Photovoltaik-Förderung: 20 Jahre „Aachener Modell“
Im Dreiländereck von Deutschland, Belgien und den Niederlanden liegt Aachen, die Stadt Karls des Großen. Die Stadt mit ihren 260.000 Einwohnerinnen und Einwohnern kann nicht nur stolz auf die welthistorische Bedeutung der Stadt blicken – Aachen hat auch in jüngster Zeit Geschichte geschrieben. Vor 20 Jahren entstand hier der kommunale Vorläufer des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG): das sogenannte „Aachener Modell“, damals ein Photovoltaik Förderprogramm, finanziert über den Strompreis. Für ihr Engagement ist die Stadt jetzt als „Energie-Kommune“ ausgezeichnet worden.
„Der Wunsch für eine Förderung der Erneuerbaren Energien wurde nicht von oben vorgegeben, sondern kam aus der Bevölkerung“, erinnert sich Klaus Meiners, der damals gerade im Fachbereich Umwelt bei der Stadt anfing. „In der ersten Zeit wurden wir belächelt. Dass mehr als vier Prozent des Stromverbrauchs durch Erneuerbare bereitgestellt werden könnte, schien für viele utopisch“, so Meiners.
Das „Aachener Modell“ war zu Beginn ein reines Photovoltaik Förderprogramm, finanziert über den Strompreis. Städte wie Bonn, Freiburg und München folgten dem Vorbild Aachens bis 2000 mit dem bundesweit geltenden EEG die regionalen Vergütungen überflüssig wurden. Ein Anteil des Strompreises wurde dafür verwandt, um den eingespeisten Solarstrom zu vergüten.
Später folgte auch eine festgesetzte Vergütung für eingespeisten Windstrom. Diese sorgte 1997 zur Errichtung eines Windparks auf dem Aachener Stadtgebiet. Der Windpark mit seinen neun Windkraftanlagen und einer Leistung von knapp 15 Megawatt bietet heute mit einer Aussichtsplattform auf einem der Windräder ein touristisches Ziel, an Hand dem Besucherinnen und Besucher die Energiewende hautnah erleben können. Die Projekte waren so erfolgreich, dass die Aachener Stadtwerke in neue Windprojekte, aber auch zukunftsweisende Versorgungsstrukturen wie Smart Grids investierten.
„Mit dem ‚Aachener Modell‘ hat die Stadt Aachen bewiesen, dass Kommunen und Regionen entscheidend zum Gelingen der Energiewende beitragen“, meint Nils Boenigk, Projektleiter „Kommunal Erneuerbar“ bei der Agentur für Erneuerbare Energien. „Neben dem Knowhow und den wirtschaftlichen Handlungsmöglichkeiten ist besonders die Innovationkraft der Stadtwerke für einen erfolgreichen Ausbau der Erneuerbaren unerlässlich.“
Mit dem Titel „Energie-Kommune“ würdigt die Agentur für Erneuerbare Energien vorbildliche kommunale Energieprojekte und stellt sie auf dem Infoportal www.kommunal-erneuerbar.de ausführlich vor.
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)
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