förderung ist auch der wirtschaftliche Aspekt überzeugend.“
Durch die staatliche Förderung wird der Einstieg in die solare Prozesswärme erheblich erleichtert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernimmt bis zu 50 Prozent der Investitionskosten in gewerblich genutzte Solarthermie Anlagen mit einer Bruttokollektorfläche von bis zu 1.000 Quadratmetern.
Das Potenzial für solare Prozesswärme ist groß, da etwa zwei Drittel der gesamten industriell genutzten Energie für die Bereitstellung von Wärme benötigt werden - größtenteils in vergleichsweise niedrigen Temperaturbereichen, die besonders gut von der Solarthermie bedient werden können. Besonders Unternehmen, die in ihren Prozessen eine Temperatur unterhalb von 100 Grad Celsius benötigen, können von thermischen Solaranlagen profitieren.
Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für die industrielle Nutzung von Solarthermie bieten sich beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, der Chemieindustrie und dem Textilgewerbe. In der umfassenden Studie „Fahrplan Solarwärme“ hat der Bundesverband Solarwirtschaft für die solare Prozesswärme gute Wachstumsaussichten ermittelt. Im Jahr 2030 könnten der Studie zufolge mehr als 10 Prozent des Wärmebedarfs der deutschen Industrie (bis 100 Grad Celsius) aus Solarwärmeanlagen stammen.