Deutsche Ökonomen fordern Stärkung des Emissionshandels
In einem offenen Brief fordern 42 deutsche Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Bundesregierung auf, dem europäischen Emissionshandel mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Für die Klima- und Energiepolitik Europas ist der Emissionshandel von fundamentaler ökonomischer Bedeutung. In seiner jetzigen Ausgestaltung kann er seine Lenkungs‐ und Steuerungsfunktionen jedoch nicht erfüllen. Aus diesem Grunde besteht dringender Handlungsbedarf.
Strukturelle Reformen des Emissionshandels sind notwendig, um die langfristige Knappheit von Emissionszertifikaten und damit effizientere Rahmenbedingungen für klimafreundliche Investitionen zu schaffen. Dazu bedarf es eines klaren Zeitplans zur Gestaltung und Umsetzung der Reformen. Darüber hinaus sei die von der EU-Kommission vorgeschlagene Verschiebung der Versteigerung von 0,9 Milliarden Zertifikaten sinnvoll, um das Vertrauen in den Emissionshandel wieder herzustellen und Zeit für langfristige, strukturelle Reformen zu gewinnen. Nur so könne der Emissionshandel für Unternehmen und die internationale Klimakooperation relevant bleiben, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Offene Brief ist aus Diskussionen zwischen dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München entstanden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Forschungsinstituten und Universitäten haben sich den Forderungen angeschlossen.
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin)
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