Eurobarometer: Deutsche trauen Umweltlabeln nicht
Die meisten Europäerinnen und Europäer würden mehr umweltfreundliche Produkte kaufen, viele fühlen sich aber schlecht informiert und misstrauen den Angaben der Hersteller. Das ergab eine Eurobarometer-Umfrage über die Haltung der Europäerinnen und Europäer zur Schaffung eines Binnenmarktes für umweltfreundliche Produkte, deren Ergebnisse die Europäische Kommission vorgestellt hat.
89 Prozent der EU-Bürgerinnen und -Bürger glauben demnach, dass sie etwas bewirken können, wenn sie umweltfreundliche Produkte kaufen und 74 Prozent sind der Ansicht, dass diese ebenso wirksam sind wie herkömmliche Produkte. In Deutschland sind es 84 beziehungsweise 68 Prozent. Das Vertrauen darauf, dass Produkte mit einem Umwelt-Label tatsächlich umweltfreundlicher sind, ist in Portugal (84 Prozent) und Malta (82 Prozent) am größten.
In Deutschland (44 Prozent), Rumänien (46 Prozent) und den Niederlanden (47 Prozent) ist es deutlich geringer. Auch das Vertrauen in die Angaben der Hersteller ist in Deutschland niedriger als im Durchschnitt: 31 Prozent der Befragten vertrauen den Angaben der Hersteller über die Umweltbilanz ihrer Produkte. EU-weit sind es 52 Prozent. Beim Kaufverhalten ist es jedoch umgekehrt: In Deutschland gaben 37 Prozent der Befragten an, häufig umweltfreundliche Produkte zu kaufen. EU-weit waren es nur 26 Prozent.
EU-Umweltkommissar Janez Potoènik sagte: „Natürlich wollen wir alle mehr umweltfreundliche Produkte in den Regalen sehen, aber diese Umfrage zeigt, dass die meisten von uns von den Umweltlabels verwirrt sind und ihnen nicht trauen. Wir arbeiten mit Firmen und anderen Interessensvertretern daran, um den Verbraucherinnen und Verbrauchern die glaubwürdigen Informationen zu liefern, die sie beim Kauf von Produkten erwarten.“
Die Umfrage ergab, dass 77 Prozent der Befragten bereit wären, für umweltfreundliche Produkte mehr zu bezahlen, wenn sie sicher wären, dass die Produkte wirklich umweltfreundlich sind. Doch nur 55 Prozent fühlen sich gut informiert über die Umweltbilanz der Produkte, die sie kaufen und benutzen.
Quelle: Europäische Kommission
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